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Was sagt der Aktienkurs über ein Unternehmen aus?

Aktienkurs

Auch junge Unternehmen streben heutzutage immer öfter an die Börse. Vor allem in der Tech- und IT-Branche, wo schnelles Wachstum und hohe Investitionssummen erforderlich sind, ist der Börsengang eine gute Möglichkeit, das Eigenkapital aufzubessern.

Je höher der Aktienkurs, je höher das Vertrauen der Investoren in das Unternehmen. Doch warum ist das so? Wir erklären dir hier die Zusammenhänge.

Wie hängt der Aktienkurs mit dem Unternehmenswert zusammen?

Der Aktienkurs veranschaulicht das Verhältnis zwischen Nachfrage und Angebot einer Unternehmensaktie. Er stellt den Preis pro Aktie dar, welchen man für den Kauf bezahlen muss, bzw. für den Verkauf bekommt. Je nach Angebot und Nachfrage also verändert sich der Aktienkurs nach oben oder unten.

Geht ein Unternehmen – oder genauer eine Aktiengesellschaft – frisch an die Börse, legen die Verantwortlichen einen Nennwert für die Aktie fest, welcher stets gleichbleibt. Der Gesamtnennwert der Aktien ist das Produkt aus dem Einzelnennwert und der Anzahl der herausgegebenen Aktien. Er entspricht dem Grundkapital des Unternehmens.

Steigt im Verlauf der Zeit der Aktienwert über den Nennwert, entsteht ein Mehrwert. In diesem Fall bewerten Investoren das Unternehmen also höher als dessen ursprünglicher Nennwert eigentlich ist. Multipliziert man den aktuellen Aktienwert bzw. Aktienkurs mit der Anzahl der herausgegebenen Aktien erhält man den Börsenwert des Unternehmens.

Aktienkurse lassen demnach auf den Börsenwert eines Unternehmens schließen. Sie zeigen an, wie nachgefragt seine Aktien sind, also ob Investoren eher gewillt sind, in diese zu investieren oder sie zu verkaufen.

Welche Vorteile hat ein hoher Aktienkurs für ein Unternehmen?

Ein hoher Aktienkurs steht für ein großes Vertrauen von Investoren in das Unternehmen. Banal gesagt: Reißen sich Investoren um die Aktien eines Unternehmens, weil sie darin hohes Wachstumspotenzial und Chancen auf hohe Renditen und Dividenden sehen, steigt der Aktienkurs.

Damit erhält das Unternehmen mehr Kapital, was es für Investitionen nutzen kann. Im besten Fall steigen dann auch die Umsätze, wodurch das Unternehmen höhere Dividenden auszahlen kann.

Ein kontinuierlich wachsender Aktienkurs lässt Investoren die Aktien länger im Portfolio halten, wodurch das Unternehmen das Risiko für einen Ausverkauf oder eine Übernahme durch ein konkurrierendes Unternehmen senkt, da es schlichtweg „zu teuer“ ist.

Welche Vorteile hat ein Unternehmen, wenn es an die Börse geht?

Für Unternehmen, die schnelles Wachstum anstreben und einen hohen Investitionsbedarf haben, kann sich der Börsengang lohnen, denn er ist eine gute Möglichkeit, Kapital einzusammeln. Ein Selbstläufer ist der Börsengang jedoch nicht, denn bevor Investoren Geld geben, müssen die Unternehmensverantwortlichen sie von ihrem Vorhaben, dem Geschäftsmodell und den Wachstumschancen überzeugen.

Hat das Unternehmen gute Überzeugungsarbeit geleistet, kaufen Investoren die Aktien, und der Aktienwert steigt, wenn die Nachfrage wächst. Dies zeigt weiteren potenziellen Investoren, dass andere schon Vertrauen in das Unternehmen aufgebaut haben. Bestenfalls entsteht so eine Sogwirkung, wodurch das Unternehmen noch mehr Kapital zur Finanzierung seines Geschäfts erhält.

Unternehmen, die einen soliden Aktienkurs vorweisen können (d.h. stabile langfristige Entwicklung nach oben), haben einen guten Ruf, denn es zeigt, dass das Unternehmen sein Kapital kontinuierlich nutzt, um weiter zu wachsen und wertvoller zu werden. Seine Kundschaft vertraut ihm gleichermaßen wie seine Investoren.

Das eröffnet dem Unternehmen auch weitere Vorteile: Da es sich bei dem Kapital aus der Emission von Aktien um Eigenkapital handelt, bekommt ein Unternehmen oft auch günstigere Konditionen bei Bankkrediten (welche Fremdkapital darstellen). Das Eigenkapital kann somit teilweise als Absicherung für die Bank dienen.

Was spricht gegen einen Börsengang?

Nach all den Vorteilen in den vorigen Abschnitten sollten junge Unternehmensverantwortliche nichts überstürzen, um ihr Unternehmen schnellstmöglich an die Börse zu bringen. Ein Börsengang (auch IPO = Initial Public Offering genannt) muss gut geplant werden, damit er ein Erfolg wird.

Mit ihm gehen einige rechtliche Verpflichtungen einher und er stellt einen großen administrativen Aufwand dar, der ohne das nötige Wissen kaum zu meistern ist. Viele Unternehmen müssen dazu externe Beratungsstellen in Anspruch nehmen, was zusätzlich Geld kostet.

Es ist empfehlenswert, mit dem Börsengang so lange zu warten, bis man ein tragfähiges Geschäftsmodell entwickelt hat und bestenfalls schon einen funktionsfähigen Prototypen vorzeigen kann. Wer lediglich eine pfiffige Idee hat, wird es nämlich um einiges schwerer haben, potenzielle Investoren von seinem Vorhaben zu überzeugen.

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