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Personalrecruiting 2.0 – die besten Lehrlinge warten bei Facebook auf Sie

Personalrecruiting

Schaut man auf den Ausbildungsmarkt in Deutschland, so erblickt man eine ungesunde Relation.

21.000 Schulabgänger fanden 2013 keinen Ausbildungsplatz. Dagegen meldete die Bundesagentur für Arbeit weit über 33.000 unbesetzte Lehrstellen. Beides Spitzenwerte der letzten Jahre – und das sind nur die offiziellen Zahlen. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) geht in seinen Branchen gar von 70.000 unbesetzten Lehrstellen aus.

Echter Bewerbermangel?

Als Grund geben viele Betriebe an, keine geeigneten oder sogar gleich gar keine Bewerber gefunden zu haben. Als besonders dramatisch gilt die Lage in der Gastronomie sowie Berufen der Lebensmittelverarbeitung – Bäcker oder Metzger, das wollen immer weniger werden.

Dazu kommt: Immer mehr junge Menschen eines Abschlussjahrgangs strömen an die Universitäten. Ein hoher Grad an akademischer Exzellenz ist für den Standort Deutschland unverzichtbar.

Doch es gibt insgesamt immer weniger Schulabgänger, daher droht ein Mangel an Facharbeitern. In seinem aktuellen Berufsbildungsbericht bringt es das Bundesministerium für Bildung auf den Punkt: „Die deutsche Wirtschaft wird bald jeden jungen Menschen brauchen.“

Das Matching-Problem

Ein Hauptteil des Dramas um die Ausbildungsplätze ist das sogenannte „Matching-Problem“. Das heißt, die Ausbildungs-Angebote der Wirtschaft finden nicht zur Nachfrage der Bewerber.

Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat dieses Problem analysiert. Zum einen gibt es regionale Ursachen. So finden etwa Betriebe in Teilen des ländlichen Bayern schlicht kaum Bewerber für freie Lehrstellen. In anderen Regionen dagegen langt das Angebot für die Zahl der Bewerber nicht.

Zum anderen gibt es berufliche Ursachen, weil eben Lebensmittelberufe kaum nachgefragt werden. Dagegen besteht für Medienberufe oder Ausbildungen als Büro- oder Veranstaltungskaufleute mehr Interesse, als der Markt Ausbildungsmarkt befriedigen kann.

Einen weiteren Aspekt dieses „Matching-Problems“ betrachtet die BIBB-Analyse nicht, er sollte aber nicht vergessen werden. Die Besetzung von Ausbildungsplätzen ist nicht immer ein einseitiger Prozess, in dem sich ein Schulabgänger bei einem Betrieb bewirbt.

Bei der Suche nach den Besten bewerben sich auch immer mehr Unternehmen bei ihrem potentiellen Nachwuchs. Sie tun es mit Anzeigen, Jobmessen oder gar Events – und holen den Nachwuchs dabei oft nicht immer da ab, wo er ist.

Personalrecruiting 2.0

Freilich kann man darüber jammern, dass so viele Jugendliche „nur noch vor dem Computer hängen“ oder „sich nur noch mit ihrem Smartphone beschäftigen“. Es bringt aber nichts ein. Wer einen Betrieb führt oder an personalverantwortlicher Stelle sitzt, dürfte genug Lebenserfahrung besitzen, um zu wissen, dass sich diese Entwicklung nicht mehr umkehrt – und wird diese Entwicklung für sein Unternehmen nutzen.

Die Suche nach einem Ausbildungsplatz findet für eine riesige Zahl junger Menschen heute im Internet statt. Personalrecruiting 2.0 holt den Nachwuchs deshalb da ab, wo er sich aufhält – in den Social-Media-Netzen.

Die Jugend ist längst social-media-reif. Werden Sie es mit Ihrem Unternehmen auch!

Ein schönes klassisches Bewerbungs-Anschreiben mit Zeugnissen und der Auflistung von Qualifikationen ist das eine. Es erzählt aber nicht wirklich viel. Eine professionell gemachte Internet-Kampagne findet auch ihren Weg auf Facebook und bringt allen Seiten viel mehr. Sie können Ihr Unternehmen viel ausführlicher und bunter darstellen. Das steigert die Attraktivität ihres Betriebes für Ausbildung und Karriere.

Sie bekommen Resonanz von Jugendlichen, die vielleicht nie eine Bewerbung geschrieben hätten. Und sie kitzeln soft skills heraus, noch bevor jemand überhaupt zum Vorstellungsgespräch vor Ihnen sitzt. Denn in einem erfolgreichen Unternehmen kommt es nicht nur auf Können an. Zur Qualifikation gehören auch Persönlichkeit, Verantwortungsbewusstsein, Motivation.

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2 Kommentare

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    Stimmt, die sozialen Netzwerke wie Facebook, Xing, LinkedIn darf man als Plattform für Arbeitgeber und Arbeitnehmer nicht unterschätzen. Man muss, wenn man im Internet aktiv ist, aber auch daran denken, welchen Eindruck ein Personalchef erhalten könnte durch das, was man postet.

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