Ich betreibe schon seit vielen Jahren drei Online-Magazine und immer wieder werde ich gebeten, auch für Freunde Blogs oder Webseiten aufzusetzen. Dazu nutze ich WordPress in der selbstgehosteten Variante, denn damit kenne ich mich mittlerweile echt gut aus.
Ich schreibe euch jetzt einfach mal auf, wie ich das immer so mache, wenn wieder eine neue Seite online gehen soll, und da das Thema recht umfangreich ist, werde ich es in mehrere Beiträge aufteilen, das ist dann übersichtlicher.
Inhalt
Immer noch Vorbereitungen…
In den vorigen beiden Beiträgen dieser kleinen Serie habe ich euch gezeigt, wie ihr euren WordPress-Blog installiert, in dem ihr die technischen Voraussetzungen schafft und das Content Management System installiert.
Jetzt geht es weiter mit den ersten Schritten auf eurer neuen Seite, denn ihr seid leider immer noch mitten in den Vorbereitungen. Aber wenn man hier nicht gründlich ist, rächt sich das später!
Einstellungen vornehmen
Auch hier gilt natürlich wie immer: vorher gut überlegen, dann habt ihr später keinen Stress :-)
Bei WordPress kann man sehr viele Einstellungen individuell vornehmen. Diese Möglichkeit solltet ihr nutzen. Dazu geht ihr links in die Leiste im Backend unter „Einstellungen“ und klickt euch Stück für Stück durch die einzelnen Bereiche.
Allgemein
Die wichtigsten Felder hier sind:
- Titel der Website: hier einfach den Namen eurer Seite eintragen (Beispiel: Das Unternehmerhandbuch)
- Untertitel: ein Untertitel kann sinnvoll sein, ist aber kein Muss (Beispiel: Fachmagazin für Unternehmer, Selbständige & Existenzgründer)
- WordPress-Adresse (URL) & Website-Adresse (URL) (Beispiel: https://das-unternehmerhandbuch.de). Die beiden URLs können unterschiedlich sein, müssen es aber nicht. So kann z.B. die Startseite deiner Website von deinem WordPress-Installationsverzeichnis abweichen. Sowas Verrücktes mache ich aber nie, das ist mir viel zu unhandlich.
Ansonsten könnt ihr hier auch noch die Sprache und die Zeitzone einstellen, die ihr für eure Seite verwenden möchtet, sowie das Datums- & Zeitformat.
Schreiben
In diesem Bereich geht es darum, was WordPress tun soll, wenn ihr einen Betrag schreibt.
Formatierung:
- Emoticons wie :-) und :-P in Grafiken umwandeln -> das aktiviere ich nicht, denn ich bin mir nicht sicher, ob die Emoticons nicht extern geladen werden und das gibt dann Probleme mit dem Datenschutz.
- WordPress soll falsch verschachteltes XHTML automatisch korrigieren. -> auch das habe ich nie aktiviert, weil ich mir nicht sicher bin, was das für Auswirkungen hat.
Standard-Beitragskategorie:
In WordPress könnt ihr jeden Beitrag einer von euch gewählten Kategorie zuordnen. Wenn ihr das mal vergesst, müsst ihr hier festlegen, welcher Kategorie solche Beiträge dann automatisch zugeordnete werden. Ohne Kategorie geht es nämlich nicht.
Standard-Beitragsformat:
WordPress bietet verschiedenen Beitragsvorlagen an. Ich belasse die Einstellungen hier immer auf „Standard“, alles andere kann ich dann beim Verfassen der Beiträge immer noch ändern.
Standard-Editor für alle Benutzer:
Der Editor ist quasi die Vorlage, in der ihr später schreiben werdet. Seit WordPress Version 5 gibt es den Gutenberg-Editor. Da ich damit jedoch nicht so wirklich glücklich bin, habe ich mir ein PlugIn installiert, um den Classic Editor zu behalten (Details s.u.).
Beitrag per E-Mail veröffentlichen:
Das habe ich noch nie genutzt und kann dazu leider nichts sagen.
Update-Services:
Wenn du einen Beitrag veröffentlichst, kann WordPress diverse Dienste automatisch darüber informieren. Das soll für eine schnellere Verbreitung im Netz sorgen. Ob das wirklich etwas bewirkt weiß ich aber natürlich nicht.
Ich habe hier ganz viele URLs hinterlegt. Die Liste aktualisiere ich jedes Jahr, einfach im Netz schauen, da gibt es immer aktuelle Listen. Für 2019 habe ich diese hier genommen: Best WordPress Ping List 2019.
Lesen
In diesem Bereich könnt ihr diverse Grundeinstellungen festlegen, was eure Leser wo zu sehen bekommen.
Startseite:
Ihr könnt auf der Startseite entweder eure neuesten Beiträge einfach untereinander anzeigen lassen oder eine fixe Startseite. Es kommt dabei ein bisschen auf euer Theme an, welche Variante die Richtige für euch ist.
(Mehr zum Thema Theme zeige ich euch in einem separaten Beitrag.)
Blogseiten:
Es gibt diverse Ansichten, auf denen Beiträge untereinander gezeigt werden (Suchseiten, Archiv-Seiten, ggfs. die Startseite usw.). Ihr müsst festlegen, wie viele Beiträge dort jeweils angezeigt werden sollen. Ich nehme immer 5, sonst muss der Leser so viel scrollen…
Newsfeeds
Das gleiche gilt für Newsfeeds. Auch hier könnt ihr die Anzahl der angezeigten Beiträge festlegen (ich stelle das immer auf 15, ist glaube ich die Standard-Einstellung).
Feeds in WordPress
Ein Feed (oft als RSS bezeichnet) ist ein Stream von Beiträgen oder Kommentaren, der aktualisiert wird, wenn neue Inhalte veröffentlicht werden. Dies ist sehr nützlich, da es anderen Personen ermöglicht, deinen Blog zusammen mit anderen Websites, an denen sie interessiert sind, zu überwachen und diese mithilfe von Anwendungen, die als Feedreader bezeichnet werden, wie WordPress.com Reader oder RSSOwl, zusammenzufassen. Dies ist besonders nützlich, um den Überblick über aktualisierte Inhalte vieler Blogs und Websites zu behalten, ohne diese zu besuchen.
WordPress bietet automatisch diverse Feeds an, man muss einfach nur das Wort „feed“ an die URL hängen:
- Hauptinhalt: https://das-unternehmerhandbuch.de/feed/
- Kommentare: https://das-unternehmerhandbuch.de/comments/feed/
- Kategorie: https://das-unternehmerhandbuch.de/category/ansichtssachen/feed/ („AnsichtsSachen“ ist die Kategorie.)
- Tag: https://das-unternehmerhandbuch.de/tag/bloggen/feed/ („Bloggen“ ist das Tag.)
- Autoren: https://das-unternehmerhandbuch.de/author/lorenz/feed/ („Lorenz“ ist der Benutzername des Autors.)
Außerdem könnt ihr festlegen, ob in diesen Feeds nur Auszüge eurer Beiträge oder der gesamte Text ausgeliefert werden. Ich stelle hier immer die „Kurzfassung“ ein, da ich ja möchte, dass die Leser meine Seite auch wirklich besuchen und nicht nur in ihren Feedreadern lesen. Denn nur, wenn sie wirklich bei mir vorbei kommen, wird das von Google Analytics erfasst und es ist mir schon wichtig zu wissen, wie viele Leser ich denn so habe…
Sichtbarkeit für Suchmaschinen:
Ähm, es versteht sich von selbst, dass ich möchte, dass Suchmaschinen meine Beiträge indexieren, oder? Ich schreibe ja schließlich für die Öffentlichkeit und nicht nur im stillen Kämmerlein.
Lediglich wenn eine Seite noch nicht fertig ist aktiviere ich das Kästchen hier, damit Google nicht der ganzen Welt unvollständig konfigurierte Seiten präsentiert.
Follower-Einstellungen:
Diese Einstellungen ändern E-Mails, die von deinem Blog an Follower geschickt werden. Schaut einfach, ob die Standards für euch passen, ansonsten ändert ihr das.
Diskussion
Hiermit ist gemeint, wie eure Leser auf eurem Blog kommentieren können und wie die Kommentare präsentiert werden.
Standardeinstellungen für Beiträge:
- Versuchen, jedes in Beiträgen verlinkte Weblog zu benachrichtigen (verlangsamt das Veröffentlichen).
- Link-Benachrichtigungen von anderen Blogs (Pingbacks und Trackbacks) zu neuen Beiträgen ermöglichen.
- Besuchern erlauben, neue Beiträge zu kommentieren.
(Diese Einstellungen können für jeden Beitrag individuell geändert werden. Ich habe immer alles aktiviert, denn ich möchte ja in Austausch mit der Umwelt treten.)
Weitere Kommentar-Einstellungen:
Hier geht es darum, wer kommentieren darf und wie die Kommentare dann angezeigt werden.
Ich nutze immer nur die beiden folgenden Einstellungen:
- Verschachtelte Kommentare in 3 Ebenen organisieren
- Die neuesten Kommentare sollen oben stehen.
Benachrichtigen bei neuen Kommentaren:
Ich moderiere alle Kommentare, da sich doch sehr häufig Spam-Kommentare darunter befinden und das möchte ich nicht. Also habe ich beides aktiviert:
- Mir eine E-Mail senden, wenn jemand einen Kommentar schreibt
- und eine E-Mail senden, wenn ein Kommentar auf Freischaltung wartet.
Auch das hier habe ich aktiviert:
- Bevor ein Kommentar erscheint, muss der Kommentar manuell freigegeben werden.
Medien
WordPress erzeugt aus allen Bildern, die ihr hochladet, automatisch verschiedenen Zusatz-Größen, die dann je nach Theme zum Einsatz kommen.
Hier könnt ihr einstellen, wie groß diese sein sollen und wie die Upload-Ordner organisiert werden sollen.
Bildgröße:
Die aufgeführten Größen bestimmen die maximalen Abmessungen in Pixel, die beim Hinzufügen von Bildern zur Mediathek verwendet werden.
Hier meine Standard-Einstellungen, die ich für mein Theme ZUKI nutze:
- Vorschaubilder: Breite 150 / Höhe 150
Außerdem habe ich ausgewählt, dass das Vorschaubild auf die exakte Größe beschnitten werden soll und nicht einfach nur proportional kleingerechnet wird, denn ich möchte auf jeden Fall quadratische Vorschaubilder haben.
- Mittelgroß: Maximale Breite 470 / Maximale Höhe 470
- Groß: Maximale Breite 900 / Maximale Höhe 900
Dateien hochladen:
Meine Uploads lasse ich in monats- und jahresbasierten Ordnern organisieren, denn ich nutze sehr viele Bilder. Das ist aber Geschmackssache, ob ihr nur einen großen Ordner möchtet oder lieber für jeden Monat einen separaten.
Permalinks
Was ist ein Permalink? Nun, das ist die individuelle URL, unter der spätere deine Beiträge zu erreichen sind.
WordPress bietet die Möglichkeit, individuelle URL-Strukturen für deine Permalinks und Archive zu erstellen. Individuelle URL-Strukturen verbessern Aussehen, Benutzerfreundlichkeit und Vorwärtskompatibilität der Links. Eine Reihe an Platzhaltern ist in WordPress automatisch verfügbar.
- Einfach:
https://das-unternehmerhandbuch.de/?p=123
- Tag und Name:
https://das-unternehmerhandbuch.de/2019/05/13/beispielbeitrag/
- Monat und Name:
https://das-unternehmerhandbuch.de/2019/05/beispielbeitrag/
- Numerisch:
https://das-unternehmerhandbuch.de/archive/123
- Beitragsname:
https://das-unternehmerhandbuch.de/beispielbeitrag/
- Benutzerdefiniert:
https://das-unternehmerhandbuch.de
ergänzt um einen der folgenden Platzhalter:- %year%
- %monthnum%
- %day%
- %hour%
- %minute%
- %second%
- %post_id%
- %postname%
- %category% %author%
Ich hatte früher das Datum des Beitrags und dessen Namen in der URL, aber mittlerweile nehme ich nur noch den Beitragsnamen (den ich dann auch noch individuell vorm Veröffentlichen anpasse), denn zum einen wird die URL sonst sehr lang und zum anderen schreibe ich ja eher zeitlose Beiträge, da ist das Datum total unwichtig.
Außerdem überarbeite ich manchmal alte Beiträge und veröffentliche sie neu. Dann ist es super, wenn sich die URL gar nicht ändert, so verliere ich keine externen Verlinkungen, die auf den Beitrag verweisen :-)
Eigentlich soll man später die URLs von Beiträgen nicht mehr ändern, aber mit einem kleinen Trick geht das ohne Probleme, den zeige ich euch ein anderes Mal :-)
Außerdem kann man auch noch ganz individuelle Strukturen für die Links zu den Kategorien und Schlagwörtern anlegen, aber das nutze ich nicht. Mir reicht der Standard, den WordPress bietet.
Datenschutz
Hier könnt ihr einstellen, welche Seite für die Datenschutzerklärung bei euch genutzt werden soll. Wenn ihr noch keine habt, legt WordPress auch gerne automatisch eine für euch an.
Den Inhalt müsst ihr aber selbstverständlich individuell an eure Seite und die von euch genutzten Einstellungen & Dienste anpassen. Einen Standard gibt es dafür leider nicht.
Benutzer
Im (vorerst) letzten Schritt schaut euch dann noch euer Benutzer-Profil an. Das findet ihr ebenfalls in der linken Seitenleiste unter „Benutzer“.
Einfach alle Felder ausfüllen und schauen, mit welchen der anderen Einstellungen ihr am besten klarkommt. Kann man ja jederzeit wieder ändern, wenn es nicht gefällt.
Ausblick
So, jetzt habt ihr die grundlegenden Einstellungen für WordPress vorgenommen, Zeit ein paar PlugIns zu installieren!
Wie das geht und welches meine Lieblings-PlugIns sind, zeige ich euch dann im nächsten Beitrag :-)
Alle Beiträge rund ums Bloggen findet ihr übrigens hier:
Rund ums Bloggen von A-Z
Hallo,
In der Tat ein Artikel, der einem weiterhilft! Großartig zusammengestellt. Das ist genau das, wonach
wir gesucht haben! Herzlichen Dank dafür!
Mit freundlichen Grüßen,
Graffitiartist
(Graffitimarketing)
Das freut mich :-)