Unternehmen räumen ihren Kunden für die Lieferung von Waren oder Dienstleistungen üblicherweise großzügige Zahlungsziele ein. 30 Tage nach Erhalt der Rechnung sind üblich.
Doch diese langen Zahlungsfristen haben für beide Seiten Nachteile und Risiken.
Für den Kunden macht ein langes Zahlungsziel die Ware oder Dienstleistung meist teurer. Der Grund: Mit dem langen Zahlungsziel preist der Lieferant auch den dadurch gewährten Kredit mit ein.
Für den Lieferanten dagegen erhöht sich mit einem langen Zahlungsziel das Risiko eines Forderungsausfalls und damit eines Liquiditätsverlustes. Hinzu kommt: Da der Verkäufer auf die Begleichung der offenen Verbindlichkeiten warten muss, stehen ihm die Mittel, die aus dem erfolgreichen Verkauf entstehen, nicht zur anderweitigen Nutzung im Unternehmen zur Verfügung.
Schnelle Liquidität mit Factoring
Säumige Kunden stellen viele Unternehmen nicht nur vor ein lästiges, sondern mitunter auch ein existenzbedrohendes Liquiditätsproblem. Schon mancher ist mit vollen Auftragsbüchern in die Insolvenz gerutscht, weil er Außenstände nicht schnell genug eintreiben konnte.
Der Kapitalmarkt bietet für betroffene Unternehmen in dieser Situation das Finanzierungsinstrument des sogenannten Factorings an.
Factoring funktioniert im Grunde so: Die Factoring-Gesellschaft, oder einfach der „Factor“, kauft Unternehmen die Forderungen – also ausstehende Rechnungen – ab, so dass dem Unternehmen sofort Geld zur Verfügung gestellt wird. Meist sind dies zwischen 80 und 90 Prozent, die direkt beglichen werden.
Der Factor bewertet aber auch das Ausfallrisiko einer Forderung. Danach richten sich die Gebühren für die Dienstleistung oder Ware in Höhe von 0,6 bis 2,5 Prozent der Forderungssumme. Im Gegensatz zur klassischen Kredit-Bank verlangt der Factor aber keine weiteren Sicherheiten.
Factoring kann die Unternehmens-Effizienz steigern
Factoring bietet für Unternehmen viele Vorteile. Es verbessert schnell die Liquidität. Weil eine Forderung aus der Bilanz herausgenommen werden kann, erhöht sich dadurch auch die Eigenkapitalquote. Das kann sich günstig auf die Kreditwürdigkeit des Unternehmens auswirken.
Mitunter übernehmen Factoring-Gesellschaften das gesamte Forderungsmanagement ihres Kunden inklusive Rechnungs- und Mahnwesen. Eine auf diese Art ausgegliederte Debitoren-Buchhaltung spart Aufwand und Kosten und kann somit die Effizienz steigern. Das Unternehmen kann sich so ganz auf die eigene Kernkompetenz konzentrieren und muss keine zusätzlichen Ressourcen für das Forderungsmanagement bereitstellen.
Factoring-Gesellschaften werben auch damit, dass man durch die schnell hergestellte Liquidität Barzahler-Rabatte erhalten kann und somit quasi die Factor-Gebühr bezahlt hat.
Ein weiterer Vorteil, der insbesondere jungen Unternehmen hilft: Beim Factoring wird auf die Forderung abgestellt und nicht auf das Unternehmen, das Factoring nutzen möchte. Unternehmen die noch nicht lange am Markt sind und noch keinen Bonitätsnachweis geben können oder Unternehmen, deren Bonität schlecht ausgewiesen wird, können so trotzdem die Unternehmens-Effizienz steigern und weitere Aufträge abwickeln.
Einfach vermitteltes Factoring über digitale Plattformen
Früher war Factoring nur etwas für Großunternehmen, weil Factoring-Gesellschaften den damit verbundenen Aufwand bei kleineren Betrieben und damit kleineren Summen scheuten. Heute gibt es Anbieter, die insbesondere im KMU-Bereich dieses Finanzierungprodukt anbieten. Für kleinere Unternehmen oder auch Startups, die meist besonders unter langen Zahlungsfristen leiden, ist das Outsourcing des Forderungsmanagements und damit verbundener Kosten sehr attraktiv. Eine Verbesserung der Eigenkapitalquote für weitere Finanzierungen ist ebenfalls ein großer Vorteil.
In jüngster Zeit bieten auch Online-Plattformen Factoring als Finanzierungslösung an. Diese digitalen Internet-Unternehmen bieten Kunden den Vorteil einer schnellen und 24/7-Verfügbarkeit ihrer Finanzdienstleistung rund um den Erdball an und schaffen Vergleichbarkeit bei unterschiedlichen Anbietern, denn die Leistungen der Factoring-Gesellschaften unterscheiden sich teilweise stark.
Plattformen wie Compeon ermöglichen einen einfachen Vergleich der Angebote von Factoring-Gesellschaften. Das Unternehmen ist in diesem Bereich Marktführer und tritt als Vermittlungs-Portal für Finanzdienstleistungen auf. Compeon hat über 220 Finanzpartner im Kooperationsnetzwerk. Darunter befinden sich auch über ein Dutzend branchenführende und global operierende Factoring-Gesellschaften. Eine Anfrage über eine Plattform wie Compeon spart Zeit, man erhält unabhängige Beratung und einen umfassenden Anbietervergleich mit den besten Factoring-Anbietern im Markt.
Mehr Infos über Factoring findet ihr hier: Factoring: Vorteile und Nachteile.