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Marketing von A bis Z: Was ist Ambient Marketing?

Ambient Marketing

Ambient Marketing ist eine besondere Form der Außenwerbung. Es ist auch bekannt als „Out of Home“ oder „OoH“.

Ambient Marketing wurde in den 1990er Jahren entwickelt und kann als Guerilla-Marketing eingestuft werden. Es soll sich als Teil des Sensational Marketings von herkömmlichen Werbemethoden abheben.

Grundlegendes zum Ambient Marketing

Im Ambient Marketing wird Außenwerbung an Orten präsentiert, an denen Empfänger diese nicht unbedingt als Werbung erwarten. Die ausgestellte Anzeige ist optisch an die Umgebung, also das Ambiente, angepasst. Deshalb sprechen wir auch von Ambient Advertising oder Ambient Media.

Slogans wie „Jetzt das neue Shampoo von XY kaufen“ oder „Angebote drastisch reduziert“ werden im Ambient Marketing nicht verwendet. Diese Call-to-Actions sind schlichtweg zu gewöhnlich.

Ein gelungenes Beispiel für Ambient Marketing war der Zebrastreifen mit gelben Streifen beim Zürichfest 2010. Auf der einen Seite befand sich ein übergroßer Karton von McDonalds. Fußgängern und Autofahrern wurde der Eindruck vermittelt, dass die Zebrastreifen Pommes Frites darstellen, die aus dem Beutel herausragen.

Was sind die Unterschiede zur klassischen Werbung?

Klassische Werbung ist bekannt dafür, aufdringlich zu sein oder gar Abläufe zu stören. Ein bekanntes Beispiel ist die Werbung im Kino, die Besucher kaum meiden können.

Ambient Marketing versteht sich als Teil des Gesamten. Es findet fast ausnahmslos außerhalb geschlossener Räume statt, wie beispielsweise in Bussen, auf der Straße, im Fitnessstudio oder bei Veranstaltungen. Da es thematisch zu seinem Standort passt, wird es als weniger störend empfunden als herkömmliche Werbung.

Aufgrund der thematischen Nähe zur aktuellen Tätigkeit ist die Annahme des Ambient Marketing wesentlich höher. Wer beispielsweise in einem Fitnessstudio auf ein spezielles Angebot verwiesen wird, nimmt es eher an als wer auf ein Produkt stößt, das nichts mit seiner (aktuellen) Erfahrungswelt zu tun hat.

Ambient Marketing und Digitalisierung

Ambient Marketing scheint der digitalen Entwicklung zu widersprechen. Schließlich schafft es Ambient Advertising auch ins Internet, insbesondere in soziale Medien.

Dort werden die überraschenden Kampagnen in Form von Fotos und Videos geteilt. Werbemittel, die auf der Straße entdeckt und als besonders witzig, originell oder provokativ empfunden werden, verbreiten sich einfach und kostenlos auf sämtlichen Social-Media-Kanälen.

Gelungene Beispiele für Ambient Marketing

Ambient Marketing wird in den verschiedensten Bereichen eingesetzt, einschließlich der Personalbeschaffung.

In Australien hat sich IKEA für eine spezielle Form der Anwerbung neuer Mitarbeiter entschieden. Um IKEA als attraktiven Arbeitgeber zu fördern, hat der Möbelhersteller in die mitgelieferten Produktkartons Unternehmensbroschüren eingelegt. Das Außergewöhnliche an diesen Broschüren war ihre Struktur. Sie wurden wie die üblichen Montageanleitungen dargestellt, mit dem Unterschied, dass hier die Attraktivität des Unternehmens deutlich gemacht werden sollte. IKEA gab nach dem Ende der Kampagne bekannt, dass insgesamt 280 neue Mitarbeiter eingestellt werden konnten.

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Gründe für die Entwicklung des Ambient Marketings

Klassische Werbemethoden konnten lange Zeit ihre Zielgruppen nur schwer erreichen. Und dies liegt sicher nicht ausschließlich an veralteten oder altmodischen Werbeformaten, die den Betrachter uninspiriert lassen. Verbraucher kommen täglich mit unzähligen Werbebotschaften in Kontakt. Dies wirkt sich negativ auf die Aufmerksamkeit und die Bereitschaft aus, positiv mit den Botschaften umzugehen.

Mit dem Zeitalter des Internets hat die Werbeflut eine neue Qualität erreicht, die stetig wächst. Die Reaktionen laufen auf Ablehnung und Gleichgültigkeit. Überall dort, wo Menschen Werbung vermeiden können, nutzen sie diese Gelegenheit auch.

Ambient Marketing konzentrierte sich von Anfang an auf Werbeformen, die sich bewusst von herkömmlichen Kampagnen abheben. Dies geschieht zum Beispiel durch visuelle Aufmerksamkeit (wie im Beispiel mit den Pommes Frites). Provokationen können diesen Effekt ebenfalls auslösen. Gruselige oder obszöne Kampagnen wirken provozierend oder gar abstoßend, doch die gewonnene Aufmerksamkeit gleicht diese (beabsichtigten) negativen Reaktionen aus.

Ambient Advertising als Guerilla-Marketingstrategie

Für ein gelungenes Guerilla-Marketing braucht es mindestens drei verschiedene Effekte, die durch geeignete Techniken umgesetzt werden. Der Aufbau sollte sich an den sogenannten „Low-Cost-Effekt“ halten. Dieser tritt vor allem beim Moskito-Marketing auf, das Marketinglücken der Wettbewerber ausnutzt.

Die Kommunikationseffekte umfassen virales Marketing und Buzz-Marketing. Beim viralen Marketing wird die Nachricht durch gezielte Kommunikation wie ein Virus verbreitet. Beim Buzz-Marketing werden Verbraucher als Fans dargestellt, ohne jedoch offen für das Produkt zu sein.

Ambient Marketing gehört zur Kategorie „Überraschungseffekt“, da nicht zu erwarten ist, wo und wie die Werbung inszeniert wird. Zu dieser Kategorie gehört auch sensationelles Marketing, das auf überraschende Produktionen im öffentlichen Raum beruht.

Welche Rolle spielt Ambient Marketing für das Online-Marketing?

Ambient Advertising ist eine gute Möglichkeit, sich in einer Welt voller Werbung abzuheben – solange die Reklame kreativ genug ist.

Ambient Media eignet sich auch für kleinere Budgets. Es braucht nur eine auffällige Präsentation, die die Aufmerksamkeit potenzieller Interessenten mühelos anzieht. Wie die oben genannten Beispiele zeigen, kann dies auch mit geringen Mitteln erreicht werden.

Hier noch ein paar schöne Beispiele gelungener Ambient Marketing Kampagnen:

https://blog.edelundfein.com/ambient-marketing-10-best-practice-beispiele

Ambient Marketing

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