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Omega Kult-Uhr Speedmaster: die Uhr fürs Weltall

Speedmaster

Die erste Mondlandung im Juli 1969 machte die Omega Speedmaster zu der Uhr mit dem vielleicht größten Kult-Status – und brachte ihr den Beinamen „Moonwatch“ ein.

Funktionalität in der Schwerelosigkeit, Stoßsicherheit, Widerstand gegenüber starken Magnetfeldern. Eben alles, was man so im Weltraum braucht.

Die NASA testete ausgiebig verschiedene Uhrenmodelle für ihre Apollo-Missionen. Nur ein Modell bestand alle Prüfungen: die Omega Speedmaster. So wurde sie am Handgelenk von Buzz Aldrin in Apollo 11 die erste Uhr, die es von der Erde bis auf ihren Trabanten geschafft hat.

Konzipiert für stilbewusste Rennfahrer und Autoenthusiasten

Die Raumfahrt hatte der seit 1848 bestehende Schweizer Uhrenhersteller garantiert nicht im Sinn, als die Erstversion der auch liebevoll „Speedy“ genannten Uhr 1942 auf den Markt kam. Denn John F. Kennedy sprach erst 1961 in einer legendären Rede davon, dass die Amerikaner noch in jenem Jahrzehnt auf dem Mond landen könnten.

Die allererste Speedmaster sollte vielmehr die Bedürfnisse stilbewusster Rennfahrer und Autoenthusiasten erfüllen. Folgerichtig war sie die erste Uhr, bei der die Tachymeterskala zur Geschwindigkeitsmessung außerhalb des Ziffernblatts auf die sogenannte Lünette versetzt wurde.

Das knapp 40 Millimeter große Gehäuse fiel ebenfalls auf. Es war für damalige Verhältnisse riesig. Damals gab‘s eben noch mehr Understatement am Handgelenk.

Die erste Uhr im All war eine Privatuhr

Im Oktober 1962 ging es für die Speedmaster mit der Mercury-Atlas 8 das erste Mal ins Weltall. Astronaut Walter Schirra trug sein privates Modell bei einem der ersten bemannten Raumflüge am Handgelenk. Der 2007 gestorbene Schirra ist übrigens der einzige Astronaut, der bei jedem der ersten drei Raumfahrtprogramme der USA (Mercury, Gemini und Apollo) mit einem Raumflug beteiligt war.

Offiziell zugelassen wurde die Speedmaster von der NASA erst im März 1965 und kurz darauf erneut ins All geschickt. Astronaut Ed White (Gemini 4) trug die Speedy an einem 640 Millimeter langen Band über dem Raumanzug am Handgelenk, als er als zweiter Mensch nach dem Russen Alexei Archipowitsch Leonow und erster Amerikaner frei im Weltraum schwebte.

„First Watch Worn on the Moon“

Die Schweizer Uhrenbauer adelten ihr amtlich geprüftes Produkt daraufhin mit dem stolzen Zusatz „Professional“. Seit der erfolgreichen Mondlandung steht auf der Gehäuserückseite jeder Speedy der Zusatz „First Watch Worn on the Moon“. Omega ist bis heute Hauslieferant der NASA.

Dass die Speedmaster nicht schon am Handgelenk des Menschen war, der als erster den Mond betrat und die geschichtsträchtigen Worte vom „großen Schritt für die Menschheit“ zu Protokoll gab, hat einen sehr menschlichen Grund: Erstbetreter Neil Armstrong hatte sie in der Landefähre schlicht vergessen. Im Zweifel hätte er also den Kollegen Buzz Aldrin, der 20 Minuten nach ihm aus der Fähre stieg, nach der Uhrzeit fragen müssen.

Das Rätsel um die verschollene Uhr

Was nach der erfolgreichen Mondlandung mit der Original-Speedmaster von Buzz Aldrin geschah, ist ein weiterer Stein in der Legendenbildung. Pflichtbewusst hatte der Astronaut das historische Stück an seinen Arbeitgeber geschickt. Dort ist sie nur nie angekommen, und bis heute rätselt die Omega-Uhren-Fangemeinde über ihren Verbleib. Sie gilt als verschollen.

Der Verbleib der anderen zehn Speedmaster, die auf dem Mond waren, ist geklärt. Sie können sogar besichtigt werden.

James Bond setzte im wieder auf die Seamaster

Das Gegenstück zur Weltall-Speedy im Universum der Omega-Uhren ist die Seamaster. Das 1957 zum ersten Mal vorgestellte Modell war für Tauchtiefen bis 300 Meter ausgelegt.

Auch James Bond trug die Seamaster in mehreren Filmen – allerdings als unverkäufliche Sonderausstattungen, z. B. mit einem in der Lünette untergebrachten Rettungsseil.

Omega-Uhren als Investitionsanlage?

Bei allem Kultstatus und kontinuierlich steigenden Preisen, als echte Investitionsanlage taugen auch Omega-Uhren nur dann, wenn sie gleich nach dem Kauf im Safe verschwinden und dort auch viele Jahre bleiben. Denn jeder Kratzer hat negative Auswirkungen auf den Verkaufswert.

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Holger Schöttelndreier

Freier Journalist und Autor. Jahrelange Erfahrung in Führungspositionen (Print und Online). U. a. Büroleiter BILD, Chefreporter Hamburger Morgenpost, Ressortleitung und Chefredaktion TV Hören + Sehen, Chefredakteur WOM Magazin, stellv. Chefredakteur Metal Hammer, Objektleiter Wirtschaftsmedien online Heinrich Bauer Verlag.

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