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Erfolgreicher Lernen: Mit E-Learning verschiedene Lernstile effektiv kombinieren

Lecturio - E-Learning

Das World Wide Web eröffnet Lernenden weltweit neue Möglichkeiten. Heute sind sie nicht mehr durch starre Stundenpläne und Anwesenheitspflichten eingeschränkt, was eine Menge Vorteile mit sich bringt.

Elektronisches Lernen oder E-Learning erfordert lediglich einen Internetanschluss und eine Plattform. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, haben Anwender Zugriff auf zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten. Die benötigten Inhalte sind entweder ausschließlich online vorhanden oder werden mit den persönlichen Lernmöglichkeiten kombiniert. Die Lernenden arbeiten alleine, in Gruppen oder zusammen mit ihren Ausbildern. Interaktionen mit anderen Teilnehmern geschehen entweder synchron oder asynchron.

Durch seinen nahezu unbegrenzten, offenen Charakter bietet E-Learning außergewöhnliche Vorzüge. Lernende können sich überall auf der Welt befinden, solange ein Internetanschluss verfügbar ist. Sobald die Inhalte erstellt wurden, sind häufig nur wenige Eingriffe von Pädagogen erforderlich. Bei Bedarf lässt sich das Material jederzeit aktualisieren.

Einer der größten Vorteile von E-Learning ist allerdings die Flexibilität, sich an unterschiedliche Lernstile anzupassen. Die einzigartige Anpassungsfähigkeit der E-Learning-Programme ermöglicht es, den unterschiedlichen Bedürfnissen und Lernstilen der Lernenden gerecht zu werden.

Die verschiedenen Lernstile

Die eigene Lernmotivation variiert natürlich zwischen den Lernenden. Einige verfolgen spezifische Ziele und sind zufrieden, wenn diese erreicht werden. Andere interessieren sich einfach für das Lernen allgemein. Ihre Neugierde entsteht aus persönlichen Erfahrungen. Andere Teilnehmer möchten hingegen mit ihren Mitstreitern in Kontakt treten, wenn diese dieselben Interessen teilen. Eigenverantwortliche Lernende haben wiederum ganz persönliche Ziele, die sie selbstständig erreichen möchten. Diese Schüler bevorzugen es, ihr Lerntempo regelmäßig zu kontrollieren.

Der Begriff „Lernstile“ bezieht sich dabei auf die verschiedenen Arten, wie Schüler Informationen aufnehmen und verarbeiten. Inhärente Merkmale, Lebenserfahrungen und Anforderungen, die sich aus den aktuellen Situationen der Lernenden ergeben, wirken sich auf ihren Lernstil aus. Pädagogen, die sich mit den individuellen Stilen befassen, können die Erfolgschancen und die Zufriedenheit der Schüler verbessern.

Es gibt eine Vielzahl von Lernstilmodellen. In vielen davon werden die Lernenden unterteilt in:

  • Aktive Lerner: Diese Personen sind am erfolgreichsten, wenn sie direkt und nicht passiv beteiligt sind. Sie bevorzugen realistische, praktische Erfahrungen.
  • Emotionale Lerner: Sie wollen mit anderen Schülern interagieren. Unstrukturierte Lerneinstellungen passen am besten zu emotionalen Lernenden.
  • Beobachtende Lerner: Diese Lernenden möchten zuschauen, hören und erforschen. Sie arbeiten vorzugsweise eigenverantwortlich.
  • Interaktive Lernende: Obwohl sie unabhängige Denker sind, möchten interagierende Lernende das Thema auch in Gruppendiskussionen analysieren.

Mit dem Wissen über die verschiedenen E-Learning-Möglichkeiten, der individuellen Motivation und den unterschiedlichen Lernstilen der Lernenden erstellen Pädagogen dann E-Learning-Programme, die neben den inhaltlichen Anforderungen auch die Bedürfnisse der Schüler berücksichtigen.

Vor dem Kursbeginn: Lerninhalte im E-Learning anpassen

Der erste Schritt bei der Entwicklung eines E-Learning-Programms besteht darin, sich mit seinen Teilnehmern vertraut zu machen. An dieser Stelle ist es wichtig zu erfahren, was die Lernenden bereits wissen und wo sie Wissenslücken haben. Es sollte auch festgehalten werden, warum die Studierenden an dem Programm teilnehmen und was sie erreichen wollen.

Vor Beginn eines Kurses geben gezielte Umfragen und Fragebögen Informationen über Bedürfnisse, Annahmen und Defizite von den Lernenden an die Lehrenden weiter. Mit diesen Informationen passt der Ausbilder das E-Learning-Programm erfolgreich an seine Teilnehmer an.

Wenn es mehrere Lernstile und massive Abweichungen im Grundwissen gibt, sind nicht alle Aktivitäten für alle Schüler gleichermaßen geeignet. Daher ist es hilfreich, Möglichkeiten anzubieten, die mehr als nur einem Zweck dienen.

Zu Beginn eines Kurses sollte der Ausbilder bestimmte Lernerwartungen vorgeben. Die Studierenden erkennen dann die Erfolgsindikatoren und ihren individuellen Nutzen durch das Programm. Weiterhin verstehen die Teilnehmer so bereits zu Beginn, welcher Einsatz von ihnen erwartet wird.

Die meisten Lernenden sind schon motiviert. Sie wissen, dass Weiterbildung den beruflichen Erfolg erheblich beeinflusst. Es ist Aufgabe des Kursleiters, das Interesse auf diesem hohen Niveau zu halten.

Synchrones und asynchrones Lernen mit E-Learning

Einige Lernende mögen sofortige Rückmeldungen, während andere die neuen Informationen lieber eine Weile verdauen, bevor sie diskutiert werden. Kursleiter, die sowohl synchrone als auch asynchrone Lerninhalte anbieten, öffnen die E-Learning-Programme für die verschiedensten Schülergruppen.

Synchrones Lernen

Bei synchronen Lernaktivitäten werden alle Teilnehmer gleichzeitig einbezogen. Zu den Formaten gehören Online-Chats, Instant Messaging, Video- oder Audiokonferenzen, Live-Webcasting und virtuelle Klassenzimmer.

Lernende mit emotionalen, aktiven oder interaktiven Lernstilen haben die Möglichkeit, sich unmittelbar anzuschließen. Echtzeiterfahrungen helfen auch Schülern, die sich bezüglich ihrer Fähigkeiten unsicher sind oder zusätzliche Unterstützung benötigen.

Synchrones Lernen eignet sich für Inhalte, die sich auf zwischenmenschliche Beziehungen konzentrieren, wie zum Beispiel Kommunikationsfähigkeiten, Diversitätsfragen und Fremdsprachen.

Asynchrones Lernen

Beim asynchronen Lernen legen die Teilnehmer ihre eigenen Zeitpläne fest. Gerade vorwiegend inhaltliche Lehrpläne passen zu diesem Modell. Kurse mit synchronen und asynchronen Komponenten können Diskussionsforen, E-Mails, Blogs, Videos, Webcasts, Simulationen und Spiele umfassen.

Asynchrones Lernen ist mit den meisten Arten von Inhalten möglich.

Beobachtende Lernende kommen mit diesen weniger strukturierten Aktivitäten gut zurecht. Teilnehmer mit einem vorwiegend interaktiven Lernstil genießen die Unabhängigkeit, haben aber trotzdem die Möglichkeit, mit anderen zusammenzuarbeiten. Solange aktive Lerner reale, engagierende Aktivitäten haben, werden auch ihre Bedürfnisse durch asynchrones Lernen erfüllt. Emotionale Lernende können sich über Foren mit anderen Teilnehmern verbinden.

Was funktioniert für welchen Lernstil?

Die zeitlichen Vorgaben sind zwar wichtig, aber nicht der einzige wichtige Aspekt von E-Learning. Wenn Teilnehmer unterschiedliche Lernstile haben, sollten Kursleiter mit verschiedenen pädagogischen Ansätzen arbeiten. Diese sind normalerweise aktiv oder passiv.

Aktives Lernen

Untersuchungen zeigen, dass aktive Methoden für die größte Anzahl von Lernenden funktionieren. Am effektivsten ist es, wenn die Teilnehmer das Gelernte sofort anwenden, indem sie beispielsweise andere Mitglieder unterrichten.

So erinnern sich die Schüler in der Regel an 90 Prozent ihres Lernstoffs. Etwa 70 Prozent des Gelernten bleibt erhalten, wenn die Teilnehmer die Möglichkeit haben, zu üben. Gruppendiskussionen helfen den Lernenden, sich an ungefähr 50 Prozent des Inhalts zu erinnern.

Es ist nicht überraschend, dass aktives Lernen für Schüler mit dem Aktivlernstil besonders effektiv ist. Emotionale Lernende werden von den gemeinsamen Projekten angezogen.

Passives Lernen

Mit passiven Unterrichtstechniken erinnern sich die Schüler im Allgemeinen weniger an das Gelernte. Diese Methoden sind jedoch bei bestimmten Lernenden sehr effektiv.

Bei passiven Demonstrationen behalten die meisten Lernenden weniger als ein Drittel der Informationen. Audiovisuelle Lektionen führen zu noch weniger Fortschritten beim Lernen. Das Lesen von Text und das Anhören von Vorträgen sind für die Informationsaufnahme am wenigsten hilfreich. Beobachtende Lernende hingegen erforschen gerne selbst. Passive Lernerfahrungen lassen sie Informationen aufnehmen. Danach können sie das Gelernte aktiver üben und profitieren so vom passiven Lernen.

Fazit

Das Integrieren von E-Learning-Programmen und Lerninhalten kann wunderbar und frustrierend zugleich sein, wenn das Angebot nicht für alle Teilnehmer gleichermaßen passt.

Kursleiter sollten die zahllosen Möglichkeiten des E-Learnings allerdings nicht unterschätzen. Mithilfe der digitalen Plattformen können sie die verschiedensten Lernstile ansprechen und so eine Vielzahl an Lernenden gleichermaßen erreichen.

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Kategorie: Personal & Weiterbildung

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