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Schau’n mer mal – Denkblockaden lösen und Entscheidungen den Druck nehmen

Schau'n mer mal

Schau‘n mer mal, dann seh‘n mer scho. Franz Beckenbauer

Entscheidungen, die unter Druck getroffen werden, sind selten gut. Zum einen, weil wir bei Stress einfach schlechter funktionieren und zum anderen, weil wir in solchen Situationen gerne mögliche Optionen übersehen.

Wir erliegen dem Eindruck, es gäbe nur die genau jetzt bekannten Möglichkeiten, zwischen denen wir uns jetzt und sofort entscheiden müssen. Wir geben uns vorschnell mit etwas zufrieden, was weit vom Optimum entfernt ist.

Daher ist es in solchen Situationen oft sinnvoll, einen Schritt zurück zu treten, um sich Zeit und Entscheidungsfreiheit zu verschaffen. So schafft man sich wertvolle Spielräume, die das Ergebnis der Entscheidung meist positiv beeinflussen.

Eine Entscheidungs-Entschleunigungs-Methode stelle ich euch heute vor: Schau’n mer mal.

Schau’n mer mal

Was brauchen wir dafür? Zeit, Zettel, Stift und Kopf – mehr nicht :-)

In einer Art Brainstorming versuchen wir jetzt die entscheidende Frage „Wie kann ich meinen Entscheidungsspielraum erweitern oder besser nutzen?“ zu ergründen. Dafür beantworten wir allein oder im Team eine Reihe von Fragen, welche die Situation (hoffentlich) entzerren und die Handlungsmöglichkeiten erweitern.

Die Fragen

Hier eine kleine Liste von Fragen, die bei der Methode Schau’n mer mal helfen können:

  1. Welche Alternativen gibt es zu den bereits bekannten Optionen?
  2. Kann ich die Bedingungen der Entscheidung erweitern? Z.B. „Ich nehme das Angebot an, wenn…“, „Ich unterschreibe den Vertrag, wenn…“
  3. Welche Bestandteile der Entscheidung sind Fakten und welche basieren auf Annahmen? Eine Liste, die beides ordentlich trennt hilft hier Klarheit zu erhalten. Im Anschluss sollte man die Annahmen genau prüfen und mit Fakten hinterlegen. Vielleicht ergibt sich ja jetzt schon ein differenzierteres Bild der Situation.
  4. Welche Ziele verfolge ich genau? Was will ich wirklich? DAS ist das wirklich entscheidende, nicht die vorgegebenen Alternativen.
  5. Gibt es Zielkonflikte, welche die Entscheidung erschweren? (Im Job z.B. Mitarbeiterorientierung versus Leistungsorientierung, Kontrolle versus Vertrauen, Geschwindigkeit versus Qualität etc.)
  6. Bei einer Entweder/Oder-Entscheidung sollte man genau prüfen, ob es nicht doch eine Lösung gibt, die alles unter einen Hut bringt. Vielleicht übersehen wir unter Druck nur einfach die Möglichkeit, wie wir alles erreichen können!
  7. Auch die Frage, ob wir uns vielleicht einfach NICHT entscheiden, sollte man sich stellen. Lieber bewusst NICHT entscheiden, als aus Vermeidung oder Druck heraus eine blödsinnige Option wählen. Das erfordert zwar Mut, aber manchmal ist das genau die richtige Entscheidung :-)
Schau'n mer mal: denn Entscheidungen, die unter Druck getroffen werden, sind selten gut. Klick um zu Tweeten

Weitere Methoden um Denk- & Entscheidungsblockaden zu lösen und gute Entscheidungen unter Zeitdruck zu treffen

Neben Schau’n mer mal habe ich noch weitere Techniken im Unternehmerhandbuch vorgestellt, die in solchen Druck-Situationen hilfreich sein können:

Denk- & Entscheidungsblockaden lösen:

Entscheidungen unter Zeitdruck:

Mehr Informationen

Weitere Entscheidungsmethoden und ihre Anwendungsgebiete stelle ich euch in kommenden Artikeln vor. Alle bisher erschienenen Beiträge rund um das Thema findet ihr hier:

Entscheidungsmethoden

Foto: Gerhard Bögner / pixabay.com

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