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Techniken, die kaum einer kennt – Wasserstrahlschneiden im Blick

Wasserstrahlschneiden / moderne industrielle Umgebung, in der eine Wasserstrahlschneidemaschine in Aktion ist

Säge und Schere sind die ersten Geräte, die dir in den Kopf schießen, wenn es ums Schneiden geht. An Wasser denkst du erst einmal nur wegen der Kühlung. Tatsächlich gibt es eine wenig erwähnte Technologie, die ohne Kanten und thermische Einflüsse schneiden kann.

Wir stellen dir das Wasserstrahlschneiden vor. Eine Technik, die zu Unrecht unter dem Radar fliegt und in der Industrie von großer Bedeutung ist.

Wie funktioniert Wasserstrahlschneiden?

Beim Wasserstrahlschneiden handelt es sich um eine umweltfreundliche Technologie, bei dem Wasser die Hauptrolle spielt. Mit hohem Druck wird es auf das zu schneidende Material aufgebracht.

Das Wasser ist nicht allein im Einsatz, sondern wurde mit einem abrasiven Mittel, wie z.B. Granatsand, aufbereitet. Dadurch ist es möglich, auch harte Rohstoffe wie Gestein und Metall ohne Mühe zu schneiden.

Wenn du das mit eigenen Augen siehst, glaubst du kaum, dass hier mit Wasser gearbeitet wird (Link zum Video: Kann man Metall mit Wasser schneiden?).

Warum sich Wasserstrahlschneiden in der Industrie lohnt

Nicht nur die Digitalisierung spielt bei Unternehmen eine Rolle, sondern auch das zunehmende Bewusstsein für den ökologischen Fußbadruck. Heute möchten allein in Deutschland drei von vier Personen nachhaltiger leben und achten schon beim Kauf von Produkten darauf, wie sie hergestellt wurden.

Die Umweltfreundlichkeit ist jedoch nicht der einzige Aspekt, warum das Wasserstrahlschneiden in der Industrie von wachsender Bedeutung ist. Hinzu kommt, dass die Betriebskosten deutlich geringer sind als bei anderen Techniken. Es entstehen weniger Schnittabfälle und nur in einzelnen Fällen ist eine Nachbearbeitung überhaupt nötig.

Bei der gleichzeitig hohen Präzision und materialschonendem Einfluss des Wassers, lassen sich Schnitte präzise und exakt in kürzester Zeit umsetzen.

Geschichtlicher Rückblick bis heute

In Deutschland hat die Eisen- und Stahlindustrie den höchsten CO2-Ausstoß aller Industriezweige. Um das zu ändern, braucht es neue und umweltfreundliche Verfahren.

Wasserstrahlschneiden ist keine Erfindung des 21. Jahrhunderts, sondern wurden bereits im 20. Jahrhundert entwickelt. Erstmals wurde eine Maschine für diesen Zweck im Jahr 1983 auf den Markt gebracht. Seinerzeit waren die technischen Gegebenheiten noch nicht so perfekt wie heute, für die Automobilindustrie, die Lebensmittelverarbeitung sowie die Luft- und Raumfahrt wurde die neue Schneidtechnik aber schnell zum Maß aller Dinge.

Im Laufe der Jahre gelang es den Entwicklern immer bessere Verfahren zu entwickeln, sodass heute eine große Anzahl an Materialien mit Wasserschneid-Technologie geteilt werden kann. Das System besteht aus Hightech-Hochdruckpumpen, die Wasser unter starken Druck setzen. Normale Werte liegen zwischen 4.000 und 6.000 Bar. Durch die Abrasivmittel wird die Schnittfähigkeit noch weiter optimiert. Dabei ist es bei modernen Geräten möglich, per CNC-Steuerung zu navigieren und so die bestmögliche Präzision zu erzielen.

Die Schnittmuster für das Werkstück werden zuvor einprogrammiert, die Maschine bewegt den Wasserstrahl entlang der vorgegebenen Linien. Die Schnitte sind deutlich präziser und exakter als bei vielen anderen Schneidtechniken, zumal die Maschine beinahe völlig allein arbeitet. Entscheidend für das Endergebnis ist, dass das Gerät mit der bestmöglichen Zusatzausstattung gerüstet ist. Besonders wichtig ist der Schneidkopf. Es gibt ihn in 2D oder 3D, je nach Art des zu bearbeitenden Werkstücks.

Wasserstrahlschneiden lässt sich mit anderen Lösungen kombinieren, sodass Thermik beim Schneiden kaum mehr eine Rolle spielt.

Wasserstrahlschneiden

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Foto: DALL·E

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