Marketing & Vertrieb

Internetmarketing ist mehr als Text, Werbung und Selbstdarstellung

Internetmarketing
Gastbeitrag von Roger Kanzenbach

Ohne Umsatz und Gewinn ist Internetmarketing und Social Media für Unternehmen Zeitverschwendung.

Wer im Internet Kunden sucht, vermeidet besser diese sieben Erfolgshindernisse:

1. Keine Abschlüsse

Internetmarketing ist der Kampf um eine sichtbare Suchmaschinenposition zu gewünschten Suchbegriffen. Klickt der Kunde und erreicht die Webseite, dann steht dort oftmals sinngemäß: Wir sind die Schönsten, die Besten, die Fleißigsten, die Saubersten und unseren (hohen) Preis wert?

Anstatt den Erfolg einer Internetmarketingkampagne an Klicks oder der Bekanntheit bei Beratern und Wettbewerbern zu messen, müssen kaufende Kunden, Umsatz und Gewinn der Benchmark sein.

2. Falsche Geschichten

Die Geschichte muss die Einzigartigkeit des Unternehmens erklären, denn der Wettbewerber ist ebenso im Netz. Hat ein Kunde die Auswahl zwischen nahezu gleichen Angeboten entscheidet der Preis.

Nun gibt es Unternehmer, die Angebotsvergleiche hassen, sich in Beschimpfungen über Angebotssammler aufregen und diese sogar boykottieren. Klebt ein Maler die Fenster ab oder bedeckt den Boden, dann ist das Standard und keine Superkundennutzengeschichte.

3. Bekannt mit einem Bauchladen

Wenn der Content mit allen kommuniziert und die Kernzielgruppe nur nebenbei erreicht, dann kommen zu wenig Anfragen, Angebote und Aufträge. Wenn ein Unternehmen in Umsatz und Gewinn nachlässt, wird Geld beschafft.

Beliebt zur Geldbeschaffung sind Vorträge, Seminare, Beratung und Kooperationen. Dies verwässert sofort die Kernkompetenz und beschleunigt den Zusammenbruch.

4. Erfolge werden nicht bewiesen

Erfolgreich sind Unternehmer nur dann, wenn der Zweck eines Unternehmens, Expansion, Umsatz und Gewinn gelebt wird. In vielen Veröffentlichungen sind Informationen zur wirtschaftlichen Lage versteckt.

Was soll ein Kunde davon halten, wenn ein Unternehmer jede Banalität veröffentlicht und einen Umzug medial verschweigt? Bei Veröffentlichungen im Dezember einfach die laufende Angebotsnummer weglassen oder bei einer Kapitalgesellschaft auch damit rechnen, dass ein Kunde die Bilanz im Bundesanzeiger liest.

5. Werbetexte sind keine Geschichten

Für Suchmaschinen und Menschen zählt Resonanz. Passt die Geschichte, wird diese geteilt und weiter empfohlen. Wer seine Geschichten nicht selbst schreiben kann, beauftragt einen Geschichtenschreiber. Gute Geschichtenschreiber arbeiten selten in Werbeagenturen als Werbetexter, noch sind Geschichtenschreiber Journalisten, die mit knackigen Überschriften, intensiven Recherchen und durchdacht formulierten Pressemitteilungen über Ereignisse und Produkte berichten. Gute Geschichten sind so spannend und emotional wie die Märchen aus der Kindheit.

6. Marketingtricks

Was halten wir von einem Unternehmer, der ein Zeichen für eine eingetragene Marke hinter seinen Firmennamen setzt, obwohl die Marke aus dem Markenregister gelöscht ist? Was denken wir über einen Unternehmer, der in einer Pressemeldung das Bild von einem Freund veröffentlicht und dieser Freund über den grünen Klee lobt? Wie bewerten wir Werbetexte, die im Gewand einer Berichterstattung daherkommen? Was halten wir von einem Unternehmer, der bei einer bekannten Firma eine großflächige Textanzeige bucht und dies als Fachveröffentlichung präsentiert?

7. Übertriebene Selbstdarstellung

Langfristig schaden sich Narzissten (Bedürfnis nach Macht, Erfolg und Attraktivität bei gleichzeitiger Übertreibung eigener Leistungen) und Histrioniker (Bedürfnis nach Aufmerksamkeit, Bestätigung, Anerkennung und Lob) durch ihre Veröffentlichungen selbst. Selbst der treueste Fan kann es dann manchmal nicht mehr ertragen. Man nennt dieses Phänomen inzwischen “Blabbing Your Business” („zu viel plappern”).

Fazit für gutes Internetmarketing: Kunden kaufen passende Geschichten, wenn sie diese im Internet finden.

Der Autor

Roger KanzenbachRoger Kanzenbach ist Dipl.-Ing. TU,  Gebäudenergieberater im Handwerk und beschäftigt sich auch mit dem Thema Marketing von Bauleistungen.

Sein Beitrag zeigt die Fehler beim Internetmarketing aus Sicht eines Nutzers.

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