Existenzgründung
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Innovation und Wagemut bei der Gründung

Gründung Kunststoff-Industrie

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Die ersten Schritte in die Selbständigkeit sind aufregend und von vielen Fragen begleitet. Basiert meine Geschäftsidee auf soliden Pfeilern? Bewahrheitet sich der Businessplan? Überzeugt das Produkt?

Viele Gründer sind sehr aktiv auf der Suche nach der ultimativen Geschäftsidee, dabei muss das Rad nicht zwangsläufig neu erfunden werden. Die eigenen Erfahrungen und Talente sind eine gute Grundlage für Gründergedanken, denn wer bereits mit einem gewissen Knowhow über die Branche einsteigt, hat einen Bonus.

Das Sprichwort „Schuster bleib bei deinen Leisten“ mag überholt sein, denn der Arbeitsmarkt verändert sich stetig. Es ist heute nicht mehr üblich, in einem Job zu starten und bis zur Rente dem Unternehmen treu zu bleiben. Ein halbes Dutzend weiterer Meilensteine auf dem beruflichen Lebensweg sind keine Seltenheit. Diesen Weg als einen spannenden und herausfordernden zu erleben, ist einer der Hauptgründe für viele, zu gründen und mit einem eigenen Unternehmen durchzustarten.

Auf der Suche nach innovativen Feldern ist Kunststoff ein großes Thema, das die Industrie auch in den kommenden Jahren maßgeblich prägen wird. Verschiedenste Trends zeichnen sich ab, deren Bedeutung zunehmend eine Rolle spielen wird, wie zum Beispiel Big Data. Mittlerweile ist das Thema immer präsenter, denn große Industrieunternehmen wie Polytec Industrial mit Beschichtungen und Formteilen aus Polyurethan und Mehrkomponenten-Dosieranlagen für Flüssigkunststoffe erzeugen große Datenmengen.

Kunststoff – Chance für neue Technologien und motivierte Gründer

In der sogenannten Mehrkomponenten-Technologie werden mehrere polymere Werkstoffe verarbeitet, jedoch im selben Werkzeug. Typische Beispiele für diese Herstellungstechnik sind Zahnbürsten oder Lippen-Wangen-Halter, wie sie in Zahnarztpraxen zum Einsatz kommen.

Ebenfalls faszinierend und spannend für Fachleute ist das Polymerengineering. Die Entwicklung in diesem Bereich konzentriert sich auf neue, veränderte polymere Werkstoffe. Die Vorteile liegen in einer Veränderung oder Verbesserung der Eigenschaften, aber auch in einer Einsparung von Kosten.

Vernetzende Kunststoffe wie Harze, Gummi oder Duroplaste entstehen durch einen chemischen, nicht thermischen, Prozess. Mittlerweile werden auch verstärkt Thermoplaste mit dem Prozess des Polymerengineerings vernetzt und können vielfältig eingesetzt werden.

Der Wunsch nach Nachhaltigkeit macht gerade beim Thema Kunststoff nicht Halt, da viele Produkte vermehr aus Kunststoff produziert werden. Biologisch abbaubar sind Bio-Kunststoffe, die aus den verschiedensten nachwachsenden Rohstoffen gewonnen werden und in der Branche als Paradebeispiel für Nachhaltigkeit stehen. Die Moleküle werden aus nachwachsenden, pflanzlichen Rohstoffen gewonnen, die dann zu einem Polymer-Bio-Kunststoff verarbeitet werden. Diese polymeren Werkstoffe sind dann biologisch abbaubar.

Beispiele hierfür sind Kaffeekapseln aus Kunststoff, die biologisch abbaubar sind und zudem frei von Aluminium. Bei petrochemisch basierten Kunststoffen dient neuerdings Holz als Füllstoff für Kunststoff-Plastik-Komponenten.

Start-Up mit Wettbewerbsvorteilen?

Innovative Start-Ups haben vielleicht nicht ganz die Reichweite und Erfahrung großer Konzerne, aber sie punkten mit hoher Einsatzfreude und Bereitschaft, fehlendes Wissen mit anderen Skills wettzumachen. Dafür eignet sich eine realistische Einschätzung des Marktes und der eigenen Leistungsumfänge.

Checkliste Start-Up/Mitbewerber:

  • Analyse der Konkurrenz und Mitbewerber: Wo stehen diese im Moment? Welche Schwächen und Stärken zeichnen diese aus?
  • Welchen Umfang erreichen meine eigenen Technologien? Wie ist es um die Firmenstruktur bestellt? Wie stellt sich die Kapitelausstattung von anderen Unternehmen dar?
  • Gibt es andere Geschäftsmodelle, die sich mit den eigenen Technologien beschäftigen und vor der Gründung stehen bzw. bereits auf dem Markt sind?
  • Gibt es größere Unternehmen oder Konzerne, die Interesse an den Technologien haben, die ich anbiete?
  • Wie kann ich vertrauenswürdige Daten für meinen Businessplan gewinnen?
  • Gibt es Möglichkeiten, mich vorwarnen zu lassen, wenn es neue Teilnehmer am Markt oder Käufe und Verkäufe von bestimmten Unternehmen meiner Branche gibt?
  • Existieren Schutzrechte und Patente? Falls ja, wer ist in Besitz dieser?

Der Austausch mit wohlgesinnten Gesprächspartnern aus der Branche, aber auch extern, bieten interessante Impulse. Feedback jederzeit willkommen, denn jeder Rat, jede Empfehlung kann genau zum richtigen Zeitpunkt eintreffen und die eigene Denkweise revolutionieren. Gerade als Gründer ist es wichtig, offen zu bleiben und dennoch sein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.

David gegen Goliath? Weit gefehlt!

Man sollte sich in seinem Elan nicht bremsen lassen angesichts der scheinbar schier unübersichtlichen Anzahl von potentiellen Mitbewerbern. Ausschlaggebend ist das Produkt, die Technologie, die für große Industrieunternehmen von Interesse sind.

Viele Industrieunternehmen sind stets auf der Suche nach lukrativen Innovationen. Das wirkt sich positiv auf die Entwicklung der eigenen Branche aus und schafft für Neugründer einen unverzichtbaren Wissensvorsprung.

Viele Start-Ups sind an einem Partner interessiert, der vor allem Drittmittel garantiert und dafür Möglichkeiten für Forschung und Entwicklung bekommt. Die Symbiose zwischen neuen Start-Ups in der kunststoffverarbeitenden Industrie und markteingeführten Industrie-Unternehmen ist daher nicht der schlechteste Start in das Business.

Vor allem, da sich gerade in dieser Branche der demografische Wandel abzeichnet. Da ist frischer Wind in Form von motivierten, engagierten Gründern mehr als gefragt. Das Image der Kunststoffindustrie leidet mitunter durch gesellschaftliche und politische Diskussionen.

Frauen scheinen sich wie der qualifizierte Nachwuchs mit vielen anderen Branchen eher anzufreunden als mit der Kunststoffindustrie. Dabei ist allein das Herstellungsverfahren, die Techniken und die Vielseitigkeit des Werkstoffes Kunststoff eine breite Spielwiese für technikaffine Menschen.

Aufgrund ihrer physikalischen Eigenschaften – temperaturbeständig, zäh, fest, chemische Resistenz – ist der Kunststoff in unserer Gesellschaft präsent wie nie: Kommunikation, Freizeit, Verpackung, Medizin, Städtebau, Transport und Verkehr. Kaum ein Gebrauchsgegenstand in der Wohnung, am Arbeitsplatz oder in der Freizeit kann auf Kunststoff verzichten. Die Formbarkeit und die außergewöhnliche Beständigkeit gegen Säuren, Laugen und Wasser überzeugen.

Fazit für Gründer und Start-Ups

Mut zur Lücke, meinen die Experten, denn kaum eine Branche bietet derart spannende Entwicklungsprozesse und Veränderungen wie die Kunststoff-Industrie. Wer sich konkrete Gedanken über die mögliche Zukunft seines Unternehmens macht, wird Schlagworte wie Nachhaltigkeit und Recycling in seine Überlegungen miteinbeziehen. Es ist eine Gratwanderung, wettbewerbsfähig zu bleiben und sich an sein eigenes Versprechen zu erinnern, aktiv seinen Beitrag für eine gesunde Umwelt zu leisten.

Eine vielversprechende Zusammenarbeit mit erfahrenen Partnern aus der kunststoffverarbeitenden Industrie ist für manchen Gründer wohl eine überlegenswerte Alternative, seinen Prinzipien treu zu bleiben und erfolgreich durchzustarten. Kerngeschäft und Unternehmensziele sollten dabei immer in Sichtweite bleiben.

Natürlich gibt es auch Nachteile, denn die Verrottungszeit bei Kunststoff ist ein Kritikpunkt, der nicht von der Hand zu weisen ist. Doch auch beim Recycling oder innovativen Ideen wie dem Bio-Kunststoff zeigt sich das Potential, überzeugende Lösungen dieser Herausforderungen zu finden.

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