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Das Printmedium als Wegweiser durch die Informationsflut

Zeitschriftenabo

Wer den Printmedien die Totenglocke läutet, ist entweder schlecht informiert oder er verfolgt eigene geschäftliche Interessen. Es gibt beim Zeitschriftenabo im Wesentlichen nur einen Bereich, in dem die Auflage von Printmedien sinkt: bei den lokalen Tageszeitungen.

Kein Wunder: Teuer recherchierte Nachrichten gratis ins Internet zu stellen ist ungefähr das Gleiche wie ein Autohersteller, der seine Fahrzeuge verschenkt oder ein Supermarkt ohne Kassenbereich. Außerdem wird beim Niedergang der lokalen Tagespresse gerne vergessen, dass sich die Verleger im eigenen Haus Konkurrenz machen durch Gratis-Verbraucherzeitungen.

Und Geld verdienen sie im Übrigen durch ihre Beteiligungen an den privaten Lokalsendern. Diese Rundfunkangebote zählen in ihrem Sendebereich in der Regel zu den Kanälen mit den höchsten Einschaltquoten.

Um Missverständnisse auszuschließen: Natürlich müssen die Zeitungsverleger mit den Siegeszug des Internets online gehen – aber doch nicht gratis!

Informationen kosten Abogebühren, völlig unabhängig davon, ob sie gedruckt im Briefkasten liegen oder auf dem Computerbildschirm auftauchen. Alles andere ist kaufmännisch nicht darstellbar.

Gedrucktes besitzt hohe Glaubwürdigkeit

Die Verbreitung der Printmedien ist immer noch beeindruckend. So gilt für das Jahr 2012, dass sechs von zehn Zeitschriften in ihren Reichweiten stabil blieben oder sogar zulegten. Zu Grunde gelegt wurden dabei 242 Einzeltitel oder Belegungseinheiten. Diese 242 Titel erzielten fast 331 Millionen Kontakte pro Ausgabe. Das waren im Vergleich zum Vorjahr 5,2 Millionen Kontakte weniger, doch die Verluste konzentrieren sich auf wenige Segmente.

Auffällig ist, dass es bei Special Interest-Medien im Zeitschriftenabo bei großen Anbietern von Mode bis zu Oldtimern Auflagensteigerungen und erfolgreiche Neugründungen gibt. Herausragend ist dabei das Magazin „Landlust“ mit seinen Steigerungen beim Zeitschriftenabo. Zu den Gewinnern zählen ebenso Qualitäts- und Wirtschaftszeitungen wie das Handelsblatt.

Zu erkennen war auch 2012 schon, dass sich im Internet der Bedeutungszuwachs für die tagesaktuelle und gezielte Information verlangsamt. Lediglich die regionalen Tageszeitungen verlieren weiter an Auflage.

Analyse und regionale Wertschöpfung als Perspektive

Wo liegt die Zukunft der Printmedien – gerade im Bereich der regionalen Tageszeitungen aber auch beim Zeitschriftenabo?

Journalistisch liegt sie in der gründlichen Analyse und der Vernetzung mit Nachbarthemen. Die Wegweiser-Funktion durch den Dschungel der Informationsvielfalt sowie Kommentierung des Tagesgeschehens sind weitere Felder. Pro- und Contra-Stellungnahmen zu aktuellen Themen helfen Lesern ebenfalls dabei, ihre eigenen Argumente zu den Dingen dieser Welt zu finden.

Auch aus wirtschaftlichen Gründen müssen Printmedien auf einem Feld klar Position beziehen – egal ob lokale Tageszeitung oder für das Zeitschriftenabo: Sie müssen regionalen Wertschöpfungsketten mehr Raum geben, solche Entwicklungen anstoßen und unterstützend begleiten. Denn hier wachsen die Anzeigenkunden der Zukunft heran! Niemand braucht in der Lokalzeitung den 23. Kommentar über die Segnungen der Globalisierung.

Der gewinnbringende Umgang mit dem Internet erlernt sich über das konzentrierte Studium von Printmedien: Wer das in die Köpfe der Menschen hineinbringt, besitzt mit seinem Printprodukt eine Zukunftsperspektive.

Foto: Africa Studio / shutterstock.com
Kategorie: Marketing & Vertrieb

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