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Die zwei wichtigsten Versicherungen!

Versicherung

Welches sind die zwei wichtigsten Versicherungen (nicht nur für Jungunternehmer)?
Wer gründet, muss auch die Kosten im Griff haben. Besonders den Bereich Versicherungen sollte man da genauer unter die Lupe nehmen. Es gibt ca. 160 verschiedene Gesellschaften und unzählige verschiedene Produktgruppen und noch mehr verschiedene Tarife, wie soll man da den Überblick behalten was wirklich wichtig ist?

Um es kurz zu machen, nur zwei Versicherungen sind im Leben wirklich wichtig.

Sicher gibt es Menschen, die viele Risiken versichern möchten und einige wenige, die am liebsten alles auf eigenes Risiko machen. Dennoch, absichern sollte man sich gegen Risiken, die zum Ruin führen können.

Die zwei notwendigen Versicherungen sind: Privathaftpflichtversicherung und Berufsunfähigkeitsversicherung.

Privathaftpflicht

Definition: Unter Haftpflicht (Haftung) versteht man die sich aus gesetzlichen Bestimmungen ergebende Verpflichtung, einen Schaden zu ersetzen, den man einem anderen zugefügt hat.

Das sind oft kleine Summen, wenn man versehentlich etwas umgestoßen hat und den Schaden ersetzten muss. Das können aber auch mehrere Millionen Euro sein, wenn es z.B. um Schmerzensgeldforderungen oder zu zahlenden Schadenersatz bei Personenschäden geht. Die Deckungssummen sollten daher sehr hoch sein, in guten Tarifen sind es mindesten 10 Mio. EUR.

Nicht so hoch sind die Prämien. Eine gute Privathaftpflichtversicherung gibt es ab 70 EUR pro Jahr, also eine Ausgabe, die vor wirklich großen Forderungen und damit vor dem Ruin schützt.

Unternehmer haben die Privathaftpflicht fast immer integriert in der Betriebshaftpflicht, die neben der Vermögensschadenhaftpflicht mit zu den weiteren wichtigen Absicherungen von Unternehmern gehört.

Berufsunfähigkeitsabsicherung

Definition: Berufsunfähigkeit liegt vor, wenn man nach medizinischem Befund im bisher ausgeübten Beruf länger als sechs Monate nicht mehr als 50% arbeiten kann.

Staatliche Renten in Form der völligen Erwerbsunfähigkeitsrente gibt es nur dann, wenn man insgesamt weniger als 3 Stunden am Tag arbeiten kann, egal in welchem Beruf. Daher ist eine private Absicherung absolut wichtig.

Jeder 4. Erwerbstätige kann aus gesundheitlichen Gründen nicht bis zum Renteneintritt arbeiten. Hauptgrund sind psychologische Erkrankungen (27%), Skelett und Muskelverletzungen (15%) oder Kreislaufprobleme (14%). Daher ist auch hier der Ruin ganz nah, wenn man die eigene Arbeitskraft nicht mehr zur Erzielung von Einkommen nutzen kann.

Da der Leistungsfall immer öfters eintritt, sind die Zugangsbedingungen zu einem Vertrag immer mehr verschärft worden. In meiner Berufspraxis als Finanzmakler habe ich durchschnittlich von zehn Anträgen zwei Ablehnungen und mindestens drei Nachbearbeitungen mit Risikozuschlag oder Ausschluss von Körperteilen. Eine Ablehnung kann schon vorkommen, wenn der Antragsteller in den letzten fünf Jahren einen Psychologen aufgesucht hat.

Die Versicherung leistet also, wenn man länger als ein halbes Jahr mindestens die Hälfte der aktuellen Tätigkeit nicht mehr ausüben kann. Wichtig ist, dass es sich um die aktuelle Tätigkeit handelt. Die Versicherung kann einem Geschäftsführer also nicht vorschreiben, er könne ja als Pförtner weiter arbeiten.

Damit sind wir beim wichtigen Thema Bedingungswerk. Nur wenige der Anbieter am Markt hat ein wirklich erstklassiges Bedingungswerk, welches dazu führt, dass im Leistungsfall kurzfristig und ohne große Nachfragen gezahlt wird. Denn genau das ist wichtig, da der Kunde, wenn er schon krank ist, dann auch keine großen Diskussionen oder Prozesse führen möchte.

Daher ist bei der Auswahl und beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung ein Finanzmakler hinzu zu ziehen, der im Auftrag des Kunden in genau der Berufsgruppe den Anbieter mit dem besten Bedingungswerk auswählt und auch die Beraterhaftung übernimmt. Im Vergleich dazu können Vertretern einer Gesellschaft nur die Produkte anbieten, welche die Gesellschaft im Portfolio hat, für die der Vertreter arbeitet. Das muss in diesem Produktbereich nicht immer die beste sein. Je nach Beruf und Branche gibt es gute und schlechte Anbieter.

Die Prämien dieser Versicherung hängen ab von dem zu versichernden Beruf, vom Eintrittsalter, der monatlich Leistung, dem Gesundheitszustand der zu versichernden Person und vom Endalter. Das Endalter sollte mindestens 63 Jahre, besser noch 65 Jahre betragen, so dass nach dem Ende der Berufsunfähigkeitsrente die normale Altersvorsorge einsetzt. Das Eintrittsalter sollte so früh wie möglich sein, möglichst noch als Student, da der Versicherungsnehmer da noch meist bei bester Gesundheit ist und mit Optionstarifen günstig einsteigen kann. Später sollte die monatliche Leistungssumme 80 Prozent des Nettogehaltes betragen, so dass im Krankheitsfalle alle Lebenshaltungskosten getragen werden können. Wer später einsteigt, riskiert eine höhere Prämie und Ausschlüsse sowie Risikozuschläge, wenn es schon Verletzungen gab.

Es gibt vier verschiedene Berufsgruppen, vom kaufmännischen Angestellten mit 100% Bürotätigkeit bis hin zum Dachdecker in Berufsgruppe 4. Die Prämien liegen bei meinen Kunden so zwischen 30 und 180 EUR im Monat.

Abschließen möchte ich mit dem eindringlichen Hinweis, nicht den billigsten Anbieter, sondern den mit dem besten Bedingungswerk zu wählen. Wenn Sie die Bedingungswerke nicht selbst vergleichen möchten, so wenden Sie sich doch an einen Finanzmakler, dann ist auch der Auswahlprozess dokumentiert und kann immer hinterfragt werden.

Noch mehr Versicherungen :-)

Neben diesen beiden in meinen Augen wichtigsten Versicherungen überhaupt sollten wir aber auch weitere wichtige Sachversicherungen im Unternehmen, die Möglichkeiten der privaten Krankenversicherung und privat sowie betriebliche Rentenversicherungen zur Reduzierung der Versorgungslücke nicht aus den Augen verlieren.

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8 Kommentare

  1. Avatar-Foto
    MR BEATPORT sagt

    Hallo,

    ein in sich stimmiges online Handbuch. Alle Artikel sehr verständlich geschrieben. Transparente Aufgliederung. Das Kapitel Versicherungen würde ich sagen, hat der Autor zu knapp gehalten und nur auf zwei ohne weitere Erläuterungen zu reduzieren wird dem ansonsten gelungenen Handbuch nicht gerecht. Versicherungen ist ein nicht zu unterschätzendes Thema. In diesem Zusammenhang sollte nämlich z. B. erwähnt werden, dass in der Privaten Haftpflicht auch die Forderungsausfallversicherung je nach Vertragsausgestaltung durchaus mit umfasst sein kann. Forderungsausfall geht einher mit Insolvenz, wenn z. B. bei freien Berufen, Kleingewerben etc. der Kunde nicht zahlt. Könnte auch im Zusammenhang damit gesehen werden, wie kann man sich sinnvoll gegen solche Ausfälle schützen. Wünschenswert wäre vielleicht auch eine Verknüpfung mit einem Vergleichsportal. Auch der Bereich Recht und Insolvenz lässt sich bestimmt noch etwas mehr aufarbeiten. Hier könnte die Themenvielfalt vielleicht noch etwas spezifischer sein. Gelungen und wirklich lesenswert sind natürlich die Bereich Gründung und Finanzen. Hier kann man sehr viel wissenswertes herausziehen und gut praktisch umsetzen.

    Viele Grüße

    MR BEATPORT

    • Heike Lorenz

      Vielen Dank für das Lob ;-)
      Da freue ich mich wirklich sehr drüber!

      Gerne greife ich auch die Anregungen auf & werde versuchen Experten zu den gewünschten Themen zu finden.

      Viele Grüße aus Köln
      Heike Lorenz

      • Avatar-Foto
        MR BEATPORT sagt

        Gute Ideen sollten unterstützt werden. Zu beiden Themen könnte ich durchaus Beiträge leisten, welche ich gerne zur Verfügung stellen kann.

        Viele Grüße

        MR BEATPORT

      • Heike Lorenz

        ;-) darauf hatte ich ein bisschen gehofft ;-)
        Details dann gerne per Mail (s. Impressum).

        Viele Grüße
        Heike Lorenz

  2. Avatar-Foto
    Thomas Salvador sagt

    hallo,

    im prinzip stimme ich ihnen zu, dass haftpflichtversicherung und berufsunfähigkeitsversicherung die beiden wichtigsten versicherungen sind. ich schließe auf meiner site ganz ähnlich, denke jedoch, dass es drei wirklich wichtige Versicherungen gibt.

    bis dann,
    thomas salvador.

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