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Employer Branding im ‚War for Talents‘

Employer Branding
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Arbeitgeberattraktivität als Erfolgsfaktor gewinnt durch den anhaltenden Fachkräftemangel hierzulande eine immer größere Bedeutung bei der Gewinnung und Bindung von qualifiziertem Personal.

Ist der Arbeitsplatz auf Dauer langweilig, stressig, unbefriedigend oder unangenehm, können es sich zunehmend mehr Mitarbeiter leisten, das Unternehmen zu wechseln.

Markenbildung funktioniert auch nach innen

Lange Zeit wurde Brand Building vor allem für die Außendarstellung von Unternehmen betrieben. Ein Markenimage soll Orientierung schaffen, Produkte von der Konkurrenz abgrenzen, Alleinstellungsmerkmale hervorheben, Standards setzen und so höhere Preise und einen erleichterten Marktzugang ermöglichen.

Für solche Markenprofile werden komplexe Marketing-Strategien entwickelt. Nicht immer stimmt allerdings das äußere Image einer Marke mit der internen Unternehmensrealität überein.

Mitarbeiterzufriedenheit ist das Fundament für Produktivität

Für die Zufriedenheit der Mitarbeiter in einem Unternehmen ist aber genau das von Bedeutung. Sie schauen hinter die Fassade ihres Unternehmens, und dort glänzt es oft weniger als bei Imagekampagnen.

Dass sich die Beschäftigten an ihrem Arbeitsplatz wohlfühlen sollten, ist für Unternehmen nicht nur eine atmosphärisch freundliche Geste, es hat nüchtern kalkulierte, finanzielle Hintergründe.

Unzufriedene Mitarbeiter kosten Unternehmen viel Geld

Denn unzufriedene Mitarbeiter sind unmotiviert, arbeiten unterhalb ihrer Möglichkeiten, senken vielleicht die Effizienz eines ganzen Teams, sind häufiger krank und sicher weder kreativ noch innovativ.

Fehlende oder häufig wechselnde Mitarbeiter kosten Geld. Neulinge müssen immer wieder eingearbeitet werden, wertvolles Know-how geht dem Unternehmen mit abwandernden Mitarbeitern verloren.

Bewertungsportale setzen Unternehmen unter Druck

Und Beschäftigte tauschen sich über ihre Arbeitsbedingungen aus, persönlich und online auf Bewertungsportalen.

Kein Unternehmen möchte im Netz als autoritär, geizig, kleinlich, karriere- oder fortbildungsfeindlich, ignorant in sozialen oder ökologischen Belangen, familienfeindlich, diskriminierend, verantwortungslos oder profitorientiert gelten. Reputationsmanagement ist eine boomende Branche.

Stimmt der Markenkern, dringt es auch nach draußen

Employer Branding zielt darauf, die Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern, indem die Arbeitsplätze den Interessen der Beschäftigten (wo möglich) angepasst werden.

Dabei ist es allerdings mit Slogans oder Imageclips nicht getan, denn die Veränderung muss für jeden einzelnen Mitarbeiter erlebbar sein. Ist die interne Markenbildung glaubwürdig und erfolgreich, tragen die Mitarbeiter die frohe Botschaft von alleine nach außen.

Identifikation mit dem Unternehmen und dessen Zielen sollte als Grundlage für eine positive Geschäftsentwicklung gesehen werden.

Wie sieht ein mitarbeiterfreundliches Unternehmen aus?

Aber wie muss ein Unternehmen strukturiert sein, wie muss die gelebte Kultur aussehen, damit die Beschäftigten dort gerne arbeiten?

Sicherlich gilt es schlechte Bezahlung, Respektlosigkeit, übermäßiger Druck und Kontrolle, Planlosigkeit, Unberechenbarkeit, Ungerechtigkeit, Widersprüchlichkeit zu vermeiden.

Schwieriger wird es, die entscheidenden Punkte positiven zu benennen, die ein Unternehmen erfüllen sollte, denn die Erwartungen der einzelnen Mitarbeiter sind unterschiedlich.

Nicht alle Mitarbeiter haben die gleichen Interessen

Ein angemessenes Gehalt ist für die meisten Mitarbeiter zwar wichtig, steht aber nicht immer an erster Stelle. Vor allem Wertschätzung, Vertrauen und Verantwortung zählt für die meisten Beschäftigten.

Speziell für junge Talente hat eine sinnstiftende Tätigkeit, an Entscheidungen beteiligt zu sein und der Stolz auf erzielte Ergebnisse eine hohe Bedeutung. Flexibles Zeitmanagement gewinnt für die Mitarbeiterzufriedenheit eine immer höhere Bedeutung. Eine eigenverantwortliche Selbstgestaltung von Arbeitsprozessen, flexible Arbeitszeiten, Home Office, die Vereinbarkeit mit Familie und Gesundheit und nicht zuletzt die gesamte Work-Life-Balance wird Arbeitnehmern immer wichtiger.

Welche persönlichen Herausforderungen und Entwicklungschancen erleben Mitarbeiter im Unternehmen? In einem sogenannten „Arbeitnehmermarkt“ sollte das Employer Branding hier Antworten geben können.

Am Arbeitsplatz „Mensch sein“

Auch die persönliche Ebene unter den Mitarbeitern wird zunehmend nicht mehr als störend, sondern produktiv für das Unternehmen erkannt. Eine Kaffeepause oder ein Gespräch in der Kantine kann nicht nur das Arbeitsklima verbessern.

Fast immer ist die persönliche Chemie die Voraussetzung für effektive Teamarbeit. Viele Unternehmen fördern deshalb aktiv den Austausch der Mitarbeiter durch Sport- und Entspannungsangebote, interne Netzkanäle oder gemeinsame Events.

Ein weiterer Bereich, der die persönliche Zufriedenheit beeinflusst, sind schlanke Entscheidungsprozesse und die Kommunikationsfähigkeit von Vorgesetzten. Flache Hierarchien überzeugen aber nur dort, wo alle Mitarbeiter ernst genommen werden.

Employer Branding erfordert neue Unternehmensstrukturen

Es gibt viele Faktoren, die über die Mitarbeiterzufriedenheit entscheiden. Sie sind nicht in jedem Unternehmen gleich und am Ende ist ein Arbeitsverhältnis auch kein Wunschkonzert.

Beim Employer Branding kommt es darauf an, die Anforderungen des Unternehmens mit den Erwartungen der Belegschaft bestmöglich in Einklang zu bringen. Dies ist keine Einbahnstraße und erfordert stets Kompromisse und neue Strukturen, die dann aber mehrheitlich verstanden und getragen werden.

Professionelle Unterstützung kann den Prozess fördern

Spezialisierte Unternehmensberatungen wie das Berliner Team sind hier oft hilfreich, weil sie die Unternehmensabläufe unvoreingenommen und ohne persönliche Rücksichten von außen analysieren. Sie können wertvolle Veränderungsmöglichkeiten aufzeigen, manches muss auch erst in der Praxis erprobt werden.

Voraussetzung für erfolgreiches Employer Branding ist allerdings, dass Management und Mitarbeiter zu ehrlichen Veränderungen bereit sind. Nicht jeder Mitarbeiter ist sofort mit mehr Verantwortung oder flexibler Arbeitszeit glücklich und nicht jeder Chef kann einfach ein Stück Verantwortung abgeben oder sich einer Teamentscheidung unterwerfen.

Nur aufrichtiges Employer Branding überzeugt langfristig

Damit Unternehmen auch intern einen positiven Markenkern entwickeln, braucht es Zeit, gemeinsame Ziele und Mitbestimmung. Vor allem müssen alle Veränderungen im Unternehmen glaubwürdig und spürbar vorgenommen werden.

Brand Building ist extern wie intern ein ständiger Prozess, eine permanente Anpassung an veränderte Rahmenbedingungen mit eigenen Akzenten.

Wo Employer Branding gelingt, hält es zufriedene Mitarbeiter im Unternehmen und wirkt attraktiv auf neue Bewerber. Zahlreiche Image-Rankings belegen immer wieder die Attraktivität einzelner Unternehmen für Arbeitnehmer.

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Kategorie: Personal & Weiterbildung

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