Wer sich mit der Funktionsweise von Webseiten beschäftigt, landet recht schnell bei dem Thema Rechenzentrum und den dort liegenden Server. Jede Webseite braucht ihn, einen Serverstandort, von dem aus Webseiten in die ganze Welt gebracht werden können.
Dabei scheint der Aspekt des „Wo“ in unserer vernetzten Welt gar nicht so wichtig zu sein. Doch er hat Relevanz.
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Von der Rechnung bis hin zum Support
Rechenzentren mit ihren Servern in Deutschland arbeiten in der Regel nach deutschen Gesetzen und Vorgaben. Das bedeutet, dass Themen, wie z.B. die Rechnungserstellung sowie sämtliche Datenschutz-Aspekte entsprechend nach den Vorgaben des Landes bearbeitet werden. Keine Probleme mit der Mehrwertsteuer, keine Fragen rund um AV-Verträge.
Vorteilhaft wird der Standort auch dann, wenn es um Rückfragen und Unklarheiten geht. Wer nicht im Englischen Zuhause ist, wird Support in deutscher Sprache zu schätzen wissen und manche Missverständnisse durch automatisierte Übersetzungstools umgehen. Auch in Sachen Know-How wird ein Support in Deutschland vermutlich eher mit Themen rund um Rechnungswesen und Vorgaben zum Thema Datenschutz vertraut sein.
Nahe Serverstandorte als Performance-Boost
Daten, auch wenn sie digital in hoher Geschwindigkeit unterwegs sind, legen dennoch eine Strecke zurück. So kann es einen Unterschied in der Ladezeit machen, ob eine Webseite von einer Person in Deutschland aus einem Rechenzentrum in Neuseeland geladen wird, oder aus einem Rechenzentrum in Deutschland. Die Daten der Seite müssen nämlich im letzteren Fall eine kürzere Strecke zurücklegen und könnten schneller beim Besucher ankommen. Somit hat der Serverstandort auch einen positiven Einfluss auf die Ladezeit.
Doch hierbei gilt Vorsicht. Es gibt natürlich viele Faktoren, die die Performance einer Webseite beeinflussen. Der Serverstandort ist zwar einer davon, doch nicht immer ausschlaggebend. Denn auch so simple Dinge wie große Bilddateien, von verschiedenen Quellen geladene Schriften sowie zuletzt eine ungünstige Server-Konfiguration spielt auf die Ladezeit einer Seite ein.
Die Aussage, dass der Standort des Rechenzentrums aus Sicht von Suchmaschinen relevant ist, darf bezweifelt werden. Denn rein faktisch sagt der Standort einer Webseite noch nichts über die Qualität des Inhalts aus. Einen Schritt weitergedacht kann aber eine Ladezeit-Verbesserung, wenn der Server-Standort für tatsächlich kürzere Ladezeiten sorgt, einen positiven Effekt auf das Ranking haben.
Als Online-Shop mit dem Serverstandort Vertrauen aufzeigen
Daten können bei einer Anfrage aus Deutschland nach Argentinien, von dort in die USA und wieder zurück nach Deutschland wandern. Aus der Sicht scheint es egal, wo sie real lagern. Doch ihr Standort hat Relevanz. Das könnte z.B. für Online-Shops relevant sein, wo Kunden ihre Zahlungsinformationen und Kontaktdaten mitteilen. Zu wissen, dass diese Daten nicht irgendwo auf der Welt lagern, sondern im gleichen Land, schafft Vertrauen und stellt sicher, dass die hier geltenden Gesetze auf diese Daten angewandt werden.
Vertrauen kann ein Rechenzentrum in Deutschland nicht nur für die Webseitenbesucher schaffen, sondern auch für die Betreiber der Webseite selbst. Gehört einem die Webseite nicht, sondern man erstellt und pflegt sie für einen Kunden, kann im Verkaufsgespräch der lokale Standort des Rechenzentrums ein Pluspunkt sein.
Dieses Kriterium sollte man deshalb auch bei der Wahl eines passenden Webhosters nicht außer Acht lassen, um sich Wettbewerbsvorteile zu sichern und eine Vertrauensbasis zu schaffen.
Fazit: Der Serverstandort spielt eine Rolle
Wo eine Webseite liegt ist nicht so irrelevant, wie manche vielleicht meinen. Besonders in Zeiten, wo sich mehr und mehr Menschen mit dem Thema Datenschutz beschäftigen, gewinnt der Standort der Daten an Relevanz.
In manchen Fällen kann er sogar so wichtig sein, dass es sich lohnt monatlich etwas mehr Geld ins Hosting zu investieren. Wo Mehrausgaben entstehen, lassen sich vielleicht durch das Aufzeigen des Serverstandorts Webseitenbesucher anlocken und damit zusätzliche Gewinne einfahren.