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Product Owner: Vision und Autorität sind die Schlüssel zum Erfolg

Product Owner

Geniestreiche wie Apple sie regelmäßig präsentiert hat, sind auch das Ergebnis einer neuen Unternehmenskultur. Zentrale Rollen spielen dabei Product Owner und Scrum Methode.

Irgendjemand hat das letzte Wort. So ist das nun einmal. Klingt nach Business-Kultur von vorgestern, ist aber tatsächlich wesentlicher Bestandteil moderner Unternehmensstrukturen. Diese Person mit Hut ist der Product Owner.

Beim Product Owner laufen alle Fäden zusammen

Der Product Owner muss nicht zwingend der Geschäftsführer oder CEO sein, es ist durchaus möglich, dass er einem höhergestellten Gremium im Unternehmen reporten muss. Trotzdem ist der Product Owner der Mensch im Unternehmen, bei dem alle Fäden rund um das Produkt zusammenlaufen – und der letztendlich die Entscheidungen trifft.

Nur der Product Owner hat das Große und Ganze im Kopf und im Idealfall auch eine Vision vom Produkt. Wahrscheinlich niemand hat diese Rolle eindrucksvoller verkörpert als der legendäre Apple-Gründer Steve Jobs.

Klug delegieren als Erfolgsmodell

Jobs’ Vision war die Entwicklung und Produktion technischer Geräte mit einfacher Bedienbarkeit und einfachem Design. Dafür musste der Visionär nicht einmal Techniker sein. Den Job übernahm bei der Gründung der Apple Computer Company 1976 Steve Wozniak. Der Dritte im Bunde, Ron Wayne, entwarf das erste Logo und den ersten Gesellschafter-Vertrag.

Am (dramatisch vereinfachten) Beispiel dieser drei Männer lässt sich die Funktion des Product Owners gut erklären. Jobs wollte eine einfache Bedienung und kein aufgeblasenes Design. Für den ersten Punkt war in diesem Konstrukt Wozniak verantwortlich. Der musste für seinen Job aber nicht wissen, wie das Logo später aussehen wird.

Agile Zusammenarbeit mit der Scrum Methode

An diesem Punkt kommt die Scrum Methode ins Spiel. Sie wurde 1995 das erste Mal von Jeff Sutherland und Ken Schwaber beschrieben und ist ein Rahmenwerk für das Zusammenspiel verschiedener Teams, deren Rollen ebenso klar definiert sind wie Art, Häufigkeit und Werkzeuge der Kommunikation.

Der Begriff Scrum stammt eigentlich aus dem Rugby und bedeutet so viel wie „Angeordnetes Gedränge“. Die in der Scrum Methode beschriebene „agile Zusammenarbeit“ hat ihre Ursprünge in der Software-Entwicklung, kann aber praktisch auf praktisch alle Branchen übertragen werden.

Stakeholder reden mit

Berücksichtigt werden dabei alle sogenannten „Stakeholder“ eines Unternehmens. Zu dieser Anspruchsgruppe gehören alle Personen, Gruppen oder Institutionen, die vom Geschäftsbetrieb direkt oder indirekt betroffen sind. Das sind u. a.:

  • Mitarbeiter
  • Lieferanten
  • Kunden
  • Eigentümer
  • Kapitalgeber
  • Handelspartner
  • Öffentlichkeit
  • Gesetzgeber
  • Verbände

In einem solchen Framing ist der Product Owner die einzige Person, die ausschließlich dem Erfolg des Produkts verpflichtet ist. Allen anderen Beteiligten können auch davon abweichende Interessen haben. Ein Kunde hätte z. B. sicher nichts dagegen, wenn er das Produkt zum Selbstkostenpreis bekäme.

Wichtigstes Werkzeug: das Product Backlog

Für die Scrum Methode müssen Companies unternehmerisches Handeln erlernen. Basis der Zusammenarbeit ist dabei das Product Backlog. Vereinfacht ausgedrückt ist das die Agenda aller anstehenden Entwicklungs- und Arbeitsprozesse, die der Product Owner dann priorisiert. In das Product Backlog bringen sich grundsätzlich alle Stakeholder ein.

Vorteil dieser Methode: Alle Teams haben definierte Stepstones, können auf dem Weg dahin aber viele Freiheiten nutzen. Das wiederum wirkt sich positiv auf die Motivation aus und bietet die Chance, ganz neue Lösungen zu finden. Das Unternehmen wird effizienter.

Größte Gefahr: zu wenig Entscheidungsbefugnis

Auch wenn der Product Owner praktisch uneingeschränkte Autorität über das Produkt hat, benötigt er für seine Entscheidungen den Input der Stakeholder. Das sollte den Rahmen aber nicht sprengen.

Zu den häufigsten Dysfunktionen kommt es bei diesem Modell, wenn Product Owner keine ausreichende Befugnis haben und sich alle ansatzweise wichtigen Entscheidungen von diversen Gremien absegnen lassen müssen. Darunter leidet dann auch das Zeitmanagement.

Steve Jobs stand nie in Verdacht, keine ausreichende Entscheidungsgewalt zu haben. Vertrauend auf seine eigenen Visionen ging er sogar so weit, den Stakeholder Kunde nicht in die Entwicklung einzubinden. Er war einfach sicher, dass ein Gerät wie das iPhone funktioniert.

Mitgründer Ron Wayne fehlte dieser unternehmerische Weitblick. Nach nur elf Tagen verließ er Apple und verkaufte seine Anteile für 800 US-Dollar. Heute hätte sein damaliger Geschäftsanteil einen Wert von 215,5 Milliarden Dollar.

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