Digitale Angriffe treffen längst nicht mehr nur Konzerne. Gerade kleine Unternehmen, Selbständige und Gründer sind besonders gefährdet, weil ihre IT oft schlank, heterogen und schlecht geschützt ist. Cyberkriminelle wissen das – und nutzen genau diese Schwachstellen aus. Die gute Nachricht: Mit ein paar klaren Prioritäten kannst du dein Unternehmen schnell und wirksam absichern, ohne dafür ein riesiges IT-Budget zu brauchen.
Hier findest du die wichtigsten Gefahren und die Maßnahmen, die du jetzt sofort umsetzen kannst.
Inhalt
- 1. Phishing & Social Engineering – der Angriff auf dich, nicht auf die Technik
- 2. Unsichere Passwörter & fehlende Passwort-Strategie
- 3. Veraltete Software & fehlende Updates
- 4. Unsichere Cloud-Nutzung & Schatten-IT
- 5. Schwaches oder offenes WLAN
- 6. Fehlende Backups – der gefährlichste Fehler überhaupt
- 7. Fehlende Zuständigkeiten – niemand fühlt sich verantwortlich
- Wie du sofort starten kannst: Die 15-Minuten-Minimalstrategie
- Digitale Sicherheit ist kein Luxus – sie ist ein Wettbewerbsvorteil
- Bleib online – aber nicht angreifbar.
1. Phishing & Social Engineering – der Angriff auf dich, nicht auf die Technik
Der Großteil aller erfolgreichen Cyberangriffe startet nicht in deiner Technik, sondern in deinem Posteingang. Phishing-Mails, gefälschte Login-Seiten, angebliche Paketdienste, „Dringende Rückmeldung erforderlich“-Fake-Mails – alles darauf ausgelegt, dich oder dein Team zu einer falschen Aktion zu verleiten.
Was du tun kannst:
- Nutze MFA (Mehr-Faktor-Authentifizierung) überall, wo es geht.
- Etabliere eine 5-Sekunden-Regel: „Erst schauen, dann klicken.“
- Sensibilisiere dein Team regelmäßig für Betrugsmaschen.
- Blockiere Makros in Office-Dokumenten, wenn du sie nicht brauchst.
2. Unsichere Passwörter & fehlende Passwort-Strategie
Viele Unternehmen nutzen immer noch:
- das gleiche Passwort für mehrere Tools
- Passwörter mit 8–10 Zeichen
- ungeschützte Excel-Listen
- ein einziges Admin-Konto
Das ist ein Geschenk für Angreifer.
Besser:
- Setze auf Passwort-Manager (Bitwarden, 1Password, KeePass).
- Verwende Passphrasen aus 20+ Zeichen statt komplizierter Kürzel.
- Nutze pro Tool ein eigenes Passwort.
- Richte 2–3 Admin-Konten ein – nie nur eines.
3. Veraltete Software & fehlende Updates
Viele Angriffe gelingen, weil Unternehmen veraltete Versionen von Windows, Browsern, Plug-ins oder Tools nutzen. Genau dort schlagen Cyberkriminelle zu.
Dein Quick-Fix:
- Aktiviere automatische Updates für Windows, macOS & Browser.
- Lösche Software, die du nicht mehr nutzt (Angriffsfläche reduzieren!).
- Aktualisiere regelmäßig: Router, Server, Drucker, Firewall, Plugins.
- Nutze moderne Sicherheitslösungen (EDR/XDR statt klassischem Antivirus).
4. Unsichere Cloud-Nutzung & Schatten-IT
Jeder nutzt Cloud-Dienste – aber nicht jeder nutzt sie sicher.
In vielen Firmen existieren unkontrolliert:
- Dropbox-Privatkonten
- WhatsApp für interne Kommunikation
- Kundendaten in Google Drive
- geteilte Dateien ohne Ablaufdatum
- öffentliche Freigabelinks ohne Passwort
So machst du es besser:
- Definiere genehmigte Tools (z. B. M365, Nextcloud, Google Workspace).
- Nutze passwortgeschützte Links mit Ablaufdatum.
- Deaktiviere öffentliche Freigaben.
- Erstelle ein kleines, internes „Cloud-Regelwerk“.
5. Schwaches oder offenes WLAN
Offene oder schlecht geschützte WLANs gehören zu den größten Einfallstoren für Angreifer – besonders in kleinen Büros, die oft alte Router oder Standardpasswörter nutzen.
Was du sofort tun kannst:
- Router-Passwort ändern
- Gastnetz aktivieren
- WPA3-Verschlüsselung nutzen
- Geräte regelmäßig prüfen (unbekannte Clients entfernen)
- Router-Firmware aktualisieren
Das kostet nur Minuten – bringt aber massiv Sicherheit.
6. Fehlende Backups – der gefährlichste Fehler überhaupt
Ein Ransomware-Angriff oder eine defekte Festplatte reichen aus, um ein Unternehmen lahmzulegen. Ohne Backup gibt es kein Zurück.
So schützt du dich:
- Nutze die 3-2-1-Regel:
3 Kopien deiner Daten – auf 2 Medien – 1 Standort extern. - Teste Backups regelmäßig (die meisten scheitern genau daran).
- Sichere auch Cloud-Daten (M365/Google sind kein Backup!).
- Verschlüssele sensible Daten auf externen Datenträgern.
7. Fehlende Zuständigkeiten – niemand fühlt sich verantwortlich
Viele kleine Unternehmen haben großartige Produkte – aber keine IT-Verantwortung.
Ergebnis: Updates werden vergessen, Passwörter per Mail verschickt, Freigaben bleiben offen.
Das ändert alles:
- Lege einen Sicherheitsverantwortlichen fest (intern oder extern).
- Implementiere eine einfache IT-Checkliste:
- Updates prüfen
- Backups testen
- Freigaben überprüfen
- verdächtige Mails melden
- Kommuniziere jährliche Sicherheitsregeln an dein Team.
Es muss kein kompliziertes IT-Framework sein – eine klare Zuständigkeit reicht oft schon.
Wie du sofort starten kannst: Die 15-Minuten-Minimalstrategie
Wenn du nur diese drei Maßnahmen umsetzt, bist du schon viel sicherer als 80 % aller kleinen Unternehmen:
- MFA überall aktivieren
- Passwort-Manager einführen
- Automatische Updates einschalten
Kosten: praktisch null.
Wirkung: enorm.
Digitale Sicherheit ist kein Luxus – sie ist ein Wettbewerbsvorteil
Cybersecurity wirkt oft technisch und anstrengend – aber in Wahrheit geht es um etwas sehr Simples: dein Unternehmen arbeitsfähig halten. Wer Angriffe verhindert, schützt nicht nur Daten, sondern auch Abläufe, Kundenbeziehungen und die eigene Reputation.
Mit ein paar klaren Schritten kannst du heute beginnen – und dich von vielen Risiken verabschieden.
Bleib online – aber nicht angreifbar.
Am Ende geht es nicht darum, jede denkbare Bedrohung zu kennen, sondern die wichtigsten Risiken konsequent zu entschärfen. Wenn du klare Regeln für Passwörter und Cloud-Dienste festlegst, Mehr-Faktor-Authentifizierung aktivierst und regelmäßige Backups etablierst, bist du deiner Konkurrenz in Sachen Sicherheit schon weit voraus.
Cybersecurity ist kein reines Technikthema, sondern Teil deiner Unternehmensführung – und je bewusster du damit umgehst, desto gelassener kannst du dein Business digital weiterentwickeln.

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