Während die meisten Arbeitnehmer in Deutschland in der gesetzlichen Krankenversicherung pflichtversichert sind, haben sich auf der anderen Seite über neun Millionen Bundesbürger für eine private Krankenversicherung (PKV) entschieden.
Dieses Wahlrecht steht zum einen abhängig Beschäftigten zu, welche die Versicherungspflichtgrenze mit ihrem Einkommen überschreiten. Zum anderen haben Freiberufler und Selbständige ebenfalls die Möglichkeit, sich zwischen der gesetzlichen und der privaten Krankenversicherung zu entscheiden.
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Selbstständige profitieren von Vorteilen der PKV
Selbstständige entscheiden sich häufig für die PKV, da sie von mehreren Vorteilen profitieren können. Dazu gehört zum Beispiel, dass der Beitrag zur privaten Krankenversicherung nicht abhängig von der Einkommenshöhe ist. Während Besserverdiener im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung einen relativ hohen Beitrag zahlen müssen, können sich zum Beispiel Selbstständige mit einem mittleren oder höheren Einkommen, welches aus der freiberuflichen oder selbstständigen Tätigkeit resultiert, teilweise zu einem günstigeren Beitrag privat krankenversichern.
Untersuchungen zeigen zum Beispiel, dass Versicherungsnehmer im mittleren Alter durchschnittliche Monatsbeiträge zwischen 400 und 500 Euro zahlen.
PKV oft mit deutlich mehr Leistungen
Der entscheidende Grund für viele Selbstständige, sich bewusst für eine PKV zu entscheiden, ist allerdings weniger der mitunter geringeren Beitrag. Stattdessen profitieren privat Krankenversicherte meistens von deutlich weiter reichenden Leistungen, als sie innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung vorzufinden sind.
Zunächst einmal können privat Krankenversicherte sämtliche Standardleistungen in Anspruch nehmen, wie sie in der Regel auch als sogenannte Kassenleistung innerhalb der GKV anzutreffen sind. Darüber hinaus profitieren privat Krankenversicherte allerdings fast immer von zusätzlichen Extraleistungen.
Dazu zählen unter anderem:
- Behandlung durch Spezialisten
- Volle oder zumindest hohe Kostenübernahme bei Zahnersatz
- Leistungen beim Optiker
- Übernahme der Kosten bei Arztbesuchen im Ausland
- Vorsorgeuntersuchungen werden auch außerhalb der Empfehlungen der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt
- Volle Kostenübernahme bei Kinderwunschbehandlungen
Diese Leistungen beinhaltet zwar nicht zwangsläufig jede private Krankenversicherung. Allerdings stellen sie häufig einen Inhalt des PKV-Tarifs dar.
Günstiger Basistarif als sinnvolle Option
Manche Selbstständige können sich insbesondere zu Beginn der Tätigkeit, also in und kurz nach der Gründungsphase, nicht sofort alle PKV-Tarife leisten, die mit besonders umfangreichen Leistungen ausgestattet sind.
Allerdings gibt es auch dafür eine sehr gute Lösung im Rahmen der privaten Krankenversicherung, nämlich den sogenannten Basistarif. Dieser beinhaltet nahezu exakt die gleichen Leistungen, die Sie auch im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung nutzen könnten. Der Basistarif ist zudem relativ günstig, sodass auch Selbstständige und Freiberufler nicht selten bei gleichen Leistungen einen geringeren Beitrag zur Krankenversicherung zahlen, als es bei gesetzlich Krankenversicherten der Fall wäre.
Angebote zur privaten Krankenversicherung vergleichen
Auch wenn die private Krankenversicherung für viele Selbstständige eine sinnvolle Option ist, sollten Sie nicht darauf verzichten, die Angebote am Markt miteinander zu vergleichen. In erster Linie geht es natürlich darum, die PKV mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden. Ob eher umfangreiche Leistungen oder ein günstiger Beitrag im Vordergrund stehen sollen, ist eine sehr individuelle Entscheidung.
Wichtig ist die Wahl einer auf Dauer passenden PKV allerdings auch vor dem Hintergrund, dass ein Wechsel zwar später möglich ist, dann allerdings die bereits gebildeten Rückstellungen meistens nicht zur neuen, privaten Krankenversicherung mitgenommen werden können. Die Rückstellungen sind jedoch sehr vorteilhaft, denn dadurch müssen die Beiträge mit zunehmendem Alter nicht oder zumindest nicht in größerem Umfang erhöht werden.