Unternehmer brauchen Mobilität – aber muss es gleich ein eigener Firmenwagen sein? Gerade in der Anfangsphase oder für alle, die nur gelegentlich geschäftlich unterwegs sind, kann Carsharing eine clevere und kostengünstige Alternative sein.
Der Markt hat sich in den letzten Jahren stark verändert: mehr Anbieter, mehr Modelle, mehr Flexibilität. Höchste Zeit also, das Thema neu zu bewerten – aus Sicht von Selbständigen, Gründern und kleinen Unternehmen.
Inhalt
- Carsharing: Was ist das eigentlich?
- Für wen lohnt sich Carsharing im Business?
- Anbieter im Vergleich: Wer bietet was?
- Carsharing im Alltag: So läuft die Buchung ab
- Kosten & Steuern: Günstiger als ein Firmenwagen?
- Nachhaltig unterwegs: Pluspunkt fürs Image
- Alternativen: Auto-Abo, Mietwagen & Co.
- Carsharing im Business-Alltag: Praxisbeispiele
- Entscheidungshilfe: Ist Carsharing das Richtige für mich?
- Mobilität neu denken – ganz ohne Statussymbol
Carsharing: Was ist das eigentlich?
Carsharing bedeutet: Autos gemeinschaftlich nutzen statt selbst besitzen. Die Fahrzeuge stehen an festen Stationen oder flexibel im Stadtgebiet bereit und können per App oder Kundenkarte spontan oder vorab gebucht werden. Bezahlt wird nach Zeit, Strecke oder beidem – je nach Anbieter.
Für Unternehmer besonders interessant: Kein Wartungsaufwand, keine Versicherungskosten, keine Kapitalbindung. Einfach fahren und nur zahlen, wenn das Auto wirklich gebraucht wird.
Für wen lohnt sich Carsharing im Business?
Carsharing passt nicht für jedes Geschäftsmodell – aber für viele. Besonders profitieren:
- Gründer mit knappem Startbudget
- Freiberufler, die gelegentlich Kundentermine wahrnehmen
- Selbständige in Großstädten, wo Parkplätze Mangelware sind
- Teams mit wechselnden Mobilitätsbedarfen
- Nachhaltig orientierte Unternehmer, die bewusst auf Firmenwagen verzichten wollen
Auch für Pendler mit Homeoffice-Tagen kann Carsharing eine gute Ergänzung zum ÖPNV sein – z. B. für Kundentermine oder Dienstfahrten ohne eigenes Auto.
Anbieter im Vergleich: Wer bietet was?
Der Markt ist vielfältiger denn je. Hier eine Auswahl relevanter Anbieter in Deutschland (Stand 2025):
- Share Now: Flexibles Free-Floating-Carsharing in vielen Großstädten, per App buchbar, Minuten- und Stundenpreise
- Miles: Abrechnung nach Kilometern statt Minuten – ideal bei viel Verkehr oder längeren Standzeiten
- Cambio: Stationsbasiert, deutschlandweit, oft auch in kleineren Städten aktiv
- Flinkster (Deutsche Bahn): Viele Standorte, besonders interessant für Bahn-Vielfahrer
- Sixt Share: Verknüpft Carsharing, Mietwagen und Auto-Abo – auch für Geschäftsreisen nutzbar
Viele Anbieter setzen inzwischen verstärkt auf E-Autos und bieten spezielle Business-Tarife oder Abos an.
Carsharing im Alltag: So läuft die Buchung ab
Viele Selbständige zögern beim Thema Carsharing, weil sie den Ablauf für kompliziert halten. Dabei ist der Prozess heute extrem nutzerfreundlich:
- App des Anbieters installieren und sich mit Führerschein verifizieren
- Fahrzeug auf der Karte finden und ggf. reservieren
- Per Smartphone öffnen und direkt losfahren
- Nach der Fahrt parken, digital ausloggen – fertig
Die Abrechnung läuft automatisch über die App. Tanken oder Laden ist oft inklusive, viele Anbieter belohnen freiwilliges Nachtanken sogar mit Fahrtguthaben. Papierkram? Fehlanzeige. Das macht Carsharing besonders attraktiv für alle, die wenig Zeit für Verwaltung haben.
Kosten & Steuern: Günstiger als ein Firmenwagen?
Ein eigener Firmenwagen bringt laufende Kosten: Leasing, Versicherung, Wartung, Wertverlust – und jede Menge Bürokratie. Carsharing dagegen ist einfach zu kalkulieren:
Typische Preisstruktur:
- 0,29 € bis 0,59 € pro Minute
- 4 € bis 9 € pro Stunde
- Tagespakete ab ca. 35 €
- Oft inklusive Tanken/Laden, Versicherung, Wartung
Steuerlich gilt:
- Geschäftlich genutzte Carsharing-Fahrten sind voll absetzbar
- Private Fahrten müssen ggf. rausgerechnet werden
- Wichtig: Fahrten dokumentieren (z. B. durch Buchungsbestätigung oder Fahrtenbuch)
Tipp: Carsharing lässt sich bequem in Buchhaltungstools wie sevDesk, lexoffice oder FastBill integrieren – einfach Rechnung hochladen und fertig.
Nachhaltig unterwegs: Pluspunkt fürs Image
Wer Carsharing statt klassischem Firmenwagen nutzt, punktet nicht nur bei der Buchhaltung – sondern auch beim Thema Nachhaltigkeit:
- Weniger Emissionen, weil viele Carsharing-Flotten aus E-Fahrzeugen bestehen
- Weniger Ressourcenverbrauch, weil Autos effizient geteilt werden
- Weniger Verkehr, wenn mehrere Selbständige auf dasselbe Fahrzeug zurückgreifen
Gerade bei urbanen Zielgruppen oder im kreativen Umfeld kann das ein echtes Imageplus sein. Und wer es clever kommuniziert – etwa auf der Website oder in Pitches – zeigt Haltung und unternehmerische Weitsicht.
Alternativen: Auto-Abo, Mietwagen & Co.
Carsharing ist nicht die einzige flexible Lösung. Je nach Fahrprofil können auch diese Optionen interessant sein:
- Auto-Abo: Monatlich kündbar, alles inklusive – ideal für längere Projekte
- Langzeitmiete: Teurer als Abo, aber mit größerer Fahrzeugauswahl
- E-Bike oder E-Scooter-Sharing: Perfekt für die letzte Meile in der Stadt
- Firmenwagen mit Poolnutzung: Für mehrere Mitarbeiter bei regelmäßigem Bedarf
Entscheidend ist immer der reale Bedarf – und die Bereitschaft, sich vom klassischen Firmenwagen-Modell zu lösen.
Carsharing im Business-Alltag: Praxisbeispiele
Ein paar typische Szenarien aus dem Unternehmeralltag:
- Coach & Beraterin, die 2–3 Kundentermine pro Woche in der Region wahrnimmt → nutzt Carsharing + Bahn
- Startup-Gründer, die kein Kapital für Fuhrpark haben → setzen komplett auf Sharing-Flotten
- Eventmanagerin, die nur bei großen Produktionen Fahrzeuge braucht → bucht gezielt nach Bedarf mit Tagespaketen
In allen Fällen: Mehr Flexibilität, weniger Fixkosten – und ein Beitrag zur Nachhaltigkeit.
Entscheidungshilfe: Ist Carsharing das Richtige für mich?
Nicht jedes Business ist automatisch Carsharing-tauglich. Diese Fragen helfen bei der Einschätzung:
- Wie oft und wie weit bin ich unterwegs?
- Gibt es passende Anbieter an meinem Standort?
- Wie wichtig ist mir Flexibilität vs. Verfügbarkeit?
- Kann ich die Buchhaltung einfach abbilden?
- Welche steuerlichen Aspekte sollte ich klären?
Tipp: Einfach mal einen Monat lang testen – idealerweise mit zwei unterschiedlichen Anbietern. So bekommst du schnell ein Gefühl für Fahrverhalten, Verfügbarkeit und Kosten – und triffst die Entscheidung auf Basis realer Erfahrungen statt Annahmen.
Mobilität neu denken – ganz ohne Statussymbol
Klar: Ein eigener Firmenwagen war früher ein Statussymbol. Heute zählen andere Werte – Flexibilität, Kostenbewusstsein, Klimaschutz. Carsharing ist nicht für alle der Königsweg, aber für viele eine echte Alternative.
Wenn Mobilität für dein Business wichtig ist, aber ein eigenes Auto nicht lohnt, lohnt sich der Blick auf Carsharing & Co. Vielleicht ist genau das der Schritt, der dich unabhängiger, günstiger und nachhaltiger unterwegs sein lässt.

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