Marketing & Vertrieb
Schreibe einen Kommentar

Affiliate-Marketing – Basics

Affiliate-Marketing

Jeder kann mit seiner Website Geld verdienen! So oder so ähnlich könnte der Einstig in das Thema Affiliate-Marketing lauten.

Denn jeder, der eine Website betreibt, kann diese als „Werbe- oder Vertriebsplattform“ für andere Unternehmen anbieten und damit Geld verdienen. Und das ist, grob gesagt, auch schon das Prinzip des Affiliate-Marketings.

Lohnt sich Affiliate-Marketing?

Natürlich stellt sich dazu direkt die Frage, wer sollte an welcher Website, vor allen an kleinen und weniger bekannten überhaupt interessiert sein? Das ist relativ einfach zu beantworten, denn jeder, der Produkte oder Dienstleistungen verkaufen möchte, wird in der Regel kräftig die Werbetrommel schlagen und nach immer neuen Vertriebswegen Ausschau halten. Affiliate-Marketing ist beides in einem.

Das Affiliate-Marketing als Teildisziplin des Online-Marketings für Firmen immer interessanter wird, zeigt u.a. folgende Übersicht einer Werbestatistik für das Online-Segment, herausgegeben vom OVK (Online-Vermarkterkreis im BCWD):

OVK-WERBESTATISTIK - Displaywerbung 2020/I

OVK-WERBESTATISTIK – Displaywerbung 2020/I

Die Teilnehmer beim Affiliate-Marketing

Zunächst gibt es immer zwei Partner. Das sind:

  • Das Unternehmen, das Produkte oder Dienstleistungen verkaufen möchte nennt man Advertiser oder Merchant
  • und der Webseitenbetreiber, der die Werbung oder den Link des Advertisers auf seiner Homepage einbindet ist der Publisher oder Affiliate

Weitere Teilnehmer sind:

  • Die Kunden oder Interessenten, die über Werbung bzw. Links auf der Homepage der Publisher auf die Websites der Advertiser geleitet werden, nennt man User.
  • Professionelle Schnittstellen zwischen Advertiser und Publisher, wie z.B. Awin oder Zanox. Dies sind die sog. Affiliate-Netzwerke.

Ein Beispiel:

Ein Unternehmen das per Onlineshop Sportartikel verkauft (Advertiser/Merchant), schaltet ein Werbebanner für Golfzubehör auf der Homepage eines Golfclubs (Publisher/Affiliate).

Es ist davon auszugehen, dass die Besucher der Golfclub-Homepage (User) sich für Golfzubehör zumindest interessieren und mit einer relativ hohen Wahrscheinlichkeit auf den Werbebanner des Golfzubehöranbieters klicken. Mit dem Klick landen die Interessierten auf der Homepage oder in dem Webshop des Sportartikelanbieters.

Die Vergütung

Im Affiliate-Marketing gibt es zahlreiche Möglichkeiten der Vergütung zwischen Merchant und Publisher. Das auszuwählende Abrechnungsmodell ist davon abhängig, welche Ziele der Merchant verfolgt.

In der Regel ist die Vergütung aber fast immer erfolgsbasiert und stellt eine Provision dar. Diese Provision kann z.B. gezahlt werden für Verkäufe, Besuche der verlinkten Website oder die Kontaktaufnahme zum Advertiser.

Die Vergütungsmodelle in der Übersicht

Pay per Link (PPL)

Dies ist die einfachste Form der Vergütung, denn es wird ganz simpel die Einbindung des Links auf der Homepage des Publishers vergütet.

Pay per Click (PPC)

Beim Pay per Click wird der Klick auf das Werbemittel vergütet. Dies kann ein sog. „Sponsored Link“ oder eine klassische Werbeanzeige sein.

Was sich hierbei schlecht beeinflussen lässt ist die Qualität der User, die auf den Link klicken. Man weiß nicht, ob der User wirkliches Interesse an den Angeboten hat. Deshalb wird dieses Vergütungsmodell oft für das Ziel einer Reichweitensteigerung eingesetzt.

Pay per Action (PPA)

Dies ist eine Weiterführung des PPC, um aus Sicht des Merchants das Interesse des Besuchers der Website besser bewerten zu können. Dazu muss der vermittelte potentielle Kunde auf der Website des Merchants aktiv werden und z.B. eine weitere Seite anklicken. Erst dann wird die Provision gezahlt.

Pay per Lead (PPL)

Beim Pay per Lead wird die Kontaktaufnahme z.B. für die Bestellung eines Kataloges oder Newsletters bezahlt. Diese Art der Vergütung wird meistens bei sehr beratungsintensiven Produkten oder Dienstleistungen eingesetzt, wie etwa Versicherungen u.ä.

Da der Kunde so Interesse an den Produkten zeigt und sogar Kontaktdaten hinterlässt, ist dieser Kontakt hochwertiger einzustufen, als beim „Cost Per Click“.

Pay per Sale oder Pay per Order (PPS o. PPO)

Wie der Name schon sagt, erfolgt hier eine Vergütung für den erzielten Umsatz. Der Kunde kauft eine Ware und der Publisher erhält eine Provision. Das Werbung treibende Unternehmen kann dabei dem Partner eine einmalige Vergütung für jede zustande gekommene „Verkaufsvermittlung“  zahlen.

Manche Affiliate Programme möchten den Vertriebspartner stärker an sich binden und zahlen z.B. für einen Zeitraum von 1-3 Monaten eine Provision für alle von diesem Kunden beim Merchant eingekauften Waren –  bis hin zu einer unbefristeten Vergütung. Das heißt immer wenn der Kunde Umsatz erzeigt, erhält der Affiliate eine Provision – lebenslang = lifetime.

Pay per View (PPV)

Dieses Modell wird zum Beispiel für „Bezahlfernsehen“ genutzt. Wenn ein Kunde also eine Sendung runterlädt und Umsatz erzeugt, wird die Provision bezahlt.

Klassische Pay-per-View-Angebote sind Spiel- und Erotikfilme, Fußball- oder Konzertübertragungen u.ä.

Pay per Install (PPI)

Ähnlich wie PPV, nur bezieht sich (PPI) auf die Installation von Software z.B. für die Demoversionen von neuen Softwareprogrammen o.ä.

Kommt Affiliate für mich in Frage?

Diese Frage sollte sich sowohl der Affiliate als auch der Merchant stellen. Wir haben hier mal für beide eine kleine Fragenliste vorbereitet, die dabei helfen soll, diese Frage zu beantworten.

Quickcheck für den Affiliate

  • Möchte ich auf meiner Homepage Fremdwerbung haben? Und wenn ja, in welcher Form?
  • Welche Produkte oder Dienstleistungen passen zu meiner eigenen Seite, meinen Produkten?
  • Für welche Produkte oder Dienstleistungen könnten sich die Besucher meiner Seite am meisten interessieren und bieten damit am meisten Aussicht auf Erfolg?
  • Welche Werbeform passt zu meinem Webauftritt und zu mir (Textlinks oder Werbebanner)?
  • Könnte die Fremdwerbung unseriös wirken oder im Gegenteil, bereichert sie meine eigene Homepage?
  • Welche technischen Möglichkeiten habe ich auf meiner Homepage und welche Werbeformen passen zum Layout der Homepage?
  • Welche Firmen kenne ich, die ich mir gut als Partner vorstellen könnte und bieten diese ein Affiliate-Programm an?

Quickcheck für den Merchant

  • Welche Ziele möchte ich mit dem Affiliate-Marketing erreichen?
  • Welche Partner oder Themen würden zu mir und meinem Angebot passen?
  • Sind meine Produkte oder Dienstleistungen für einen Direktverkauf per Internet geeignet?
  • Kann ich die notwendigen technischen Voraussetzungen liefern? Habe ich zum Beispiel einen übersichtlichen Webshop und funktionierende Prozesse/Mechanismen?
  • Welches Affiliate-Netzwerk passt zu meinen Zielen?
  • Wie könnte ein, auch für den Affiliate, attraktives Vergütungsmodell aussehen?
  • Welche Werbemittel kann ich dem Affiliate anbieten? Sind diese attraktiv? Sind diese absatzfördernd? Ist das Format gängig genug? Kann ich sicherstellen, dass die Provisionen zuverlässig ausbezahlt werden?
  • Habe ich genug Personalressourcen, die sich um das Affiliate-Marketing kontinuierlich kümmern, es pflegen aus ausbauen können?

Fazit

Affiliate Marketing ist ein durchaus spannendes Thema und bietet auch kleinen Unternehmen die Möglichkeit, mit der eigenen Homepage Geld zu verdienen. Nicht jedes Thema ist geeignet, aber je größer die Spezialisierung einer Seite, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass Affiliate funktioniert :-)

Link Tipps

Wer mehr über das Thema erfahren möchte, sei es theoretisch oder als Erfahrungsbericht aus der Praxis, findet hier eine kleine Auswahl an weiterführenden Links:

Affiliate-Marketing

Pin it!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Wenn Du wissen möchtest, welche Daten wir beim Hinterlassen eines Kommentars speichern, schau bitte in unsere Datenschutzerklärung.