Marketing & Vertrieb
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Wie ich beim Entrümpeln des Kellers noch über 1.000 € verdient habe!

Re-Commerce

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Gastbeitrag von Stefan Lorenz

Im Keller sammelt sich über die Jahre eine Vielzahl nicht mehr benötigter Gegenstände an und so wird in jedem Haushalt irgendwann das Entrümpeln unumgänglich. Inzwischen haben sich richtige Berge von alten Büchern, Filmen, Kleidungsstücken, Videospielen, Möbeln und Schallplatten angehäuft.

„Doch wo am besten hin damit?“ Genau diese Frage stellte ich mir zu Beginn meines Entrümpelungsprojekts. Alles zum nächsten Wertstoffhof zu bringen wäre mit Sicherheit die schnellste Lösung. Doch viele der Dinge waren mir einfach viel zu schade zum Wegwerfen!

Wo kann man schnell & einfach alte Sachen verkaufen?

Mir fielen sofort gängige Portale wie ebay und ebay Kleinanzeigen ein, dabei schreckte mich jedoch der hohe Aufwand ab. Mehrere 100 Einzelartikel bei ebay Kleinanzeigen hochzuladen und Preise und Versand abzustimmen kann zur Tortur werden.

Die gleichen Argumente sprechen für mich gegen Flohmärkte. Einen ganzen Tag lang auf dem Flohmarkt zu stehen und die Hälfte wieder mit nach Hause nehmen zu müssen war für mich keine Alternative.

Also machte ich mich im Internet auf die Suche nach Möglichkeiten, gebrauchte Artikel schnell und vor allem unkompliziert zu verkaufen. Sofort wurde ich auf zwei große Firmen aufmerksam: Nämlich reBuy und momox, die das Konzept des Re-Commerce vertreten.

Kurz zur Erläuterung: Diese beiden Unternehmen kaufen gebrauchte Artikel zu Festpreisen an. Gebe ich also ein Produkt auf deren Website ein, wird mir sofort der Betrag angezeigt, den ich dafür bekomme. Lange Preisverhandlungen oder Ähnliches fallen dementsprechend weg!

Anfangs begeistert, vor allem von der Möglichkeit, mit der Barcode Scanner-App meine Bücher, Games und Filme in Sekundenschnelle erfassen zu können, musste ich jedoch bald feststellen, dass die von reBuy und momox gebotenen Preise eher ernüchternd waren. Für die meisten meiner alten Bücher wurden mir nur noch geringe Cent-Beträge offeriert.

Doch besonders das ständige Vergleichen der Preise auf beiden Portalen kostete Zeit und Mühe. Um nicht noch weitere 100 Bücher erst bei reBuy und dann zum Preisvergleich bei momox eingeben zu müssen, machte ich mich im Internet auf die Suche nach einem Preisvergleichsportal und wurde schnell fündig.

Scheinbar gab es bereits ein Münchner StartUp-Unternehmen namens Bonavendi, das sich auf den Preisvergleich von Ankäufern wie reBuy und momox spezialisiert hatte. Am meisten überraschte mich jedoch, dass es scheinbar nicht nur die beiden mir bekannten Re-Commerce Firmen gibt, sondern über 40 verschiedene Ankaufportale.

Auf diese wäre ich ohne Bonavendi durch reine Suchmaschinensuche nie aufmerksam geworden. Zu übermächtig scheint hier die Marketingstärke der großen Player zu sein.

Motiviert durch die ebenfalls verfügbare Bonavendi Barcode Scanner-App begann ich erneut, ein paar meiner Bücher einzuscannen, und war positiv überrascht!

Re-Commerce lohnt sich …, aber nur wenn man vergleicht!

Die nun gebotenen Preise waren deutlich höher! Natürlich waren auch reBuy und momox unter den höchstbietenden Portalen. Aber auch Firmen wie Smart-Deal, Buchmaxe, ZOXS und Co., auf die ich bei der Internetsuche nie gestoßen wäre, waren unter den Portalen, die mir meinen Bestpreis boten.

Voll motiviert begann ich, all meine Bücher, CDs und Videospiele einzuscannen und ließ mir den Preis ermitteln. Insgesamt scannte ich über 400 Produkte ein. Das Ganze ging dank des Barcode Scanners in fabelhaften 30 Minuten. Lediglich die Übertragung der Produkte von der App auf die Website und die Aktualisierung der Preise kosteten mich nochmals 30 Minuten und könnten noch schneller gehen.

Jedoch nutzte ich die Wartezeit und sortierte meine Kleider weiter aus. Denn der Preisvergleich von Bonavendi beschränkt sich aktuell noch auf Bücher, CDs, DVDs, Games, Handys und Tablets, also Massenprodukte die schnell zu erfassen sind. Ich bin jedoch gespannt, ob und wann auch Klamotten und weitere Technikprodukte in den Preisvergleich integriert werden.

Bei insgesamt 407 Produkten erzielte ich einen Gesamtpreis von 1.076 €. Man muss jedoch hinzufügen, dass ich mich dabei für den Versand an nur drei Anbieter entschieden habe. Der eigentliche Maximalpreis bei sieben verschiedenen Ankäufern hätte bei 1.243 € gelegen, jedoch war mir das den größeren Verpackungsaufwand nicht wert!

Denn jetzt beginnt der eigentliche Teil der Arbeit: Das Sortieren des richtigen Artikels zum richtigen Paket. Für diesen Schritt spannte ich meine kleine Tochter mit ein und zusammen konnten wir die genau 407 Artikel in gut 80min den richtigen Paketen zuordnen. Kostenlosen Lieferschein ausdrucken, zur Post bringen und ab damit!

Nach 14 Tagen hatte ich auch die letzte Überweisung erhalten. Aufgrund von Zustandskorrekturen seitens der Ankäufer sank der Verdienst nochmals auf nun 1.004 €. Dies ist allerdings zu verkraften, wie ich finde. Insgesamt habe ich also mit guten drei Stunden Zeitaufwand 1.004 € verdient!

Der Durchschnittspreis ist entscheidend

Dabei waren natürlich auch einige Produkte dabei, die nur kleinere Cent-Beträge erzielten, aber auch unglaubliche Preisüberraschungen, wie zum Beispiel:

  • 1990: Süddeutsche Zeitung WM Bibliothek, Verkaufspreis: 5,33€
  • Harmonie eine neue Sicht der Welt, Verkaufspreis: 14,29€
  • Let’s Rock: E-Gitarrenschule für Ein- und Umsteiger, Verkaufspreis: 7€
  • Pokémon Schwarze Edition, Verkaufspreis 16,50€

Durch diese Ausreißer nach oben oder unten konnte ich einen Durchschnittspreis von 2,50 € erzielen, und das für lediglich 3h Zeitaufwand. Ich finde, das lässt sich durchaus sehen!

Geschäftsidee Entrümpeln?

Die Frage, die ich mir nun nach diesem positiven Erlebnis stelle, ist: Lässt sich durch das schnelle Verkaufen über Re-Commerce Unternehmen nicht ein guter Nebenerwerb realisieren? Benötigen würde man hierzu lediglich genügend gebrauchte Artikel!

Was haltet ihr davon?

Der Autor

Stefan LorenzMein Name ist Stefan Lorenz, 43 Jahre alt zweifacher Familienvater und studierter Betriebswirt.

Seit über 10 Jahren bin ich Leiter der Marketing Abteilung eines bayrischen Mittelständischen Unternehmens und setze mich in meiner Freizeit gerne mit neuen Geschäftsmodellen und deren Möglichkeiten auseinander.

4 Kommentare

  1. Avatar-Foto

    Hallo Stefan,

    vielen Dank für den Beitrag, von dem ich einen neuen Ansatz zum Verkauf von kleinen Produkten mitnehmen konnte. Ergänzend würde ich jedoch noch vorschlagen, trotz des größeren Aufwandes auf Ebay-Kleinanzeigen etc. einen Versuch zu wagen, technische Geräte und insbesondere Möbel, Teppiche usw. anzubieten.

    Ich betreibe selbst eine Entrümpelungsfirma und konnte damit bereits gute Erfolge erzielen. Deine Tipps werde ich dennoch in das weitere Vorgehen mit einbeziehen.

    Vielen Dank!

    LG Marc

  2. Avatar-Foto
    Ausmister25 sagt

    Toller Beitrag! Nach so was habe ich gesucht … werde ich gleich mal ausprobieren und bin gespannt ob ich ähnliche Ergebnisse erzielen kann!

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