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Brauchen wir unser Hamsterrad? Oder: Wer bezahlt den Preis der Freiheit?

Romina Döhlemann, Sinn, Freiheit, Hamsterrad
Gastbeitrag von Romina Döhlemann

Wir verteufeln unser tägliches “Hamsterrad”. Und können doch nicht lassen vom ständigen Streben nach “mehr”. Dabei ist das nicht die schlechteste Wahl. Zum einen fühlt sich Druck besser an als Bedeutungslosigkeit. Zum anderen entstehen dadurch unglaubliche geistige und materielle Errungenschaften, die die Entwicklung unserer Welt und Gesellschaft vorantreiben.

Viele Menschen klagen über Stress, können aber keine fünf Minuten untätig herumsitzen. Andere wünschen sich im Alltag mehr Freiheit, wissen dann aber im Urlaub nichts mit sich anzufangen.

Noch nie waren wir so frei und “satt” wie heute: Unsere Grundversorgung ist gesichert, meistens haben wir sogar viel mehr, als wir brauchen. Theoretisch könnten wir uns also ganz entspannt zurücklehnen und das Leben genießen. In Wirklichkeit finden wir aber immer etwas, das wir noch nicht haben, noch nicht sind, noch nicht erreicht haben.

Immer auf der Suche nach Befriedigung

Ist das eigene Leben gerade nicht dramatisch genug, gibt es sicher etwas im Außen, wegen dem wir jammern oder über das wir meckern können: das Wetter, die Politik, die Nachrichten oder Arbeitskollegen. So bleiben wir immer unzufrieden. Als “Entschädigung” für unser Leiden suchen wir weiter nach Befriedigung: Erfolg, Geld, Essen, Sex, Genussmittel, Schönheit, Spaß, Sport …

Das innere “Getrieben-sein” hat individuelle Ursachen wie verfestigte Kindheitsmuster, alte Gefühle, energetische Blockaden oder einfach schlechte Gewohnheiten. Mit Präsenz im Augenblick wäre aber jeder Mensch in der Lage, jede dieser Ursachen unmittelbar zu entkräften und frei zu sein.

Warum steigen wir also nicht einfach aus dem “Hamsterrad” aus? Beliebte Ausreden sind “Ich kann nicht, weil…“ Ja, warum eigentlich?

Die Angst vor der Eigenverantwortung

Würden wir unsere Freiheit annehmen und unser Leben selbstbestimmt gestalten, würden wir zurückgeworfen auf unsere bedingungslose Eigenverantwortung. Obwohl wir also scheinbar nach innerer und äußerer Freiheit streben, ist es in der Realität eher so, dass wir sie vermeiden. Wir begeben uns immer wieder “freiwillig” in Zwänge, aus denen wir uns befreien wollen und erschaffen Probleme, die wir lösen können.

Sehr leicht erkennen wir selbstgebaute Zwänge am Wörtchen „muss”: „Ich muss heute arbeiten!“, „Ich muss mal wieder Sport machen!“, „Ich muss am Wochenende die Fenster putzen!“ oder noch viel schlimmer „man muss!“. In allen Fällen verwandeln wir selbstgewählte Aufgaben und Entscheidungen in innere Zwänge. Immer mit dem Ziel, beschäftigt zu sein.

Eine weitere beliebte Strategie, um die Freiheit zu vermeiden, ist das “Streben nach mehr”: „Ich muss mehr Geld verdienen, dann kann ich endlich reisen.“, „Ich muss mehr Freizeit haben, dann bin ich ausgeglichen.“, „Ich muss erfolgreicher sein, dann werde ich anerkannt.“

Das führt natürlich nie zu dauerhafter Freude und Erfüllung, ist aber dennoch sinnvoll. Denn wenn wir nicht wissen, was wir mit unserer Freiheit anstellen sollen, dann ist sie eine Strafe. Trauen wir uns die Eigenverantwortung für unser Leben nicht zu, empfinden wir uns selbst als sinn- oder nutzlos. Diese Gefühle gehören zu den unangenehmsten überhaupt, weil sie unsere Daseinsberechtigung grundsätzlich in Frage stellen. So meinen wir, den Halt auf der Welt zu verlieren.

Dem Leben Sinn und Bedeutung geben

Wenn es also nicht mehr ausreicht, uns durch Leistung oder kurzfristige Befriedigung bedeutsam und glücklich zu fühlen, brauchen wir etwas anderes, das uns den nötigen Halt gibt:  beispielsweise Sinnhaftigkeit, denn aus ihr entstehen Erfüllung und Zufriedenheit!

Zwei Wege führen uns dorthin:

1. Wir geben unseren Alltagsaufgaben mehr Bedeutsamkeit

Das bedeutet schlichtweg, dass wir ALLES, was wir tun, ganz bewusst und bestmöglich tun. Wenn wir einen Teller abwaschen, sind wir mit unseren Gedanken ganz beim Abwaschen. Wir spülen den Teller so perfekt, wie noch nie zuvor jemand einen Teller gespült hat. Wir erfreuen uns daran, dass wir gesunde Hände haben, um den Teller zu waschen, dass uns fließendes Wasser zur Verfügung steht …

So aufmerksam bei banalen Tätigkeiten zu sein, klingt erst einmal ziemlich langweilig. Sobald wir jedoch unsere inneren Widerstände gegen diese “Präsenz” überwunden haben, stellen wir sehr schnell fest, wie die Hingabe an eine Aufgabe uns innerlich immer ruhiger und zufriedener werden lässt.

2. Wir finden und verwirklichen unseren Lebenssinn

Das bedeutet ganz einfach, uns darüber bewusst zu sein, wie wir wirklich “vom Leben” gemacht sind und wofür wir unsere Besonderheit in diesem Leben einsetzen sollen. Im Gegensatz zu obiger Präsenzübung sind Sinn und Bedeutung unseres Alltags dabei nicht “chaotisch”, sondern klar ausgerichtet. Denn jeder Mensch ist eine vollkommene, perfekt ausgestattete “Maßanfertigung” der Natur mit einem Auftrag, den niemand sonst erfüllen kann.

Mit bewusster Sinnlebung erkennen wir sehr schnell, dass ALLES in unserem Leben uns dabei unterstützen will, unseren Auftrag bestmöglich erfüllen zu können. Aus meiner Erfahrung gibt es nichts, was mehr zu einem erfüllten Leben und innerer Freiheit beiträgt als die Gewissheit, dass die ganze Welt hinter dir steht!

Sinn & Freiheit

Wenn wir Sinn im Leben haben, können wir unsere Freiheit annehmen und positiv nutzen. Wir können unser Leben aktiv schöpferisch gestalten und damit große Veränderungen zum Besten des Ganzen bewirken.

Die Autorin

Romina Döhlemann

Romina Döhlemann, Entwicklerin des QUANT-Modell® und der QUANT-Modell® Software, ist Expertin für Bewusstseinsarbeit und Mentorin für persönliche Weiterentwicklung. Als leidenschaftliche Ursachen-Forscherin entschlüsselt sie die wirklichen Ursachen, die über Gesundheit, Strahlkraft, Zufriedenheit und Erfolg entscheiden.

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