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Personalrecruiting 2.0 – die besten Lehrlinge erreichst du über Social Media

Personalrecruiting (Graffiti mit sozialen Medien-Symbolen, darunter ein Herz, ein Smiley und ein Daumen-hoch-Zeichen, auf einer silbernen Wand.)

Personalrecruiting steht vor einer großen Herausforderung: Immer mehr Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt, während viele Jugendliche keinen passenden Ausbildungsplatz finden. Laut dem Berufsbildungsbericht 2024 blieben im Jahr 2023 rund 73.400 Stellen frei – gleichzeitig fanden etwa 63.700 junge Menschen keinen Platz. Das Problem: Angebot und Nachfrage passen oft nicht zusammen. Und diese Lücke wächst.

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) schlägt ebenfalls Alarm: Viele Ausbildungsbetriebe geben an, keine passenden Bewerber zu finden – in manchen Branchen bleiben Stellen sogar komplett unbesetzt.

Wo sind die Bewerber?

Vor allem das Handwerk, die Gastronomie und Berufe in der Lebensmittelverarbeitung haben es schwer. Kaum jemand will heute noch Bäcker oder Metzger werden. Gleichzeitig zieht es immer mehr junge Menschen an die Hochschulen.

Ein hoher Bildungsgrad ist wichtig – keine Frage. Aber: Die Zahl der Schulabgänger sinkt insgesamt, was langfristig zu einem Fachkräftemangel führt. Das Bundesbildungsministerium bringt es auf den Punkt: „Die deutsche Wirtschaft wird bald jeden jungen Menschen brauchen.“

Das eigentliche Problem: Matching

Das sogenannte Matching-Problem bleibt das Kernproblem. Ausbildungsplätze und Bewerber finden schlicht nicht zueinander.

Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) nennt dafür zwei Hauptgründe:

  • Regionale Unterschiede: In ländlichen Regionen gibt es viele freie Lehrstellen, aber kaum Bewerber. In Ballungsräumen ist es oft genau umgekehrt.
  • Berufliche Vorlieben: Medienberufe, Events, Büro – hier ist die Nachfrage riesig. Handwerk oder Pflege? Fehlanzeige.

Ein weiterer Punkt bleibt oft unbeachtet: Früher bewarben sich Jugendliche bei Betrieben. Heute gilt oft das Gegenteil – Unternehmen müssen sich bei ihrem Nachwuchs bewerben.

Jobmessen, Anzeigen oder Azubi-Events sind eine Möglichkeit. Aber viele Betriebe übersehen dabei einen entscheidenden Faktor: Sie erreichen die Jugendlichen nicht dort, wo diese unterwegs sind.

Personalrecruiting 2.0: Social Media oder gar nicht

Klar, man kann sich darüber ärgern, dass Jugendliche ständig am Smartphone hängen. Aber bringt das was? Nein. Die Realität ist, wie sie ist – und wer klug handelt, macht sie sich zunutze.

Die Ausbildungsplatzsuche findet heute online statt – und zwar vor allem auf Social Media. Das bedeutet: Wenn du Auszubildende gewinnen willst, musst du genau dort präsent sein.

Dabei reicht ein hübsches Stellenangebot auf der eigenen Webseite nicht mehr aus. Es braucht eine durchdachte Social-Recruiting-Strategie, die zu deiner Zielgruppe passt:

  • TikTok und Instagram statt Facebook: Viele Jugendliche nutzen Facebook kaum noch. Visuelle Inhalte, kurze Videos und direkte Ansprache funktionieren heute besser.
  • Zeig, wer du bist: Ein authentischer Blick in den Arbeitsalltag, kurze Clips von Azubis oder ein paar Behind-the-Scenes-Aufnahmen sagen mehr als jedes PDF mit „Wir bieten Ihnen …“.
  • Interaktion statt Einbahnstraße: Nutze Kommentare, Umfragen oder Challenges, um mit jungen Leuten ins Gespräch zu kommen.

Warum sich das lohnt

Mit einem kreativen Social-Recruiting-Ansatz erreichst du nicht nur mehr Bewerber – du erreichst auch andere Bewerber. Menschen, die vielleicht nie eine klassische Bewerbung geschrieben hätten, melden sich plötzlich bei dir. Du bekommst einen ersten Eindruck von Soft Skills wie Kommunikationsfähigkeit, Kreativität oder Teamgeist – oft schon vor dem Vorstellungsgespräch.

Denn: Qualifikation ist wichtig. Aber genauso zählen Persönlichkeit, Motivation und Haltung. Und genau das kannst du auf Social Media sichtbar machen – und gezielt nach Talenten suchen, die wirklich zu deinem Team passen.

Wer beim Personalrecruiting auf altmodische Wege setzt, wird abgehängt – wer online denkt, besetzt Ausbildungsplätze schneller und gezielter.

Personalrecruiting

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