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Coworking & Co. – Zusammenarbeiten 2.0

Coworking
Gastbeitrag von Tobias Holzhauser

Coworking liegt im Trend: Wir vernetzen uns im Web 2.0 – warum also nicht auch im realen Leben, und dort natürlich nicht nur im privaten, sondern auch in unserem professionellen Leben?

Coworking als noch recht neue Arbeitsform hängt durchaus eng mit der Entwicklung der digitalen Arbeitswelt zusammen. Mit herkömmlichen Bürogemeinschaften, bei denen es hauptsächlich um die gemeinsame Anmietung von Büroräumen geht, hat dies jedoch nur noch sehr bedingt etwas zu tun.

Die klassische Bürogemeinschaft

In dieser traditionellen Form der Bürogemeinschaft mieten die beteiligten Parteien einen gemeinsamen Büroraum zu geteilten Kosten an. Für die Ausstattung des gemeinsamen Büros sind meist recht hohe Investitionen nötig, finanziell rentabel ist das Modell daher nur bei möglichst langer Nutzung. Zudem sind die Partner einer Bürogemeinschaft an feste Büroräume sowie an Mietverträge mit längeren Laufzeiten gebunden. Innovationskraft durch neue Kontakte und Vernetzung sind mit ihr in der Regel nicht verbunden.

Moderne Coworking-Spaces – Vernetze „Communities“ für Start-Ups und Freiberufler

Für urbane Start-Ups, freiberufliche IT-Experten, Journalisten, Grafik-Designer und viele andere Kreative sind moderne Coworking-Spaces oft die optimale Alternative zu einer weitgehend „statischen“ Bürogemeinschaft. Das flexibel nutzbare Büro wird in diesem Fall voll ausgestattet von einem professionellen Unternehmen angeboten. Die Vermieter von Coworking-Spaces stehen in ihrem Arbeitsstil der Zielgruppe ihrer Dienstleistung oft selbst recht nahe und schaffen mit ihrem Angebot für vernetztes Arbeiten in der „Community“.

Coworking-Spaces bieten moderne Arbeitsplätze für Einzelpersonen oder Arbeitsgruppen, die Infrastruktur – beispielsweise IT-Netzwerk, Drucker, Scanner, Telefon oder auch die Küche – werden gemeinschaftlich genutzt. Besprechungsräume werden oft als Extra-Service angeboten. Investitionen der User sind dafür nicht erforderlich, die Arbeitsplätze werden – mit kurzen oder ohne Kündigungsfristen auf Tages-, Wochen- oder Monatsbasis angemietet. Die Coworking-Spaces eignen sich damit auch hervorragend für eine nur punktuelle Nutzung oder auch für ein Projekt in einer anderen Stadt.

Echte Coworking-Modelle bieten zahlreiche Möglichkeiten zur Vernetzung mit neuen Kontakten aus der eigenen oder einer anderen Branche. Viele Coworking-Spaces fördern diese zusätzlich durch Events und offene Business-Termine.

Moderne Coworking-Spaces sind ursprünglich in den USA entstanden und naturgemäß ein sehr urbanes Phänomen. Hierzulande waren sie anfangs vor allem in der Berliner Start-Up- und Kreativen-Szene anzutreffen und haben sich von dort aus bundesweit verbreitet. Inzwischen soll es in Deutschland – mit steigender Tendenz – neben Bürogemeinschaften und Business-Centern bereits rund 250 echte Coworking-Spaces geben.

Flexibles Arbeiten und Full-Service im Business-Center

Moderne Business-Center bieten dagegen komplett ausgestattete moderne Büro- und Coworking Arbeitsplätze an. Sie bieten einen gehobenen bis repräsentativen äußeren Rahmen inklusive der entsprechenden Geschäftsadresse. Neben Unternehmen in der Wachstumsphase stellen unter anderem Rechtsanwälte oder Steuerberater viele ihrer Kunden.

Neben der eigenen Bürowelt können diese im Business-Center umfassende Dienstleistungspakete bestellen. Als Extra-Service werden beispielsweise Konferenzräume, Business Lounges, Post- und Telefonservice sowie Sekretariats- und Assistenz-Services angeboten. Der Preis dafür richtet sich nach dem Umfang der nachgefragten Leistung und steigt linear zur Gesamtausstattung des gemieteten Büros. Die Investitionskosten sind im Vergleich zu fest angemietetem Büroraum trotzdem ökonomisch.

Zudem ermöglichen die Business-Center ihren Kunden durch kurze Vertragslaufzeiten weitgehende Flexibilität.

Auf die Frage, welches Coworking-Modell für das eigene Business am besten ist, lässt sich natürlich keine pauschale Antwort finden. Ein Anwalt mit einer auch formal anspruchsvollen Klientel dürfte in den neuen Coworking-Spaces kaum ein ideales Umfeld für seine Arbeit finden, ein größeres oder bereits seit langem etabliertes Unternehmen hat andere Anforderungen an seine Räumlichkeiten und Kontakte als Start-Ups oder junge Kreative. Die Entscheidung für eine bestimmte Arbeitsform hängt letztlich von vielen unterschiedlichen Faktoren – Branche und Business-Sektor, Unternehmensgröße, aber auch den persönlichen Voraussetzungen und Präferenzen des Unternehmers – ab.

Mehr Informationen zu Coworking-Spaces und Business Centern findet Ihr bei:

Der Autor

Tobias HolzhauserTobias Holzhauser ist Betreiber des Informationsportals Online Business Blog. Er ist Betriebswirt mit Schwerpunkt Tourismusmanagement und E-Commerce. Seit seinem Studium arbeitet Tobias u.a. als freier Berater im Bereich Online Business.

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11 Kommentare

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    Vielen Dank für den informativen Artikel. Auch ich beschäftige mich intensiv mit dem Thema Coworking. Gerade Start Ups können von flexible Bürolösungen profitieren und die Startkosten erheblich senken. Durch die flexiblen Vertragslaufzeiten und der hoch-und runter Skalierbarkeit der genutzten Flächen, bindet man sich nicht für einen festen Zeitraum X an ein Büro.

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    Coworking Schweiz sagt

    Ich wollte nur sagen, dass mir dieser Artikel gefällt und ich das Foto absolut liebe!)

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    Warum Coworking besser ist als ein Büro
    Aus eigener Erfahrung bin ich absolut davon überzeugt, dass die Arbeit im Coworking besser ist als im Büro. Und hier sind fünf Gründe, warum ich so denke.
    Beim Coworking besteht die Möglichkeit, einen Platz für einen Tag, einen Monat oder ein Jahr (manchmal sogar stündlich) zu mieten, was für Freiberufler oder Anfänger sehr praktisch sein kann.
    Es ist möglich, „minimale Vorteile“ zu nutzen – einen komfortablen Arbeitsplatz (einen separaten Tisch, Internetzugang), Tee und Kaffee, eine Küchenzeile und einen Unterhaltungsbereich oder einen Ort zum Entspannen mit bequemen Sofas, Büchern und Zeitungen.
    Coworking spielt eine geringe Rolle bei der Sozialisierung von normalerweise introvertierten Freiberuflern, Hitmachern und Programmierern. Coworking ist ein Raum, in dem es unmöglich ist, nicht mit anderen Mitgliedern dieser Gesellschaft zu kommunizieren.
    Mit Coworkings können Sie nicht nur einen separaten Tisch, sondern je nach Bedarf auch einen separaten Raum (fast ein Büro) mieten.
    Coworking in Österreich wird entwickelt. Wird zum Beispiel verwendet, um mit MatchOffice zu arbeiten
    https://www.matchoffice.at/mieten/coworking

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    Ich halte Co-Working für die Zukunft! Wie die anderen schon sagten, ein wirklich gelungener Artikel mit nützlichen Infos! Also auch von mir ein Lob an den Tobias! Danke!

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    Steffi sagt

    Eine wirklich interessante Geschichte dieses Co-Working. Sorgt für viel Flexibilität und die lästigen Fixkosten können niedrig gehalten werden. Jeder Start-Upper ist dankbar, wenn er mit seinem Business sorgenfrei loslegen kann. Vielen Dank, Tobias, für den ausführlichen Artikel :-)

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    Esther sagt

    Vielen Dank für die hilfreichen Infos! Es ist schön, dass man durch Co-Working Spaces eine Sorge weniger beim Start-Up hat :-) Ich hoffe, dass dieses neue Konzept es mehr Menschen möglich macht, ihren beruflichen Traum zu leben!

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