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Existenzgründerseminare: Inhalt und Ablauf

Existenzgründerseminare

Wer hat nicht schon einmal davon geträumt, sein eigener Chef zu sein? Flexible Einteilung der Arbeitszeit und endlich genau das machen, was man schon immer wollte.

Doch viele Selbstständige stellen schon vor der eigentlichen Gründung fest: So einfach ist das alles gar nicht. Es gibt bereits in der Anfangsphase Unmengen zu beachten. Von der eigentlich Geschäftsidee und der Auswahl des Unternehmensnamens, über die Rechtsform sowie das richtige Ausfüllen der erforderlichen Formulare: Existenzgründung ist kein Kinderspiel.

Im Internet findet man heutzutage zwar zahlreiche Informationen zu diesem Thema, doch häufig widersprechen sich die Empfehlungen oder passen gar nicht auf die individuelle Situation.

Die Lösung? Der Besuch eines Existenzgründerseminars.

Der folgende Artikel befasst sich mit dem Inhalt und dem Ablauf dieser Seminare und zeigt, warum sie, nicht nur für angehende Selbstständige, empfehlenswert sind.

Das richtige Existenzgründerseminar finden

Seminaranbieter in diesem Bereich gibt es wie Sand am Meer, doch welche Fortbildung ist die Richtige? Viele Seminare werden online oder auch vor Ort in einem Schulungszentrum als Gruppenvorlesungen angeboten. Das heißt es liegt ein festes Skript vor, welches mit den Teilnehmern behandelt wird. Im Anschluss daran gibt es die Möglichkeit Fragen zu stellen, allerdings ist dies zeitlich meist begrenzt.

Empfehlenswerter sind deshalb Existenzgründerseminare, die Einzelcoachings umfassen. Diese bieten den klaren Vorteil, dass auf die persönliche Situation des Gründers eingegangen werden kann. Keine Existenzgründung gleicht der anderen, jeder Unternehmer hat eigene Vorstellungen und Bedürfnisse. Ein gutes Seminar sollte von daher auch die Möglichkeiten bieten, all diese individuellen Faktoren zu beachten.

Dazu gehören auch die Kursdauer und -termine. Bei einem Coaching können diese an den eigenen Terminkalender angepasst werden. Nicht jeder Gründer braucht wochenlange Unterstützung, während andere das komplette erste Jahr von jemandem begleitet werden möchten.

Zudem merken einige Selbstständige erst, dass sie gerne Hilfe in Anspruch nehmen würden, wenn sie bereits mitten in der Arbeit stecken und das Unternehmen selbst bereits gegründet ist. Hier würde sich ein allgemein gehaltenes Existenzgründerseminar also kaum lohnen.

Des Weiteren sollte beachtet werden, dass das Coaching bei bzw. durch einen anerkannten Bildungsträger stattfindet, denn dadurch hat man die Möglichkeit, dass die Arbeitsagentur bzw. das Jobcenter diese Fortbildung zu 100% finanziert. Nicht nur die Kursgebühr selbst wird dann übernommen, auch dazugehörige Kosten wie beispielsweise für Anfahrt oder Kinderbetreuung.

Inhalte eines Existenzgründerseminars

Besonders bei einem individuellen Coaching richten sich die Inhalte selbstverständlich nach den persönlichen Umständen und Fragen. Jedoch sollten bestimmte Themen immer ein Teil dieser Fortbildung sein, da sie für jeden Gründer früher oder später eine Rolle spielen werden.

Typische Seminarinhalte sind:

  • Vorbereitung auf die Selbstständigkeit
  • gängige Rechtsformen in Deutschland
  • Wahl des Standorts und der Betriebsräume
  • Erstellung eines Businessplans
  • Analyse von Kosten, Kunden und Konkurrenz
  • Finanzierungsmöglichkeiten und Förderprogramme
  • Buchführung und Steuern
  • Grundlagen des Marketings

Bestandsaufnahme

Wie bereits erwähnt, sind jedes Unternehmen und die persönlichen Umstände des Gründers unterschiedlich. Zu Beginn des Seminars sollte also eine Bestandsaufnahme stehen.

Dies fängt selbstverständlich bei der eigentlichen Geschäftsidee an. Denn auf Grundlage dieser, müssen alle nachfolgenden Entscheidungen im Gründungsprozess getroffen werden.

Doch auch die wirtschaftliche Lage des zukünftigen Selbstständigen sollte analysiert werden, denn darauf beruhen Möglichkeiten und Auswahl der weiteren Vorgehensweise.

Rechtsform

Steht das Grundgerüst des Unternehmens fest, sollte natürlich die Gründung selbst und ihre Einzelschritte betrachtet werden. An erster Stelle steht hier die Auswahl einer passenden Rechtsform. Diese unterscheiden sich nicht nur bezüglich der Unternehmerrechte und -pflichten, sondern auch in den Anmeldungs- und Genehmigungsverfahren.

Zudem spielt hier das Gründungskapital eine große Rolle, denn manche Rechtsformen können nur mit ausreichend finanziellen Mitteln erfolgen. Auch die Auswahl des Standorts und der Betriebsräume kann einen Einfluss auf die empfohlene Rechtsform haben.

Businessplan

Für eine erfolgreiche Gründung ist die Erstellung eines Businessplans besonders wichtig. Nicht nur wird dieser von Banken und von der Arbeitsagentur angefordert, wenn finanzielle Unterstützung in Anspruch genommen wird: Ein Businessplan hilft dem Gründer zudem den Überblick zu behalten und erleichtert damit den Gründungsprozess ungemein.

Dieser Plan, stellt nicht nur das Unternehmen und die Geschäftsidee vor, er beschäftigt sich auch mit den genauen Details:

  • Wie ist das Unternehmen aufgebaut?
  • Wird es Angestellte geben?
  • Wer sind die Kunden? Mit welcher Strategie sollen diese gewonnen werden?
  • Und wie sieht es finanziell aus? Denn auch eine Umsatz- und Rentabilitätsvorschau ist Bestandteil eines Businessplans. Spätestens bei der Ausarbeitung dieses Abschnitts, werden sich die meisten Unternehmer mit der Möglichkeit auseinandersetzen, ein Existenzgründerseminar zu besuchen.
  • Ein guter Businessplan sollte zudem eine Konkurrenzanalyse beinhalten und darlegen, warum das neue Unternehmen einen Mehrwert gegenüber anderen Unternehmen bietet.

Finanzierung

Der Großteil der Gründer wird finanzielle Unterstützung in Anspruch nehmen müssen. Ein gutes Seminar beschäftigt sich deshalb mit Finanzierungsmöglichkeiten und Förderprogrammen, welche je nach Bundesland unterschiedlich sein können.

Am Anfang steht hier der oben bereits erwähnte Bildungsgutschein von Arbeitsagentur und Jobcenter.

Doch auch die Beantragung von Bankkrediten sollte hier ausgiebig betrachtet werden. Je besser der Antrag gestellt wird, umso höher die Chancen, den Kredit mit einem möglichst niedrigen Zinssatz zu erhalten.

Auch der Erhalt von staatlichen Fördermitteln ist abhängig von der Qualität der vorgelegten Unterlagen und dem korrekten Ausfüllen der erforderlichen Formulare.

Betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse

Darüber hinaus sind die Fundamente der Betriebswirtschaftslehre für jeden Unternehmer erforderlich. Meistens drückt man sich eher vor Buchhaltung und Steuern. Als Existenzgründer, sollte man sich jedoch mit diesen Themen ganz genau auskennen. Selbst wenn man beschließt diese Bereiche nicht selbst zu bearbeiten, muss man als Chef selbstverständlich die Arbeit der Buchhaltung und des Steuerberaters nachvollziehen können.

Marketing

Auch die Grundlagen des Marketings gehören zum betriebswirtschaftlichen Wissen. Hier sollte sich das Seminar ebenfalls an die individuellen Bedürfnisse anpassen: Während für viele Unternehmen ein Instagram Account und gezielte Social Media Werbung heutzutage unerlässlich ist, bieten sich für andere Gewerbe vielleicht eher klassische Werbeformen wie TV und Plakatwände an.

Versicherungen

Zuletzt sollten zudem auch die möglichen negativen Folgen einer Existenzgründung beleuchtet werden. Was passiert, wenn etwas schief geht? Ist der Selbstständige im Falle eines Scheiterns finanziell genügend abgesichert?

Hierzu gehört auch die Auswahl der passenden Versicherung, denn eine Kranken- und Pflegeversicherung ist nach wie vor gesetzlich vorgeschrieben. Ein guter Coach hilft darüber hinaus bei der Entscheidung für oder gegen eine Krankentagegeld- sowie eine Berufsunfähigkeitsversicherung.

Das Seminar kann darüber hinaus genutzt werden, sich auf verschiedene Worst-Case-Szenarien vorzubereiten und damit für alle Fälle gewappnet zu sein.

Fazit

Gründen ist aufregend und oft auch kompliziert. Daher ist es in vielen Fällen sinnvoll, sich in der ersten Zeit begleiten zu lassen oder Existenzgründerseminare zu besuchen.

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