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Tagesgeld – Sicherheit in der Tiefzins-Phase

Tagesgeld

Bei dem, was Banken an Zinsen für Spareinlagen zahlen, muss man eigentlich allen Verbrauchern zurufen: Raus mit der Kohle!

Tatsächlich raten Experten wegen des anhaltenden Zinstiefs, größere Anschaffungen jetzt zu tätigen. Denn das Ersparte wird immer weniger wert.

Im September erreichte die Inflation in Deutschland mit einem Wert von 2 Prozent ein Siebenjahres-Hoch. Hauptursache dafür waren stark gestiegenen Preise für Energie, Kraftstoff und auch Lebensmittel. Trotz moderat steigender Einkünfte erleben die Deutschen dadurch einen Realeinkommensverlust.

Die Deutschen sind Sparweltmeister

Gegen die wirtschaftliche Logik sind die Deutschen nach wie vor Sparweltmeister und haben ihre Sparquote trotz Magerzinsen auf durchschnittlich 9,9 Prozent leicht erhöht. Die Sparquote hatte in Deutschland 2013 mit 8,9 Prozent einen Tiefpunkt erreicht und ist seitdem gestiegen.

Normalerweise steigt die Sparquote immer dann, wenn das Zinsniveau steigt UND die Sparer die Konjunktur-Entwicklung schlecht einschätzen. Beides ist nicht der Fall.

Die Konjunktur brummt wie nie in Deutschland. Es herrscht nahezu Vollbeschäftigung. Als Wachstumshemmnis fürchten die deutschen Unternehmen nicht einen Nachfrage-Rückgang, sondern den zunehmenden Arbeitskräftemangel, um die Nachfrage bedienen zu können.

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung – bekannt als „Die fünf Wirtschafts-Weisen“ – rechnet für die Jahre 2018 und 2019 für das Bruttoinlandsprodukt mit einer Wachstumsrate von 2,3 beziehungsweise 1,8 Prozent. Gleichzeitig prognostiziert die Europäische Zentralbank den Kaufkraftverlust des Euro für die Jahre 2018/19/20 auf 1,7 Prozent.

Tagesgeldkonto trotz Zinstief beliebt

Auch Unternehmen müssen sich angesichts des Zinstiefs fragen, wie sie liquide Mittel möglichst werterhaltend anlegen können. Laut einer Online-Umfrage der Syracom AG im Auftrag des Bankmagazins setzen immer noch 61 Prozent der Befragten auf Tagesgeld und Festgeld. Und das obwohl die mickrigen Zinsen von in aller Regel weit unter einem Prozent nicht einmal die Inflation ausgleicht.

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Die meisten Kunden informieren sich auf Online-Portalen über die verschiedenen Anbieter und Anlageformen.

Tagesgeld

Tagesgeld-Konten nutzen Anleger, um aktuell nicht benötigte Mittel zu parken, weil sie dort immerhin noch höher verzinst werden als auf dem Girokonto. Die Zinssätze sind in der Regel gestaffelt. Mit steigender Einlage sinkt der Zinssatz. Der Vorteil des Tagesgeld-Kontos ist, dass der Anleger jederzeit über die gesamte Summe verfügen kann, wenn er die Mittel benötigt.

Festgeld

Eine Festgeld-Anlage wird höher verzinst als Tagesgeld. Allerdings verpflichtet sich der Anleger, das Geld über einen vereinbarten Zeitraum anzulegen. Das Geld ist daher bei Bedarf nicht kurzfristig verfügbar, sondern erst zum Ende des Anlagezeitraums.

Tagesgeld als Liquiditäts-Reserve

Finanzexperten raten nicht grundsätzlich von Tagesgeldkonten ab. So taugen sie als Liquiditätsreserve.

Diese Anlageform sollte allerdings nur für Mittel gewählt werden, die in einem Zeitraum von drei bis fünf Jahren verfügbar sein müssen. Für längerfristig nicht benötigte Mittel empfehlen Experten renditeträchtigere Anlageformen wie Aktien oder Investmentfonds, in denen das Risiko breit gestreut ist.

Höherer Zins heißt nicht besser – die Sicherheit zählt

Der von der Bank für das Tagesgeld gebotene Zinssatz sollte nicht das einzige entscheidende Kriterium für eine Tagesgeld-Anlage sein. Eine große Rolle spielt etwa die Ausgestaltung der Einlagesicherheit. Manche Banken bieten zwar eine vielfach höhere Verzinsung als Mitbewerber, garantieren im Pleitefall aber nur die gesetzlich vorgeschriebene Einlagensicherung bis 100.000 Euro.

Anbieter wie etwa die Postbank bestechen nicht durch einen hohen Zins, garantieren aber durch ihre Mitgliedschaft im freiwilligen Einlagensicherungsfonds jedem Anleger eine Sicherheit bis über eine Milliarde Euro. Manche Anbieter beschränken auch die Höhe der Einlage. Wer Millionen-Vermögen als Tagesgeld parken will, für den sind solche Anbieter dann keine Option.

Auch die Regulierung durch die Bafin und die Europäische Zentralbank, die nicht alle Anbieter vorweisen, kann für konservative Anleger ein wichtiges Sicherheitskriterium darstellen.

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