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Nebenberuflich selbstständig – Tipps zum Feierabend Start-up

Feierabend Start-up

Immer mehr Menschen suchen nach einer Möglichkeit, sich neben Ihrem Hauptberuf ein zweites finanzielles Standbein aufzubauen, sei es für mehr finanzielle Sicherheit in der unsicheren Arbeitswelt oder als Möglichkeit der Selbsterfüllung. Für viele ist dabei das „Feierabend Start-up“ eine attraktive Lösung, denn bei dieser Art der nebenberuflichen Selbstständigkeit betreibt man sein eigenes kleines Unternehmen parallel zum Hauptjob – eben nach dem Feierabend.

Wir erklären Ihnen, welche Vorteile eine nebenberufliche Selbstständigkeit bietet und was es bei den ersten Schritten zu beachten gilt.

Warum nebenberufliche Selbstständigkeit?

Die Gründe für eine nebenberufliche Selbstständigkeit sind vielfältig: Manche möchten ihre finanzielle Situation verbessern, andere möchten neue Fertigkeiten erlernen und wieder andere möchten eigene Ideen und Projekte verwirklichen.

Vorteile

Der große Vorteil des Modells „nebenberuflichen Selbstständigkeit“ ist die finanzielle Sicherheit. Dadurch, dass die Hauptbeschäftigung weiterhin ausgeübt wird, können sich nebenberuflich Selbstständige ganz ohne finanziellen Druck der Umsetzung ihrer Ideen widmen, verschiedene Geschäftsideen austesten, Erfahrungen sammeln und Netzwerke aufbauen.

Wenn das Geschäftsmodell funktioniert, ist alles gut und falls es nicht funktionieren sollte, besteht kein weiteres Risiko. Das ist der Grund, warum das sogenannte „Feierabend Start-up“ sich so großer Beliebtheit erfreut.

Nachteile

Doch auch die Nachteile sollte man nicht außer Acht lassen und einer der wohl wichtigsten Punkte ist der zeitliche Mehraufwand. Vor allem in der Anfangs- und Aufbauphase muss viel Energie und Zeit in das Feierabend Start-up investiert werden – Zeit, die sonst Freizeit wäre.

Dies führt zu einer großen Doppelbelastung durch Hauptjob und Nebengewerbe, derer man sich bewusst sein muss. Doch wenn das Geschäft erst einmal läuft, bietet es eine gute Möglichkeit, sich finanziell unabhängiger zu machen.

Doch wie genau bringt man das Feierabend Start-up ins Rollen?

Businessplan erstellen

Für eine nebenberufliche Selbstständigkeit muss nicht zwangsläufig ein Businessplan erstellt werden, doch er kann durchaus beim Aufbau und der Planung des Feierabend Start-ups helfen. Ein Businessplan regelt nicht nur die Finanzen, sondern beschreibt auch das Ziel des Unternehmens, die Zielgruppe sowie das Angebot an Produkten und Dienstleistungen.

Ein Businessplan ist also ein wichtiges Instrument, um die eigene Geschäftsidee zu strukturieren, zu konkretisieren und weiterzuentwickeln. Und auch wenn die Gründung eines Feierabend Start-ups zunächst eher klein und unscheinbar erscheinen mag, ist ein Businessplan ein hilfreicher Leitfaden für das eigene Vorhaben.

Onlineshops als einfacher Einstieg

Der Onlinehandel boomt in den letzten Jahren und es gibt so ziemlich nichts, was man nicht online kaufen kann. Daher ist der Onlinehandel für Viele auch der Dreh- und Angelpunkt ihrer nebenberuflichen Selbstständigkeit, denn einen Onlineshop zu eröffnen ist recht einfach und bietet zudem viele weitere Vorteile. Man ist nicht an einen Standort gebunden und kann flexibel und ortsunabhängig arbeiten. Zudem besteht die Möglichkeit, durch die immense Reichweite des Onlinehandels eine breite Zielgruppe zu erreichen und somit ein großes Umsatzpotenzial zu erschließen.

Und auch die Einstiegshürden sind beim Onlinehandel vergleichsweise niedrig, da man keine speziellen Fachkenntnisse benötigt und auch mit kleinen Verkaufsmengen starten kann. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Tools und Dienstleister, die den Aufbau und Betrieb eines Online-Shops erleichtern.

Aus all diesen Gründen sind Onlineshops für viele der erste Einstieg in die nebenberufliche Selbstständigkeit. Doch eben aufgrund dieses großen Potenzials gibt es auch eine große Konkurrenz. Daher erfordert der Onlinehandel nicht nur eine gründliche Planung und Strategie, sondern auch eine Geschäftsidee, die die Online-Zielgruppe überzeugt.

Haben Sie eine solche Idee und ein Produkt gefunden, sich eine Verkaufsstrategie überlegt und sich für eine Verkaufsplattform entschieden, geht es um die konkrete Realisierung Ihres Unternehmens – die Gewerbeanmeldung steht an.

Gewerbeanmeldung

Für viele stellt sich vermutlich die Frage, ob eine nebenberufliche Selbstständigkeit, beispielsweise in Form eines Onlineshops, überhaupt als Gewerbe angemeldet werden muss. Die Antwort lautet: Ja, eine Gewerbeanmeldung ist Pflicht, wenn

  • die Tätigkeit regelmäßig,
  • mit Gewinnerzielungsabsicht
  • und auf Dauer angelegt ausgeübt wird.

All diese Punkte treffen in der Regel auf eine nebenberufliche Selbstständigkeit zu, da damit auch langfristig ein zweites finanzielles Standbein aufgebaut werden soll.

Daher gilt: Erfüllt Ihr Feierabend Start-up diese Voraussetzungen, so müssen Sie es beim zuständigen Gewerbeamt anmelden. Die Anmeldung sollte dabei vor dem Beginn der Tätigkeit stattfinden, so vermeiden Sie eventuelle Schwierigkeiten mit der zuständigen Behörde.

Zudem müssen Sie sich vor der Anmeldung für eine Rechtsform entscheiden. Für nebenberuflich Selbstständige, die nicht unbedingt viel Geld in etwa die Gründung einer GmbH investieren wollen, gibt es grundlegend zwei mögliche Rechtsformen: Einzelunternehmer oder Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR). Wenn Sie Ihr Feierabend Start-up allein betreiben, werden Sie Ersteres, wenn Sie es mit einer oder mehr Personen zusammen betreiben, werden Sie Letzteres.

Finanzamt und Kleinunternehmerregelung

Nach der Gewerbeanmeldung und dem Erhalt Ihres Gewerbescheins werden noch weitere Behörden auf Sie zukommen – unter anderem auch das Finanzamt.

Im Rahmen des Fragebogens zur steuerlichen Erfassung können nebenberuflich Selbstständige dann von der sogenannten Kleinunternehmerregelung profitieren. Dabei handelt es sich um eine Sonderregelung für die Umsatzsteuer, die Kleinunternehmer von ebendieser Steuer befreit. Das bedeutet, dass das Unternehmen die Umsatzsteuer nicht ans Finanzamt abführen und auch keine Umsatzsteuervoranmeldung abgeben muss.

Die Kleinunternehmerregelung kann freiwillig in Anspruch genommen werden, nämlich von jedem Unternehmen, das folgende Voraussetzungen erfüllt:

  • Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von max. 22.000 € erwirtschaftet
  • und es wird im laufenden Jahr voraussichtlich nur max. 50.000 € Umsatz erwirtschaften.

Die Kleinunternehmerregelung erleichtert die Rechnungsführung und die Buchhaltung um einiges, vor allem wenn man noch ganz am Anfang seiner Nebentätigkeit steht. Daher kann es eine Überlegung wert sein, diese Regelung auch für sein eigenes Feierabend Start-up zu nutzen.

Nebenberufliche Selbstständigkeit als Perspektive

Eine nebenberufliche Selbstständigkeit bietet die Möglichkeit, sich finanziell unabhängiger zu machen, ohne sich selbst einem erhöhten finanziellen Risiko auszusetzen.

Doch bevor Sie mit Ihrem Feierabend Start-up durchstarten können, gibt es einige wichtige Fragen zu klären, unter anderem welche Produkte und Dienstleistungen Sie anbieten möchten, welche Verkaufsplattform Sie nutzen möchten und welche Rechtsform für Ihr Unternehmen in Frage kommt.

Das alles ist viel Aufwand und kostet viel Zeit und Energie, doch wenn die Nebentätigkeit Erfolg hat, können Sie sich eine verlässliche zweite Einnahmequelle aufbauen. Und wer weiß – vielleicht wird die nebenberufliche Selbstständigkeit ja bald schon zur Vollzeit-Selbstständigkeit.

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