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Einkommensteuervorauszahlung: Warum Gründer hier oft in die Falle tappen

Einkommensteuervorauszahlung

Der Schritt in die Selbstständigkeit ist aufregend: Die ersten Kundenzahlungen treffen ein, und der Gewinn sieht vielversprechend aus. Doch viele Gründer übersehen ein großes Risiko – die Einkommensteuervorauszahlung. Wer sie nicht von Anfang an einkalkuliert, erlebt spätestens bei der ersten Steuerforderung eine böse Überraschung.

Um nicht in Zahlungsschwierigkeiten zu geraten, sollten Selbstständige von Anfang an einen festen Teil ihres Gewinns für die Einkommensteuervorauszahlung zurücklegen. Am besten auf ein separates Konto, damit das Geld nicht versehentlich ausgegeben wird. Ein Tagesgeldkonto kann sich dafür eignen – auch wenn die Zinsen niedrig sind, bleibt das Geld verfügbar und sicher verwahrt.

Doch wie viel sollte man eigentlich auf die hohe Kante legen? Eine pauschale Antwort gibt es nicht – die Steuerlast hängt von mehreren Faktoren ab.

Höhe der Einkommensteuer

Wie viel Einkommensteuer tatsächlich fällig wird, hängt vom Jahresgewinn ab. Zusätzlich spielen Faktoren wie der Familienstand und mögliche Freibeträge eine Rolle. Deshalb lohnt es sich, nicht nur grob zu überschlagen, sondern sich im Zweifel steuerlich beraten zu lassen. Ein Nettorechner für Selbstständige (z. B. selbstaendigen-rechner.de) hilft dabei, die ungefähre Steuerbelastung abzuschätzen. Mehr Details zur Einkommensteuer findest du hier.

Wer seine voraussichtlichen Einkünfte im steuerlichen Erfassungsbogen realistisch angegeben hat, bekommt direkt zum Start einen Bescheid über die Einkommensteuervorauszahlung. Dann werden die Steuern quartalsweise im Voraus gezahlt – und hohe Nachzahlungen bleiben erspart.

Vorauszahlung + Nachzahlung = Liquiditätsproblem

Wer seine Einkünfte zu niedrig ansetzt, zahlt anfangs kaum Einkommensteuervorauszahlungen. Doch wenn der Gewinn steigt, folgt die böse Überraschung: eine hohe Nachzahlung.

Wie schnell daraus ein Problem wird, zeigt dieses Beispiel:

Ein Gründer startet in die Selbstständigkeit und zahlt zunächst keine Einkommensteuervorauszahlungen. Das erste Jahr läuft super, der Gewinn ist hoch. Doch mit der Steuererklärung stellt das Finanzamt fest: Es wurden zu wenig Steuern gezahlt – eine hohe Nachzahlung wird fällig. Gleichzeitig werden nun quartalsweise Vorauszahlungen berechnet, basierend auf dem Gewinn des Vorjahres.

Plötzlich muss der Gründer eine große Summe auf einmal stemmen. Ohne Rücklagen kann das schnell zu finanziellen Engpässen oder sogar zur Zahlungsunfähigkeit führen.

🔹 Tipp: Um finanzielle Engpässe zu vermeiden, halte dich an diese Faustregel:
📌 Lege 30–40 % deines Gewinns zurück – so bist du auf Nachzahlungen und künftige Vorauszahlungen vorbereitet.

Gründer sollten von Anfang an regelmäßig Geld für ihre Steuerzahlungen zurücklegen – sonst kann es später eng werden. Auch während des Jahres, wenn bereits Vorauszahlungen fällig sind, bleibt es wichtig, Rücklagen zu bilden. Am besten überweist du monatlich einen festen Betrag auf ein separates Konto. So bleibt das Geld unangetastet und ist verfügbar, wenn das Finanzamt anklopft.

Einkommensteuervorauszahlung

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