Kleine und mittelständische Unternehmen haben nicht den gewünschten Erfolg mit der Nutzung sozialer Medien wie Xing, Facebook, Linkedin oder Twitter. Dies belegt eine aktuelle Studie der Wirtschaftsuniversität Wien und der Universität Liechtenstein.
Insgesamt wurden für die Studie 400 Entscheidungsträger aus verschiedensten Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Größe im deutschsprachigen Raum befragt.
Ziele nicht erreicht
Im Ergebnis sind zwar ca. zwei Drittel dieser Firmen in sozialen Netzwerken aktiv, mit dem Erfolg ihrer Bemühungen jedoch nicht zufrieden. Die gesteckten Ziele wie Steigerung des eigenen Bekanntheitsgrades, Vermarktung der eigenen Produkte und Dienstleistungen, Gewinnung neuer Kunden und Verbesserung der Kundenbeziehungen konnten nach eigener Einschätzung nicht erreicht werden.
Ein messbarer Zusammenhang von Engagement in sozialen Netzwerken und geschäftlichem Erfolg in Klein- oder mittelständischen Unternehmen (KMU) konnte so nicht nachgewiesen werden.
Dies steht im Gegensatz zu den Erfahrungen großer Unternehmen mit der Nutzung sozialer Netzwerke. Diese sind jedoch in der Regel sehr aktive Netzwerknutzer, die entsprechend auch Ressourcen für das umfassende Engagement in sozialen Netzwerken bereithalten.
Ursachen des mangelnden Erfolgs
Schuld an dem mangelnden Erfolg im Social-Media-Kontext von KMU sind gleich mehrere Faktoren: Personaleinsatz, Zeit, aber auch das aufzuwendende Geld spielen eine wesentliche Rolle. Netzwerkaktivitäten sind aufwendig und ressourcenintensiv in Einführung, Betreuung, aber auch im Controlling.
Dazu kommt bei vielen Mittelständlern die Angst vor möglichen Imageschäden, sollten die eigenen Aktivitäten nicht professionell genug umgesetzt werden. Auf Grund der oftmals unzureichenden Erfahrungen der Mitarbeiter im professionellen Social-Media-Bereich ist diese Angst durchaus verständlich.
Perspektiven in der Social-Media-Nutzung
Wesentlich für die erfolgreiche Nutzung von Facebook und Co. scheint im ersten Schritt eine Änderung des Blickwinkels von Klein- und mittelständischen Unternehmen mit der Bereitschaft, auch in diesem Bereich ein zukunftsorientiertes unternehmerisches Risiko einzugehen.
Darüber hinaus unterstützend gälte es, ein aussagekräftiges Controlling-System für die Nutzung sozialer Netzwerke zu implementieren. Die konkrete Auswertung sowie die Kontrolle der eigenen Social-Media-Aktivitäten bieten Sicherheit in zielorientierter Ressourcennutzung, aber auch im Ergebnis. Der Nutzen kann entsprechend im Unternehmen transparent gemacht werden, dies ist letztlich auch mitentscheidend für die Ressourcenzuteilung.
Aktuell verfügen nach Studienangaben zwei Drittel der befragten KMU über keine Messsysteme: hier liegt ein eindeutiges Verbesserungspotential.
Es gilt, die sozialen Medien innovativ und proaktiv zu nutzen, um die eigenen Ziele zu erreichen und deren Erfolg auch nachvollziehen zu können.
Darüber hinaus empfehlen die an der Studie beteiligten Wissenschaftler, in den Unternehmen einen Social-Media-Verantwortlichen zu etablieren, der sowohl über ausreichende Kompetenz und Erfahrung wie auch über genügend freie Kapazität für die Arbeit mit den neuen Medien verfügt.
Mehr Infos zur Studie: Social Media kein Erfolgsfaktor für KMU