Existenzgründung
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Gründerfahrplan (2): Geschäftsidee finden

Geschäftsidee finden
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„Wir waren eines von fünf Craft-Beer-Start-ups in Deutschland. Und als wir angefangen haben, war kein Markt da. Niemand wollte unser Produkt haben.“ Was die Hamburgerin Martina Warneke, die zusammen mit ihrem Freund die Mini-Brauerei Von Freude gegründet hat, erzählt, klingt erst einmal nicht nach einer guten Geschäftsidee. Trotzdem hat es geklappt, denn Martina Warneke hatte einfach den richtigen Riecher.

Der Traum vom eigenen Geschäft, vom eigenen Unternehmen beginnt nicht selten mit den Worten: „Man müsste doch …“ oder „Man sollte mal …“ Plötzlich ist sie da, die geniale Geschäftsidee, das Ding, mit dem der Sprung in die Unabhängigkeit ganz sicher gelingen wird; es vielleicht sogar zum Millionär reicht.

Ist das wirklich so eine gute Idee?

Doch von der ersten Idee bis zur Umsetzung ist es noch ein langer Weg. Wer sich erfolgreich die Frage gestellt hat, ob er zum Gründer taugt, muss sich an die nächste Aufgabe machen: Ist das wirklich so eine gute Idee?

Das erste Feedback gibt‘s meistens aus dem Freundes- oder Bekanntenkreis. Doch auch Fremde können die richtigen Ansprechpartner für eine kleine Marktforschung in eigener Sache sein.

Der US-amerikanische Autor Blake Snyder schreibt in seinem Standardwerk „Rette die Katze! Das ultimative Buch übers Drehbuchschreiben*“, dass er jedem, „der nicht schnell genug Reißaus nehmen kann“, von seiner Idee erzählt: „Während ich mit ihnen spreche, sehe ich ihnen in die Augen. Wenn sie anfangen, immer wieder wegzusehen, wenn der Blick zu schweifen beginnt, weiß ich, dass ich sie verloren habe.“

So einfach kann Testmarketing sein, und es hilft dabei, eine „Logline“ für sein Projekt zu finden. Die Idee sollte in zwei Sätzen prägnant formuliert werden können – egal, ob es sich um einen Thriller handelt oder einen ganz besonderen Frisörsalon. Die Logline wird in den folgenden Phasen der Geschäftsgründung ein ständiger Begleiter werden.

„Nur Amateure glauben, dass man ihre Idee klauen könnte.“

Angst, dass die Idee beim Testmarketing von einem Fremden aufgegriffen wird – Ideen können rechtlich nicht geschützt werden! – muss nach Ansicht von Blake Snyder niemand haben: „Nur Amateure glauben, dass man ihre Idee klauen könnte.“

Bei Martina Warneke war dieses Testmarketing besonders einfach. Sie musste nicht darauf hoffen, dass sich Wildfremde freiwillig eine Filmidee anhören, sie konnte ihnen stattdessen einfach eine Flasche Bier in die Hand drücken. Ein Bier, von dem sie überzeugt war, dass es besser schmeckt, als alles bisher Dagewesene. Die stolze Gründerin: „Das Bier hat mit Bravour bestanden. Alle haben gesagt ‚geiles Zeug. Andere wollen das auch trinken. Ihr müsst das machen!‘.“

Löst meine Idee ein relevantes Problem?

Trotzdem, wer gründen will, sollte sich immer diese drei Fragen stellen:

  • Löst meine Idee ein relevantes Problem, das bisher nicht oder nur schlecht gelöst ist?
  • Ist der Markt groß genug, um von den Umsätzen leben zu können?
  • Kannst du erkennen, dass deine Idee bei der Zielgruppe ankommt?

Blick in andere Länder mit ähnlicher Bedürfniswelt

Nicht immer ist es der zündende Geistesblitz, der den Aufbruch ins Unternehmertum markiert. Oft ist es der Wunsch, sich selbstständig zu machen. Erst dann beginnt die Suche nach einem passenden Projekt.

Hilfreich kann da ein Blick in andere Länder mit einer ähnlichen Bedürfniswelt wie in Deutschland sein. Hat es zum Beispiel in Frankreich reüssiert, stehen die Chancen nicht schlecht, dass es sich unter ähnlichen Voraussetzungen auch bei uns durchsetzen könnte.

Erlernte Qualifikationen einbringen und daraus Ideen entwickeln

Einfach kopieren funktioniert nicht immer. Fast ausnahmslos muss der Entrepreneur auch bestimmte, schon erlernte Qualifikationen in sein Start-up einbringen und ist in der Wahl eines erfolgversprechenden Geschäfts schon dadurch limitiert.

Auf der anderen Seite können sich aus genau diesem Insiderblick und -wissen eigene Ideen entwickeln:

  • Worüber ärgerst du dich?
  • Wo stößt du auf Unannehmlichkeiten?
  • Was könnte einfacher, preiswerter, zuverlässiger, nachhaltiger etc. gelöst werden?

„Wir haben unseren Markt selbst mit aufgebaut“

Bei Martina Warneke war es eine Mischung aus alldem: Die Hamburgerin liebt es, in der Küche ständig neue Dinge zu probieren. So kam sie auch auf selbstgebrautes Bier.

Die Erkenntnis, dass es tatsächlich besser schmeckt, hat sie in ihrem Entschluss bestärkt, in einen Markt zu investieren, den es noch gar nicht gab. Heute kann Martina Warneke sagen: „Wir haben unseren Markt selbst mit aufgebaut.“

Weitere Inspirationen für Gründer

Das ganze Gründer-Interview mit Martina Warneke findet ihr hier:

Link zum Gründer-Interview

Gute Tipps, wie ihr die perfekte Geschäftsidee findet, lest ihr hier:

Geschäftsidee finden

Auch hier könnt ihr noch Inspirationen finden:

Das 1×1 der Geschäftsidee – Suchen, Finden, Gründen

Wir wünschen euch viel Erfolg bei der Suche nach der perfekten Geschäftsidee!

Der Gründerfahrplan

In Zusammenarbeit mit der gruenderplattform.de von KfW und BMWi begleitet der Gründerfahrplan Unternehmer auf dem Weg in die Selbstständigkeit. In 15 Beiträgen werden die wichtigsten Stationen auf dem Weg zum eigenen Unternehmen erläutert.

Vom ersten Gedanken bis zum ersten Kunden, vom Business-Plan bis zur Gewerbeanmeldung – Step by Step in die Selbstständigkeit, wir helfen euch dabei!

Den kompletten Gründerfahrplan findet ihr hier:

Gründerfahrplan

Geschäftsidee finden

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