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„Neue Mobilität“ – Baden-Württemberg startet Kampagne für ein besseres Klima und mehr Lebensqualität

„Neue Mobilität“

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Was den stilistischen Auftritt im Job betrifft, genießen heute viele Arbeitnehmer die Gnade der späten Geburt. Noch 1966 feuerte die Bahn einen angehenden Schaffner, weil dessen Pony über die Augenbrauen reichte. Das Arbeitsgericht in Essen nickte die Kündigung ab und urteilte, diese Frisur sei „psychisch abstoßend“ (AZ 6 Ca 749/66).

Heute sind Arbeitgeber toleranter. Dennoch herrschen in vielen Unternehmen strenge Regeln zu Kleidung und Erscheinungsbild. Immer wieder werden sie auch zum Gegenstand von Kündigungs-Klagen. Oft gilt der Dress Code aus Gründen der Corporate Identity. Für Führungskräfte oder in Branchen wie dem Finanzwesen sieht der Kleider-Knigge regelmäßig klassische Business-Kleidung vor.

Im Radler-Dress zum Geschäftstermin? Das geht gar nicht! Oder vielleicht doch? Denn mit einem Umdenken in der Kleiderfrage kann sie schon beginnen – die Zukunft des Unternehmens.

Mobilität im Wandel

Der Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft erfordert auch einen Wandel der Denkmuster. Im digitalen Zeitalter ist die Datenautobahn zur wichtigsten Verkehrsmagistrale geworden. Doch auch der Durchbruch der Industriellen Revolution gelang nur, weil man die Dampfmaschine auf Räder stellte. Die Dampflok sorgte für Mobilität.

Auch die Industrie 4.0 ist ohne Mobilität nicht denkbar. Sie ist die Grundvoraussetzung für Wachstum und Wohlstand. Nicht nur Überlegungen des Klimaschutzes fordern jetzt einen Denkwandel bei Mobilitäts-Konzepten.

Das Land Baden-Württemberg wird mit der Kampagne „Neue Mobilität: bewegt nachhaltig“ zur Pionierregion für nachhaltige Mobilität. Baden-Württemberg hat sich bis zum Jahr 2020 ambitionierte Nachhaltigkeitsziele gesetzt. Auf der Agenda stehen, viel mehr Güter auf die Schiene und aufs Binnenschiff zu bringen. Die CO2-Emissionen sollen um 20 Prozent reduziert werden, bis 2030 gar um 40 Prozent.

Komfortgewinn mit vernetzter Mobilität

Doch es geht nicht nur um Gütertransporte. Besonders stark setzt das Land auf einen Wandel der Alltagsmobilität. Einen gewaltigen Anteil an dieser Alltagsmobilität haben etwa Arbeitswege.

Baden-Württemberg will die ÖPNV-Personenkilometer bis 2030 um 100 Prozent gegenüber dem Jahr 2004 steigern. Radverkehr und der Fußgängeranteil sollen deutlich wachsen. Die Kampagne soll nachhaltige Mobilität sichtbar und erlebbar machen.

Zum Beispiel mit Konzepten zu vernetzter Mobilität. Vernetzte Mobilität setzt auf den bestmöglichen Mix von Verkehrsmitteln. Wer mit dem Fahrrad zur S-Bahn fährt und die letzte Etappe mit einem Car-Sharing-Auto nimmt, ist oft schneller und stressfreier  am Ziel, als wenn er sich direkt nach der Tiefgaragen-Ausfahrt in die Rush Hour gestellt hätte. Solche Mobilitäts-Modelle sind umweltverträglich, sie steigern die Lebensqualität und entlasten Verkehrswege. Menschen erleben diesen Wandel nicht als Verzicht, sondern als Komfortgewinn.

Das Video erklärt am Beispiel der Stadt Mannheim die Verkehrsregeln in einer Fahrradstraße und wie diese die urbane Mobilitätskultur verbessern.

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Verantwortung ist ein höherer Wert als ein Flanell-Anzug

Freilich erfordert die neue Mobilität nicht nur einen Ausbau der Infrastruktur – etwa Fahrrad-Abteile in Bussen und Bahnen. Genauso geht es um gesellschaftliche Akzeptanz. Da sind wir wieder beim Radler-Dress zum Geschäfts-Termin. Mit dem Programm RadKULTUR fördert Baden-Württemberg die Mobilität auf zwei Rädern nicht nur infrastrukturell, sondern auch kommunikativ.

Die Kampagne „Neue Mobilität: bewegt nachhaltig“ ruft das Land auch ausdrücklich zum Mitmachen auf. Ein Beitrag kann auch schon der Wandel beim betrieblich vorgeschriebenen Dress Code sein. Wer das als Unternehmen kommuniziert, zeigt damit ja, dass er umweltfreundlich, nachhaltig und verantwortungsbewusst handelt und die Zukunft der Mobilität verstanden hat. Werte, die manche Kunden vielleicht mehr schätzen, als einen grauen Flanell-Anzug.

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