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Betriebsdatenerfassung – weil Wissen Kapital ist

Betriebsdatenerfassung

Zum wichtigsten Kapital eines Unternehmers gehört Wissen. Solches über Kunden und Märkte – sowieso. Wesentlich aber auch das über seine eigene Produktion. Wer die wichtigsten Kennzahlen nicht überblickt, wirtschaftet am Ende unrentabel und unproduktiv.

Dieses Wissen liefert im Unternehmen eine EDV-gestützte Betriebsdatenerfassung (BDE). Eine BDE wird umso wichtiger, je mehr immens teure Investitionsgüter in den Produktionsprozess eingebunden sind – etwa Maschinen oder Anlagen. Die verdienen nur Geld, wenn sie laufen und ausgelastet sind. Stillstand kostet.

Die Kenngrößen der Betriebsdatenerfassung

In eine BDE fließt die Messung verschiedenen Kenngrößen ein.

Das sind zum einen organisatorische Betriebsdaten:

1. Auftragsdaten

Dazu zählen etwa Daten über Produktionszeiten und –mengen. Zu produzierende Tonnage oder Stückzahlen. Ebenso solche über die gewünschte Qualität, den Produktionsfortschritt oder den Auftragsstatus.

2. Personaldaten

Dabei geht es um die Verfügbarkeit von Personal, die Lohnkosten, ebenso aber auch die Erfassung von An- und Abwesenheit und andere Parameter zur Berechnung des Lohns.

Eine zweite Gruppe bilden technische Betriebsdaten:

3. Maschinendaten

Hier werden Daten zu Kapazität und Auslastung, Taktgeschwindigkeit einer Maschine oder ausgeworfene Stückzahlen erfasst. Ebenso Störungsmeldungen oder Daten über Rüst- und Wartungszeiten, Verbrauch von Material oder Energie, Temperaturen oder Emissionen.

4. Prozessdaten

Dazu zählen etwa Daten zur Qualität oder auch die Einstellung von Maschinen oder die Koordination verbundener Prozesse.

BDE steigert die Effizienz und die Kundenzufriedenheit

Ein einfaches Beispiel, wie eine EDV-gestützte Betriebsdatenerfassung die Effizienz steigert, ist der Betrieb eines modernen Parkhauses. Das kapitalintensivste Investitionsgut in diesem Fall ist die Immobilie, das Produkt ist Parkraum. Nun kann man einfach ein Parkhaus oder eine Tiefgarage an einem ideal frequentierten Platz errichten, und die Leute mit ihren Autos ein- und ausfahren lassen. Spätestens, wenn das Parkhaus an seine Auslastungsgrenze kommt, ist Chaos angesagt – zum Beispiel durch Parkplatzsuchverkehr.

Das muss nicht sein. Besetzt- und Freimelder über jedem einzelnen Parkplatz steuern automatisch Wegweiser innerhalb und Kapazitäts-Anzeigen außerhalb der Garage. Messelektronik meldet Störungen der Zahlautomaten oder Ein- und Ausfahrschranken.

Alle Daten laufen in einer Leitwarte zusammen. Von dort kann ein einziger Mitarbeiter über einen Bildschirmarbeitsplatz im Tag- und Nachtbetrieb spielend ein ganzes Dutzend von Parkhäusern steuern.

Die Vorteile der Betriebsdatenerfassung in diesem Beispiel liegen auf der Hand:

  • Die gezielte Steuerung des Parkplatzsuchverkehrs führt zu einer optimalen Bewirtschaftung und gleichzeitig zu hoher Kundenzufriedenheit, weil Kunden nicht genervt auf der Suche nach dem letzten freien Parkplatz durch alle Ebenen der Tiefgarage kurven. Das erhöht die Rentabilität.
  • Die Erfassung der Betriebsdaten senkt Personalaufwand, weil Personal etwa gezielt dort eingesetzt werden kann, wo Störungsmeldungen vorliegen.
  • Die BDE liefert Daten über Umsätze, Parkdauer oder Zeiten hoher und niedriger Auslastung. Das erleichtert die Planung weiterer unternehmerischer Entscheidungen.

Wann die Einrichtung einer BDE geboten ist

Komplexer wird die BDE freilich beim Betrieb großer Maschinen oder Anlagen mit beinahe vollautomatisierten Prozessen. In einer modernen industriellen Brauerei zum Beispiel sieht man heute keinen Menschen mehr. Sämtliche Brauprozesse vom Einmaischen bis zur Filtration und Lagerung werden per Knopfdruck von einem zentralen Leitstand gesteuert. Der Brauer von heute verlässt sich auf Messwerte und liefert dabei ein immer gleiches Produkt hoher Qualität.

Die Einrichtung einer solchen EDV-gestützten BDE ist freilich auch erst einmal mit einem hohen finanziellen Aufwand verbunden. Dieser Aufwand lohnt nur, wenn sich die Investition relativ schnell amortisiert. Komplexe Anlagen lassen sich ohne BDE gar nicht mehr effizient steuern.

Die Investition in eine BDE lohnt aber immer dann, wenn sie

  • die Zahl von Betriebsstörungen senkt
  • die Produktionsabläufe optimiert
  • die Produktivität des eingesetzten Personals steigert
  • den Betriebsmitteleinsatz optimiert
  • die Planungssicherheit verbessert
  • die Kundenzufriedenheit signifikant steigert

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