Es gibt Dinge, die gehören einfach unter Verschluss. Schon ein kleiner Gebrauchtwagenhändler hat schnell mal einen Batzen Bargeld im Büro. Auch ein kleiner Goldschmied oder Juwelier arbeitet täglich mit wertvollen Materialien. Deshalb sollte auch bei manchen Kleinstbetrieben der Geldschrank oder Tresor zur betrieblichen Erstausstattung gehören.
Freilich können auch unwiederbringliche Dokumente, Urkunden oder Verträge ein existenziell wichtiges Betriebskapital bilden. Je nachdem, womit man handelt, kann selbst eine Kundenliste geheime Verschluss-Sache sein. Immer öfter verdienen auch Datenträger mit sensiblen Inhalten Schutz vor Wegnahme, Verlust, Missbrauch oder unbefugter Einsichtnahme.
Für all solche Dinge ist der Tresor ein sicherer Ort.
Versicherungs-Schutz gibt’s nur mit VdS-Zertifikat
Oft verlangt das alleine schon die Versicherung. Für unverschlossenes Bargeld gibt’s im Falle eines Einbruchs gar keinen Ersatz. Bei Wertgegenständen wie Uhren oder Schmuck richten sich Auflagen je nach Wert und Gefährdungssituation. Regelmäßig aber wird der Versicherungstarif mit einem Tresor günstiger ausfallen als ohne. Deswegen sollte ein Tresor keine Option sein, sondern Standard.
Besser als der billige Stahlwürfel aus dem Baumarkt ist ein Modell vom Profi. So ein Tresor trägt dann auch garantiert ein Zertifikat der VdS Schadenverhütung über Sicherheitsstufe und Widerstandsklasse. Nur VdS-klassifizierte Tresore werden von den Versicherungen anerkannt.
Solche Schränke durchlaufen harte Aufbruchstests mit Bohrern und Schweißgeräten. Die einfachste Sicherheitsstufe ist B – für gewerbliche Nutzer ersetzen Versicherer den Inhalt aber nur bis zu einem Wert von 10.000 Euro. Besser sind die Sicherheitsstufen I bis V KB. Für letztere besteht ein Versicherungsschutz bis mindestens 375.000 Euro.
Wenn der Tresor zusätzlich an eine Einbruchsmeldeanlage angeschlossen ist, sogar wesentlich mehr. Professionelle Tresore höherer Sicherheitsstufen sind in aller Regel für den Anschluss an solche Alarmanlagen vorbereitet. Gegen die Zerstörung des Inhalts durch Feuer schützen Tresore der Brandschutz-Klassen S 60 P 1 oder 2 bzw. Dis 1 oder 2. Diese Schränke garantieren den Feuerschutz über einen Zeitraum von einer oder zwei Stunden.
Das elektronische Zahlenschloss als vielseitige Sicherheits-Lösung
Für den Gebrauch und die Praktikabilität eines Geldschranks spielt auch die Wahl des Schlosses eine Rolle. Im Hochsicherheitsbereich etwa von Banken kommen Spezialschlüssel zum Einsatz. Solche Schlüssel-Systeme haben im gewerblichen Tagesbetrieb einige Nachteile. Zum einen muss man die Schlüssel genauso schützen wie den Inhalt des Tresors selber. Und wenn mehrere Personen Zugriff zum Tresor haben sollen, wird die Kontrolle der Schlüssel schnell unübersichtlich.
Daher empfiehlt sich als virtueller Schlüssel ein Schloss mit Zahlenkombination. Da gibt es zum einen die klassischen Modelle mit einem mechanischen Zahlenschloss mit Zahlendrehknopf. Kein Panzerknacker-Film kam früher ohne aus – Stethoskop an den Stahl und dann 85 rechts, 38 links, 17 rechts . . . Es gibt sie noch. Und diese Schlösser sind sogar so widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit und Kälte, dass man damit einen Geldschrank getrost in eine eisige Tropfsteinhöhle stellen könnte. Indes haben diese Schlösser Nachteile. So sind sie anfällig gegen Fehlbedienung und die Änderung der Kombination ist sehr kompliziert.
Praktikabler und vor allem vielseitiger sind im digitalen Zeitalter elektronische Zahlenschlösser. Auch hier kann kein Schlüssel verloren gehen und die Kombination ist in Sekundenschnelle änderbar. Bei elektronischen Systemen lassen sich eine Vielzahl von Codes vergeben, auch solche mit verschiedenen Hierarchie-Stufen. Darüberhinaus bieten sie zusätzliche Sicherheits-Features, etwa eine Protokollfunktion, die alle Zugriffe dokumentiert. Oder eine Zeitsperrfunktion, die die Öffnung des Tresors um einen frei einstellbaren Zeitraum verzögert – ein wirksamer Schutz bei Überfällen.
Ein Bekannter musste neulich seinen Tresor öffnen lassen. Der Tresor hatte einen mechanischen Fehler. Zum Glück gibt es ja Profis die sich darauf spezialisiert haben.
Sabrina,
viele Fach-Betriebe, die Tresore vertreiben oder einbauen, bieten dazu auch Beratungsleistungen an – solche Betriebe sind auch in jeder größeren Stadt leicht zu finden. Eine Fachberatung daheim kann sich durchaus anbieten. Etwa, um die optimale Einbauposition zu finden, Möglichkeiten der Verbindung mit Alarmsystemen zu prüfen oder gar, um Fragen der Statik zu klären.
Und wenn’s die große High-End-Lösung werden soll (EZB, Fort Knox, usw.), gehört die Vor-Ort-Expertise des Herstellers regelmäßig zum Leistungsumfang.
mfg
Markus van Appeldorn
Jürgen, wo findet man denn einen solchen Berater? bei uns im Ort gibt es kein Unternehmen, dass so etwas anbietet. Weshalb sollte man sich deiner Meinung nach einen solchen Berater ins Haus holen?
Liebe Grüße
Ja, Tresore aus dem Baumarkt sind für professionelle Einsätze nicht gedacht. Da muss man einen professionellen Berater ins Haus holen, der den richtigen Tresor mit raussucht, berät, sicher aufstellt und dann auch später weiter berät, Warted usw…
Das kann kein Bauhausmitarbeiter…
Absolut – das sehe ich genauso!