Geld fürs eigene Start-up zu beschaffen, kann eine spannende Herausforderung sein. Gerade, wenn es darum geht, Business Angels zu begeistern.
Deutschlands bekannteste Business Angels sitzen in der „Höhle der Löwen“. Wer es mit seiner Idee dahin schafft, hat zwar noch nicht automatisch einen Investor, aber erreicht zumindest ein großes Publikum mit seiner Idee. Das ist auch viel wert, hilft aber im Zweifel nicht, um eine Finanzierungslücke zu schließen. Und schon gar nicht ersetzt es das wertvolle Business-Know-how, das so ein unternehmerisches Alpha-Tier immer im Gepäck hat.
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Business Angels tummeln sich in jeder erfolgversprechenden Branche
Wer in der Gründungsphase eines Start-ups noch nie ein Gespräch mit einem möglichen Privat-Investor geführt hat, hatte entweder sechs Richtige im Lotto oder Omas dicken Sparstrumpf in der „Schultüte“. Auf jeden Fall hat er etwas verpasst. Je mehr Gespräche, desto besser. Jedes ist eine Begegnung mit einer anderen Art und auf seine Weise faszinierend. Und es verbessert fast zwangsläufig das Produkt.
Business Angels gibt es für jede Branche. Menschen, die ihre Schäfchen im Trockenen und trotzdem Lust haben, neue Ideen umzusetzen und damit Geld zu verdienen. Reine Philanthropen sind sie dagegen seltener.
Fließende Grenze zwischen reinen Investoren und Business Angels
Die Grenze zwischen einem reinen Investor und einem Business Angel ist fließend. Während schon allein die Tatsache, dass ein klassischer Geldgeber sein Scheckheft gezückt hat, wie ein Ritterschlag wirkt und ganz neue Türen öffnen kann, hat der Business Angel manchmal eine echte Mentor-Funktion und ist eher bereit als ein Investor, korrigierend ins Geschäftsmodell einzugreifen oder aktiv sein Netzwerk für den Erfolg des Start-ups einzubringen.
Konsequent zu Ende gedacht, bedeutet das auch, es kann durchaus sinnvoll sein, einem zum Geschäftsmodell passenden Business Angel ohne finanzielle Gegenleistung mit Firmenanteilen auszustatten und im Gegenzug vertraglich zu vereinbaren, dass er einen näher definierten Aufgabenbereich übernimmt, den so in dieser Form sonst keiner der Gründer bedienen könnte.
Selbst Hollywood-Größen investieren in neue Ideen
Zu den ganz Großen der Branche gehören unter anderem die Samwer-Brüder Marc, Oliver und Alexander, die aber inzwischen geschäftlich getrennte Wege gehen. Obwohl sie ursprünglich aus dem Internet-Geschäft kommen, investiert zum Beispiel Alexander mit seiner Arvantis Group heute in den Bereichen Technologie, Immobilien und Erneuerbare Energien. Mit im Boot u.a. auch ein Business Angel, dem wohl jeder gerne mal sein Geschäftsmodell persönlich präsentieren möchte: Leonardo di Caprio.
Auch verdiente Fußballer – meistens allerdings die mit dem Zeug zur Hochschulreife – setzen gerne auf neue Ideen. Der ewige Mario Götze hat zum Beispiel zusammen mit der Pro7-Allzweckwaffe Klaas Heufer-Umlauf in ein Cannabis-Start-up investiert. Partner Joko Winterscheidt hat sich dagegen für E-Bikes entschieden.
Der Promi-Faktor pusht das Produkt
Der Promi-Faktor ist bei Business Angeln nicht zu unterschätzen. Gerade bei so einem heiklen Thema wie Cannabis wird das deutlich. Wenn der Mann, der Deutschland 2014 mit seinem Tor im Finale gegen Argentinien den lang ersehnten WM-Titel eingetütet hat, in Cannabis investiert, kann das Zeugs ja wohl nicht so schlimm sein. Diese gesundheitliche Credibility bringt Klaas Heufer-Umlauf zwar nicht unbedingt mit, aber immerhin zieht der Name.
Gespräche mit einem Business Angel können auch die Tür zu einer völlig anderen Welt aufstoßen. In Hamburg etwa residiert ein potenter Investor auf einer Büroetage mit grandiosem Hafenpanorama sowie von außen nicht einsehbarer, riesiger Sonnenterrasse. Seine Mitarbeiterinnen sind ausnahmslos blond, hübsch und unter 40 Jahre alt.
[…] Business Angels: Alpha-Tiere mit Know-how, Netzwerk und dickem Scheckheft […]