Existenzgründer können nur dann am Markt bestehen, wenn sie den vorherrschenden Zeitgeist kennen und darauf eingehen.

Aktuell bedeutet dies vor allem: Die Verbindung des ganz großen Themas Gesundheit und Wellness mit modernster Technologie.

Weniger schädlicher Konsum mit Hilfe der Technik

Die Schlüsselfaktoren für den geschäftlichen Erfolg sind bekannt: Eine Idee, die dem Zeitgeist entspricht, viel Wachstumspotenzial und möglichst früh am Markt sein.

Wie dies aussehen kann, beweisen erfolgreiche Vaping Shops, die schon vor zehn Jahren erkannt hatten, dass Rauchen stark an Zustimmung verliert. Vor allem junge Menschen lehnen den Tabakkonsum mit all seinen negativen Folgen von Vornherein ab. Während auf der einen Seite Regierungen weltweit Rauchstopp-Kampagnen führten, erfand der chinesische Apotheker Hon Lik 2001 die erste moderne E-Zigarette und die zugehörigen Liquids, welche erwiesenermaßen ehemalige Raucher weg von Tabakprodukten führen kann.

In den folgenden Jahren verbreitete sich die E-Zigarette weltweit, denn sie war genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen. Mehr noch: Sie sprach die richtige Zielgruppe an, nämlich vornehmlich technikaffine Männer und die sogenannten Umsteiger (= ehemalige Tabak-Konsumenten). Diese konnten den Wunsch nach einem gesünderen Leben mit ihrer Begeisterung für neue Technologien verbinden, in diesem Fall der permanenten Weiterentwicklung der weniger schädlichen E-Zigarette und ihres Zubehörs.

Damit erfüllten die ersten Vaping Shops mühelos die drei Schlüsselfaktoren für den Erfolg: Die neue Erfindung entsprach voll dem Zeitgeist, sie waren früh dabei und die Geschäftsidee war massiv skalierbar. Aus kleinen Online-Shops mit begrenztem Warenangebot wurden regelrechte Ketten mit Ladengeschäften und ein bis heute immer weiterwachsendes Sortiment.

Wie lassen sich Trends erkennen?

Natürlich sind Existenzgründer im Nachhinein immer schlauer. Aber manchmal lassen sich kurzlebige Hypes schon früh als solche erkennen.

Als Anti-Beispiel für die erfolgreiche E-Zigarette könnte beispielsweise der Bubble Tea gelten. Diese extrem süße und kalorienreiche Konfektion aus Taiwan schwappte vor etwa zehn Jahren zeitgleich mit der E-Zigarette nach Deutschland, konnte sich aber nicht lange halten. Zuckrige Getränke waren im Zeitalter des Fitnesswahns einfach nicht gefragt. Eine Negativkampagne, die den enthaltenen Gummiperlen vorwarf, krebserregende Stoffe zu enthalten, tat ihr übriges.

Foto: Orimi Protograph / unsplash.com

Gründer, die eiligst ein Geschäft für Bubble Tea eröffneten, mussten schon bald mangels Nachfrage wieder die Pforten schließen. Wobei sie möglicherweise zu früh waren, denn der Zeitgeist hat sich seither wieder gewandelt und mit der großen Begeisterung für ostasiatische Popkultur wie Mangas und K-Pop, schickt sich Bubble Tea zu einem Comeback an.

Die besten Themen für Start-ups?

Womit wir wieder beim Ausgangspunkt wären. Trendsetter erkannten schon vor vier bis fünf Jahren die aufkeimende Begeisterung für das plötzlich coole Südkorea. Zugleich erfüllt der Trend weitere Bedingungen: Die koreanische Küche gilt als kalorienarm und gesund, zudem ist kaum ein Land so fortschrittlich und technikaffin wie Korea. Samsung lässt grüßen.

Wir tippen darauf, dass sich die Begeisterung, parallel zum schon länger anhaltenden Hype um japanische Popkultur etablieren wird. Ein koreanisches Restaurant oder ein Geschäft, das koreanische Spezialitäten, Pflegeprodukte und technische Spielereien anbietet, könnte zur Erfolgsstory werden.

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