Viele sind sich sicher: Ich will selbstständig sein! Doch diese Entscheidung allein, bringt noch keinen erfolgreichen Unternehmer hervor.
Stattdessen braucht es neben Willen und Disziplin eine Idee. Eine Geschäftsidee. Doch die fällt leider nicht automatisch in den Schoß.
Dieser Beitrag richtet sich an alle, die nicht das Glück hatten von Beginn an eine vielversprechende Geschäftsidee vor Augen zu haben, sondern sich den Einstieg in die Selbstständigkeit erarbeiten müssen.
Inhalt
Recherchieren und Ideen sammeln
Wer überhaupt keinen Plan von einer Geschäftsidee hat, sich aber absolut sicher ist, dass die Selbstständigkeit die einzige Lösung ist, sollte zunächst gründlich nach Anregungen recherchieren. Es gibt zahlreiche Quellen, die sich lohnen zu nutzen.
Beispielsweise können Franchise-Verbände eine gute Wahl sein, um sich über etablierte Erfolgskonzepte zu informieren und einen Eindruck über erfolgreiche Märkte zu verschaffen. Auch das Internet hält einen riesigen Pool an Geschäftsideen bereit. Nicht alle sind gut, aber das ist bei der ersten Recherche auch nicht wichtig. Im Fokus stehen die Ideenfindung und das Sammeln von interessanten Ansätzen. Mit etwas Glück stolpert man über die notwendigen Anreize, die für die Entwicklung eines individuellen Angebots gefehlt haben.
In Ratgeberportalen für Existenzgründer, finden alle, die sich selbstständig machen möchten, spannende Informationen rund um die Gründung. Darunter zahlreiche Geschäftsideen inklusive Tipps zur Realisierung.
Derartige Seiten gibt es online en masse, sodass es leichtfällt ein Arrangement aus potenziellen Lösungen zusammenzustellen und anhand dessen die Recherche zu vertiefen. Auch die Liste mit den 10-Top-Beiträgen zur Existenzgründung enthält lesenswerte Ratgeber und weiterführende Hinweise zu Themen wie die Marktrecherche.
Das Feuer entfachen
Neben der allgemeinen Recherche sind die persönlichen Fähigkeiten und Leidenschaften elementare Indikatoren und Wegweiser. Wer beim Gedanken an das Leben digitaler Nomaden innerliche Freudensprünge macht oder beim Lesen von Artikeln über bionische Leichtbauprodukte voller Begeisterung ist, sollte diese Gefühle ernst nehmen. Denn sie zeigen deutlich, wo die Reise hingehen könnte.
Fakt ist, dass die Wahrscheinlichkeit erfolgreich zu werden, rasant zunimmt, sobald die Geschäftsidee mit den persönlichen Leidenschaften übereinstimmt. Nur Gründer, die für ihre Sache brennen und von ihrer Idee absolut überzeugt sind, werden langfristig ihre Ziele erreichen und dabei gleichzeitig das Glück finden, dass sie sich erhoffen.
Warum? Gründe gibt es reichlich, vier davon sind:
- Motivation: Sich täglich für etwas zu motivieren, das einem nichts bedeutet, ist langfristig betrachtet ein Unding. Geht es stattdessen um ein Thema, das von leidenschaftlichem Interesse geprägt ist, fällt motivieren (fast) kinderleicht.
- Spaß: Leidenschaften verfolgen macht unglaublich viel Freude und fördert die Gesundheit.
- Kreativität: Persönliches Interesse, das auf mehr beruht, als Geld und Erfolg, setzt Kreativität frei. Ein Business, das auf persönliche Leidenschaft baut, beflügelt regelrecht.
- Geld: Wird ein Unternehmen nicht geführt, um auf Kosten anderer eine Menge Geld zu verdienen, sondern um etwas zum Positiven zu verändern und Mehrwert zu schaffen, rücken die Einnahmen in den Hintergrund. Die Konzentration richtet sich auf die Leidenschaft und die wird mit einer sinnvollen Vorgehensweise zwangsläufig zum Erfolg führen, weil aus der Überzeugung heraus überzeugende Angebote entstehen.
Doch was, wenn sich die Leidenschaften hinter einer Vielzahl fremdgesteuerter Bedenken, falschen Glaubensätzen und aufgezwängten Vorstellungen verstecken? Dann sollte man einen Gang runter schalten, sich Zeit nehmen, um in Ruhe nachzudenken und unabhängig von anderen Meinungen nach den eigenen Bedürfnissen zu forschen. Es geht darum die Komfortzone zu verlassen und intensiv jegliche Beeinflussung von außen abzustellen.
Folgende Fragen können helfen diese auszugrenzen:
- Was will ich wirklich?
- Worin bin ich gut?
- Was interessiert mich?
- Welche Dienstleistungen oder Produkte könnte ich anbieten?
- Welches Ziel will ich erreichen?
- Was will ich verändern?
Mind Mapping ist eine gute Methode, um vage Vorstellungen in konkrete Geschäftsideen zu verwandeln.
Bedarf entdecken
Ist man sich der persönlichen Fähigkeiten und Leidenschaften bewusst, ist ein weiterer Punkt entscheidend auf dem Weg zur guten Geschäftsidee: Die Bedarfsanalyse. Nur wenn am Markt ein reeller Bedarf an einer Dienstleistung oder einem Produkt besteht, kann man darauf ein Business aufbauen.
Online-Communitys, Gespräche beziehungsweise Umfragen mit der potenziellen Zielgruppe oder Studien sind nützliche Quellen. Besonders interessant sind Marktlücken, weil hier das Angebot im Vergleich zur Nachfrage gering ist und somit das unternehmerische Potenzial groß.
Doch egal ob Marktlücke oder nicht: Der potenziellen Zielgruppe die richtigen Fragen zu stellen, ist eine wirkungsvolle Abkürzung auf dem Weg der Bedarfsermittlung.
In erster Linie geht es beim Befragen von möglichen Kunden darum, ihre Motive nachzuvollziehen. Mit welchen Problemen sind sie konfrontiert, welche Konsequenzen resultieren daraus und welche Angebote könnten als Lösung dienen?
Gründen und schützen
Steht die Idee und wurde diese ausgiebig unter betriebswirtschaftlichen Kriterien überprüft, kann es endlich losgehen. Ein wesentlicher Punkt, der bei neuen Geschäftsideen oft sträflich vernachlässigt wird, ist deren Schutz. Wer nicht aufpasst, büßt sein Konzept ein, weil aufmerksame Mitbewerber die fremde Gründungsidee mit cleveren Marketingmaßnahmen kommerzialisieren.
Um dem vorzubeugen, hält der Gesetzgeber unter anderem folgende Möglichkeiten bereit:
Schutzrechte | Erklärung |
Patent | Anmeldung von neuen, kommerziell verwendbaren Produkten. Schutz von bis zu 20 Jahren. |
Markenschutz | Markenrechtlich schützen lassen sich Bildmarken, Wortmarken, Farbmarken, Wort-/Bildmarken, Hörmarken, Verpackungen und Werbefiguren. Im DPMA-Register können Gründer nach eingetragenen sowie abgewiesenen nationalen deutschen Marken Ausschau halten. |
Geschmacksmuster | Bis zu 25 Jahre werden damit plastische und grafische Designs geschützt. |
Richtig Präsentieren und Erfolge erzielen
Die beste Geschäftsidee ist wertlos, wenn sie der Zielgruppe nicht angemessen präsentiert wird. Potenzielle Kunden müssen davon erfahren und das möglichst effizient. Zielgruppenorientierte Werbung und ein verkaufsorientierter Internetauftritt sind die Basis.
Geht es um das persönliche Gespräch, ist der sogenannte Elevator Pitch vorteilhaft. Damit ist ein sehr kurzer Vortrag gemeint, der es erlaubt Gesprächspartner in einer Minute für ein Angebot zu begeistern.
Die Moderatorenschule Baden-Württemberg erklärt, wie eine solche 60-Sekunden-Präsentation entsteht:
Fazit
Die Suche nach der perfekten Geschäftsidee braucht Zeit und vor allem Ehrlichkeit sich selbst gegenüber. Die persönliche Leidenschaft beziehungsweise das, was man bereits gut kann und gerne macht, sind zentrale Richtungsweiser auf dem Weg zum Ziel.
Wem es gelingt, aus den eigenen Interessen heraus Produkte oder Dienstleistungen zu entwickeln, die einen reellen Bedarf decken, hat hervorragende Erfolgschancen.