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Buchhaltungssoftware im Test

Buchhaltungssoftware

Jeder Unternehmer muss seine Buchhaltung ordentlich anlegen. Ausgaben, Einnahmen, Abschreibungen, Rechnungen schreiben und Rechnungen bezahlen und das alles auch noch dokumentieren, damit bei einer Betriebsprüfung alles perfekt ist!

Natürlich kann man das Ganze mit Word und Excel erledigen, aber je mehr Buchungen man hat, umso mehr Sinn ergibt eine spezielle Buchhaltungssoftware.

Ich habe bereits ein paar Varianten getestet, sowohl online als auch als Desktop-Version und meinen Favoriten längst gefunden. Ihr auch?

Hier eine Übersicht der von mir getesteten Software für die Buchhaltung von kleinen Unternehmen!

Desktop-Buchhaltungssoftware

büro easy plus – mein Favorit!

Ich habe schon vor vielen Jahren DIE perfekte Software für die Buchhaltung und die Projekt-Steuerung von Einzelunternehmern oder kleinen Unternehmen entdeckt – büro easy plus* von Lexware (früher QuickBooks Plus).

büro easy plus* kann alles, was ich benötige: Online-Banking, Projektverwaltung, Rechnungen schreiben, Rechnungen erfassen und bezahlen, unendlich viele Auswertungen, Steuererklärungen erstellen und noch vieles mehr. Sogar ausländische Kunden (inkl. ausländischer Umsatzsteuern) lassen sich mit dieser Software erfassen und managen.

Für mich die perfekte Eierlegende-Woll-Milch-Sau, denn mehr benötige ich einfach nicht. Ich mag vor allem, dass ich hier ganz viele Vorgänge mit einem Schlag ausführen kann. Ich muss zum Beispiel nicht die Lieferantenrechnung in der Buchhaltung und zusätzlich im Online-Banking anlegen, denn das geht hier alles Hand in Hand. Das spart Zeit und Nerven und schützt vor allem vor doppelten Listen und Übertragungsfehlern.

Einziger Wehrmutstropfen: es handelt sich um eine Desktop-Software… Legt man die Basis-Datenbank jedoch in einen Cloud-Speicher, dann kann man zumindest von jedem Rechner, auf dem die Software installiert ist, damit arbeiten. Für mich genügt das vollkommen :-)

Hier meine Bewertungen im Detail:

Check 1: Finanzsteuerung

büro easy plus* deckt alle meine Forderungen ab! Es gibt z.B. eine Artikel- & Dienstleistungsverwaltung, da kann man dann auch nach den entsprechenden Artikeln oder Dienstleistungen auswerten. Auch helfen solche Standards bei der Rechnungsstellung enorm, wenn man nicht jedes Mal nachgucken muss, was man für einen Schnitttag oder eine Stunde Beratung berechnen will.

Super ist natürlich das integrierte Online-Banking, da kann man dann die Buchungen direkt mit dem Konto abgleichen. Das spart eine Menge Zeit & Nerven, gerade wenn man viele Rechnungen von Kunden und Lieferanten zu buchen hat.

Für mich ist büro easy plus* absolut das richtige Tool, denn ich brauche auf jeden Fall die Verteilung der Einnahmen & Ausgaben auf Kostenstellen. Das ist mir ganz wichtig, ich möchte doch wissen, wer mein bester Kunde ist und welche Projekte sich lohnen, oder? Auch Artikel und Dienstleistungen nutze ich regelmäßig, damit meine Abrechnungen möglichst wenig Fehler enthalten und ich nicht alles im Kopf haben muss, was ich mit einem Kunden an Sonderpreisen vereinbart habe.

Check 2: Steuern

DATEV-Schnittstelle, ELSTER-Schnittstelle, Einnahme-Ãœberschuss-Rechnung, Gewinn-und-Verlustrechnung bzw. Jahresbilanz, Buchungslisten, Kontenrahmen und Buchungskonten – büro easy plus* kann das alles.

Selbst eine DATEV-Schnittstelle gibt es, wobei einige Steuerberater mit den Exporten Probleme haben, da es bei büro easy plus* nur ein Mehrwertsteuer-Konto gibt im Gegensatz zum DATEV-Kontenrahmen (lässt sich natürlich mit einem kleine Trick lösen, den verrate ich aber nur meinen Kunden). Ansonsten haben wir hier alles, um die Unternehmenszahlen gut im Überblick zu behalten

Check 3: Analysen

Mit büro easy plus* kann man wirklich alles auswerten. Es gibt Standardberichte und Individuelle, die man ganz nach seinen Bedürfnissen zusammenstellen kann.

Ein Export nach Excel ist jederzeit möglich, so dass auch der Weiterverarbeitung keine Grenzen gesetzt sind!

Check 4: Customer Relationship Management (CRM

Fürs Customer Relationship Management muss man sich etwas anderes suchen, wenn man es denn braucht. Für mich persönlich reicht Outlook völlig aus, aber wenn man mit mehreren arbeitet, kann ein vernünftiges CRM-Tool durchaus sinnvoll sein.

Check 5: Projektmanagement

Auch hier ist büro easy plus* nicht die perfekt geeignete Software. Dieses Tool ist nur für die Finanzsteuerung von kleinen Unternehmen und Einzelkämpfern konzipiert.

Immerhin wird eine Zeiterfassung angeboten, die ich für mich auch regelmäßig nutze. Hat ein Unternehmen jedoch mehrere Mitarbeiter reicht das Tool leider nicht aus, aber da gibt es ja viele einfach Online-Lösungen am Markt. Ich bin jedoch mir der Zeiterfassung völlig zufrieden, zumal ich die Daten dann gleich in die Kundenrechnungen übernehmen kann. So geht mir keine geleistete Stunde flöten und übersichtlich ist es auch.

Hier meine Tests von büro easy plus* im Detail, falls ihr mehr wissen möchtet:

Kosten: zwischen 70,80 EUR und 178,80 EUR / Jahr bzw. zwischen 5,90 EUR und 14,90 EUR / Monat (netto) – je nach Version

Ãœbrigens: Wen es interessiert, der kann die Software von Lexware kostenlos und unverbindlich 4 Wochen testen!

Und wer büro easy bei sich im Unternehmen einführen möchte, kann mich gerne anrufen – ich habe das schon oft gemacht :-)

Telefon: 0221 – 94 96 96 70

Online-Buchhaltungssoftware

lexoffice

Lexoffice ist weder für mich noch für meine Kunden die richtige Software. Wir sind da einfach zu verwöhnt von büro easy plus.

Aber das Programm entwickelt sich ständig weiter. Dinge die mir bei meinen Tests fehlten, wie z.B. eine DATEV-Schnittstelle oder die Einnahmen-Überschuss-Rechnung wurden seitdem ergänzt. Ich gehe also davon aus, dass lexoffice auch in Zukunft kräftig weiter entwickelt wird und wer weiß, vielleicht bietet lexoffice in einem Jahr genau die Features, die mir heute noch fehlen? Ich werde das auf jeden Fall im Auge behalten.

Wer eine vernünftige Buchhaltungssoftware sucht, die online funktioniert (Stichwort SaaS – Software as a Service) und vor allem ein integriertes Online-Banking-Modul möchte, der sollte sich lexoffice auf jeden Fall einmal selbst anschauen.

Hier meine Bewertungen im Detail:

Check 1: Finanzsteuerung

Lexoffice deckt leider meine Forderungen nicht komplett ab! Kostenstellen oder Projekte und damit die entsprechenden Auswertungen werden nicht angeboten.

Super ist natürlich das integrierte Online-Banking, da kann man dann die Buchungen direkt mit dem Konto abgleichen. Das spart eine Menge Zeit & Nerven, gerade wenn man viele Rechnungen von Kunden und Lieferanten zu buchen hat.

Für mich ist lexoffice leider nicht das richtige Tool, da ich sowohl projektbezogen arbeite als auch noch mit dem Ausland Geschäfte mache, da kommt dieses Online-Tool leider an seine Grenzen.

Check 2: Steuern

Lexoffice kann das soweit ich das überblicke alles nötige (außer natürlich die GuV bzw. Bilanz). Selbst eine DATEV-Schnittstelle gibt es – sehr cool.

Würde ich nicht so viel Wert auf detaillierte Analysen legen und keine ausländischen Kunden haben, wäre lexoffice für mich im Bereich Steuern wohl komplett ausreichend!

Meine Kunden sind leider (fast) alle GmbHs, d.h. für sie ist lexoffice sowieso nicht geeignet.

Check 3: Analysen

Mit lexoffice kann man leider nur das Nötigste auswerten. Es gibt ganz einfache Kunden- und Lieferantenübersichten, aber Projekte oder Artikel kann ich nicht betrachten.

Das ist mir persönlich definitiv zu wenig, aber ich bin in diesem Bereich auch sicherlich sehr speziell :-)

Check 4: Customer Relationship Management (CRM)

CRM ist ansatzweise möglich mit lexoffice. Man kann Kunden- und Lieferantenstammdaten erfassen, um diese dann in allen weiteren Vorgängen nutzen zu können. Eine Exportfunktion habe ich nicht gefunden, daher finde ich das etwas zu wenig, um es wirklich CRM zu nennen. Mein Outlook-Adressbuch ist da besser geeignet.

Fürs Customer Relationship Management muss man sich also etwas anderes suchen, wenn man es denn braucht. Für mich persönlich reicht Outlook völlig aus, aber wenn man mit mehreren arbeitet, kann ein vernünftiges CRM-Tool durchaus sinnvoll sein.

Check 5: Projektmanagement

Auch hier ist lexoffice nicht die geeignete Software. Dieses Tool ist nur für die Finanzsteuerung von sehr kleinen Unternehmen und Einzelkämpfern konzipiert. Noch nicht einmal eine Zeiterfassung wird hier angeboten. Aber das kommt ja vielleicht noch!

Für den Bereich Projektmanagement muss man definitiv auf andere Tools zurückgreifen.

Hier meine Tests von lexoffice im Detail, falls ihr mehr wissen möchtet:

Kosten: zwischen 6,90 EUR und 14,90 EUR / Monat (netto) – je nach Version

Ãœbrigens: Wen die Software interessiert, der kann lexoffice unverbindlich & kostenfrei testen!

Papierkram.de

Papierkram ist schick und intelligent gemacht. Für Selbständige, die nur hin und wieder mal eine Rechnung schreiben wollen und die Steuerbuchhaltung über einen Steuerberater laufen lassen, ist die Free-Version sicherlich ein interessanter Tipp. Keine Kosten und die wichtigsten Tools online verfügbar – was will man mehr?

Alle anderen sollten auf jeden Fall testen, ob sie mit dem jetzigen Umfang von Papierkram klar kommen, mir reicht dieses Tool leider nicht.

Ich denke, Papierkram wird sich in den nächsten Monaten bestimmt ordentlich weiter entwickeln, dann verschwinden sicherlich auch die von mir kritisierten Punkte. Vielleicht ist Papierkram demnächst so weit, dass es auch für Selbständige mit etwas komplizierteren Ansprüchen wie mich eine echte Alternative darstellt.

Hier mein Test von Papierkram.de, falls ihr mehr wissen möchtet:

Kosten: zwischen 0,00 EUR und 20,00 EUR / Monat (netto) – je nach Version

Sage One

Sage One ist für meine Kunden und mich leider nicht die richtige Software, da wir zu viel Wert auf die detaillierte Auswertung unserer Projekte legen.

Wer aber eine vernünftige Buchhaltungssoftware sucht, die online funktioniert (Stichwort SaaS – Software as a Service) und vor allem ein integriertes Online-Banking-Modul hat, der ist mit Sage One auf der sicheren Seite.

Die Sage Gruppe ist seit den 80er Jahren ein führender Anbieter von betriebswirtschaftlicher Software für kleine und mittlere Unternehmen auf der ganzen Welt. Es ist daher zu erwarten, dass Sage One ständig weiter entwickelt und lange am Markt bleiben wird. Ganz wichtig, wenn man eine Software für die Finanzverwaltung sucht, oder möchtet ihr ständig wechseln?

Hier meine Bewertungen im Detail:

Check 1: Finanzsteuerung

Sage One hat hier seinen großen Auftritt. Selbst eine Artikel- & Dienstleistungsverwaltung ist dabei, da können auch „größere“ Programme oft nicht mithalten. Respekt, denn gerade beim Online-Banking muss man echt suchen, bis man Programme findet, die das integriert haben! Wer sich keine Software auf dem Rechner installieren möchte kann mit der Sage One Online Buchhaltung für Selbstständige echt weit kommen.

Für mich ist Sage One allerdings nicht das richtige Tool, denn ich brauche (leider) Mahnungen, nicht alle Kunden zahlen pünktlich und ohne Aufforderung. Und auf jeden Fall benötige ich die Verteilung der Einnahmen & Ausgaben auf Kostenstellen. Das ist mir ganz wichtig, ich möchte doch wissen, wer mein bester Kunde ist und welche Projekte sich lohnen, oder?

Check 2: Steuern

Das sieht alles super aus bei Sage One. Klar, ist ja auch eine Buchhaltungssoftware, da kann man das auch erwarten.

Check 3: Analysen

Sage One bietet so einige Listen und Auswertungen, aber ohne Kostenstellen bzw. Buchung auf Projekte ist das für mich und meine Kunden nicht ausreichend. Das sind nur die Basis-Berichte, wenn man wirklich tiefer in die Zahlen einsteigen möchte benötig man doch etwas anderes.

Check 4: Customer Relationship Management (CRM)

CRM ist ganz eindeutig nicht die Stärke von Sage One, aber das verspricht die Software auch gar nicht. Immerhin kann man Kunden- und Lieferantenstammdaten erfassen, um diese dann in allen weiteren Vorgängen nutzen zu können.

Fürs Customer Relationship Management muss man sich also etwas anderes suchen, wenn man es denn braucht. Für mich persönlich reicht Outlook völlig aus, aber wenn man mit mehreren arbeitet, kann ein vernünftiges CRM-Tool durchaus sinnvoll sein.

Check 5: Projektmanagement

Auch hier ist Sage One nicht die geeignete Software. Dieses Tool ist nur für die Finanzsteuerung von kleinen Unternehmen und Einzelkämpfern konzipiert. Eine Zeiterfassung wird beispielsweise gar nicht angeboten.

Da bin ich verwöhnt, für den Preis der Module hätte ich da schon gerne etwas mehr Leistung. Zumindest eine rudimentäre Zeiterfassung ist für mich wichtig, da ich bei vielen Projekten nach Stunden abrechne.

Und hier mein kompletter Test von Sage One, falls ihr mehr wissen möchtet:

Kosten: zwischen 8,00 EUR und 14,00 EUR / Monat (netto) – je nach Version

Buchhaltungssoftware – mein Fazit

Ich habe meine Lieblings-Buchhaltungssoftware gefunden. Da aber jedes Unternehmen und jeder Selbständige andere Anforderungen hat, lohnt es sich verschiedene Buchhaltungssoftware anzuschauen und zu testen!

Noch mehr Software-Tests

Und hier eine Übersicht aller von mir getesteten Software für kleine Unternehmen, vielleicht ist ja für euch etwas Passendes dabei:

Software im Test

Ãœbrigens: wenn ihr möchtet, dass ich auch eure Software mal unter die Lupe nehme, schickt mir einfach eine Mail an info@das-unternehmerhandbuch.de – ich freu mich drauf!

Buchhaltungssoftware

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6 Kommentare

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    Magdalena Zaun sagt

    Als ich mein Unternehmen gegründet habe, war Lexoffice auch in meiner engeren Auswahl. Da ich aber Kleinunternehmerin bin und eine Einnahmen-und Ausgabenrechnung für mich ausreichend ist, Lexoffice diese Funktion aber damals noch nicht hatte, entschied ich mich dagegen. Ich möchte meine Buchhaltung so einfach wie möglich halten und meine Zeit für andere Dinge im Unternehmen nutzen. Ich habe mich dann für die Software von RZA, einem österreichischen Unternehmen, entschieden. Die Benutzeroberfläche ist leicht verständlich und vor allem für Klein- und Mittelunternehmen geeignet. Ich bin mit der Software sehr zufrieden und kann sie nur weiterempfehlen. Hier findet man mehr Infos: https://www.rza.at/rechnungswesen/
    Wer sich einen detaillierten Eindruck verschaffen möchte, kann auch die Testversion ausprobieren: https://www.rza.at/gratis-testen/

  2. Avatar-Foto
    Joachim Hesse sagt

    Hallo Heike,

    vielen Dank für Deinen ausführlichen und ausgesprochen informativen Artikel.

    Ich bin freiberuflicher Architekt mit einer GmbH und habe viele Jahre Quickbooks verwendet. Ich habe bisher alle Buchungen und Voranmeldungen selbst ausgeführt, und meinem Steuerberater zu Jahresabschluß die datevgerechten Konten übergeben. Für den nächsten Jahresabschluss muss aber der Steuerberater selbst die Buchungen ausführen und ich will die Daten dann übernehmen.

    Nach seiner Meinung funktioniert das mit dem Lexware Buchhalter wohl problemlos, aber ich tendiere eigentlich eher zu dem Büro Easy Plus, wie auch von Dir empfohlen. Du hast aber auch das Problem mit dem einen Mehrwertsteuerkonto beschrieben, vielleicht scheitert es bei der GmbH-Buchhaltung auch daran? Leider habe ich bisher noch keinen Vergleich der beiden Programme gefunden und weiß nicht so recht ob der Umstieg wirklich erforderlich ist.

    Ich weiß nicht, ob Du dazu etwas sagen kannst, oder ob ich Dich mit der Frage überfordere?
    Kannst Du dazu eine Empfehlung geben, schlimmstenfalls müsste ich es testen.

    Vielen Dank, anyway
    Dipl.-Ing. Architekt
    Joachim Hesse

    • Heike Lorenz

      Hi Joachim,
      mit dem Lexware Buchhalter kenne ich mich nicht aus, aber soweit ich weiß, kann Büro Easy keine Daten von Datev importieren – das würde ich an deiner Stelle vorab checken, denn dann erübrigt sich ja die Ãœberlegung, oder?

      Viele Grüße
      Heike

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