Für die Arbeitswelt der Zukunft gibt es keine Blaupause, weder für Unternehmen noch für die Gesellschaft. Es ist aber an der Zeit, Neues zu wagen und Räume zu schaffen, in denen Unternehmensführungen und Beschäftigte gemeinsam innovative Arbeitskonzepte ausprobieren können.
Das Bundesarbeitsministerium unterstützt KMU dabei, diese Räume zu schaffen.
Digitalisierung der Arbeitswelt
Die Arbeitswelt der Zukunft wird bunter, schneller, vielfältiger. Vor allem die Digitalisierung ändert unsere Art zu arbeiten und birgt neue Herausforderungen und Chancen für Unternehmen. Sie ist Treiber für Innovationen und betrifft die Arbeitsweisen in einem Handwerksbetrieb, der seine Schichtplanung per App kommuniziert, ebenso wie das spezialisierte IT-Unternehmen, das stetig auf die technischen Neuerungen reagieren muss.
Alte Fragen stellen sich neu und neue Fragen kommen hinzu: Welche Qualifizierungen sind nötig, damit alle von digitalen Technologien profitieren? Wie kann man diese nutzen, um die Arbeit zu erleichtern, gerade auch für ältere Beschäftigte oder solche mit Behinderung? Wie organisiert man Arbeit, wenn die Mitglieder eines Teams mobil arbeiten? Wie schützt man bei potenziell ständiger Erreichbarkeit die Gesundheit der Beschäftigten? Es gibt keine pauschalen Antworten auf diese und weitere Fragen. Was es gibt, sind Möglichkeiten, die Unternehmen in geschützten Räumen gemeinsam testen können um eigene Lösungen für die Arbeitswelt der Zukunft zu finden.
Doch zeigt etwa die Unternehmensbefragung 2017 der Förderbank KfW zur Digitalisierung der Wirtschaft, dass gerade KMU bei diesem Thema noch zurückhaltend sind. Während 80% der Großunternehmen in den nächsten zwei Jahren Digitalisierungsvorhaben fest eingeplant haben sind es bei Unternehmen mit weniger als einer Million Euro Jahresumsatz nur 27%. KMU sehen als Hemmnisse vor allem Schwierigkeiten bei der Anpassung der Unternehmens- und Arbeitsorganisation ebenso wie eine mangelnde IT-Kompetenz im Unternehmen.
Lern- und Experimentierräume
Das vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) geförderte Projekt Lern- und Experimentierräume (www.inqa.de) unterstützt daher KMU dabei, innovative Arbeitskonzepte in den vier Themenfeldern Wissen und Qualifizierung, Führung und Zusammenarbeit, Arbeitszeit und Arbeitsort sowie Arbeitsgestaltung und Gesundheit zu erproben. Das können zum Beispiel Angebote zum mobilen Arbeiten, neue Arbeitszeitmodelle oder der Einsatz von digitalen Assistenzsystemen sein.
Das Projekt ist aus dem Dialogprozess Arbeiten 4.0 (www.arbeitenviernull.de) entstanden und mit der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) (www.inqa.de) verknüpft.
Fördermittel für Experimentierräume
Die neue Förderrichtlinie des BMAS unterstützt KMU bis 250 Mitarbeitenden bei der Etablierung dieser Lern- und Experimentierräume mit einer Förderung von Personal- und Sachkosten. Die Förderquote liegt bei 70%, die Zuwendung ist auf 1,5 Mio. Euro über einen Zeitraum von maximal 36 Monaten begrenzt, die Beantragung ist bis 30.10.2017 möglich.
Förderfähig sind Experimentierräume, die innovative Lösungen für die Gestaltung der digitalen Arbeitswelt entwickeln, die Belegschaft einbinden und durch wissenschaftliche Einrichtungen begleitet und evaluiert werden.
Weitere Informationen und Materialien findet man hier: https://www.gsub.de/leistungen/beratung/.
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