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Reflektierte Führungskraft oder Vor-Gesetzter?

Führung
Gastbeitrag von Stefan Dudas

Sind unreflektierte Führungskräfte der schleichende Tod eines Unternehmens? Ja, denn eine gute Führungskraft muss auch sich selbst führen können. Sie muss wissen, wohin das, was sie tut, führt und den Sinn verstehen. Dazu muss sie vor allem sich selbst kennen.

Eine gute Führungskraft ist selbstreflektiert

Führungskräfte sollen viel können. Doch was ist wirklich wichtig?

An allererster Stelle steht die Selbstreflektion. Wer selbst nicht weiß, wer er ist und was er will, kann keine anderen Menschen führen. Allenfalls fungiert er oder sie als Vor-Gesetzte(r), der vor andere Menschen gesetzt wird, Instruktionen weitergibt, aber nicht führt, geschweige denn inspiriert.

Dabei heißt Führen motivieren und vormachen, was von den Mitarbeitern erwartet wird, ohne alles besser machen zu müssen als diese.

Kommunikation ist keine Einbahnstraße

Führungskräfte müssen überzeugend präsentieren und nachhaltig kommunizieren. Es ist beileibe nicht so, dass Führungskräfte das „automatisch“ beherrschen. Häufig beschränkt sich ihre Kommunikation auf Monologe. Ansprachen und Vorträge nehmen die Zuhörer nicht mit.

Sprechen allein genügt nicht, denn auch einfühlsames Zuhören ist ein essentieller Teil einer guten Kommunikation. Doch Vorsicht. Wirkt das Zuhören antrainiert und durch ständiges Nicken zu aktiv, erkennt der Gesprächspartner sehr schnell, dass diese vermeintliche Aufmerksamkeit nicht echt ist.

Verstehen und verstanden werden

Von einer guten Führungskraft, einem guten Kommunikator wird erwartet, dass er sich in das Denken seiner Mitarbeiter einfühlen kann, dass er menschliche Gefühle und Unterschiede bei anderen wahrnimmt.

Wird z. B. in einem Unternehmen ein neues CRM-System eingeführt, löst das bei einigen Mitarbeitern große Begeisterung aus. Bei anderen produziert die gleiche Nachricht womöglich einfach nur Angst. Die Betroffenen sind verunsichert, ob sie da noch mithalten können.

Und wenn ein CEO vor der ganzen Belegschaft von Jahreszielen und „EBIT“ spricht, hat das wenig mit wertschätzender Kommunikation zu tun. Weil die Mitarbeiter im Lager oder der Produktion kaum einen Bezug, geschweige denn ein Bild von „EBIT“ haben.

Kommunikation heißt nicht nur Informationen weiter zu geben, sondern auch dafür zu sorgen, dass diese ankommen und verstanden werden.

Urbedürfnis Freude

Ein Unternehmen ist niemals nur ein abstraktes Gebilde, es besteht vielmehr aus verschiedenen Menschen, die ein gemeinsamer Nenner verbindet: Alle haben das Ziel, etwas herzustellen, etwas anzubieten oder ihr Wissen und ihre Erfahrung weiterzugeben. Und die meisten möchten dabei Freude verspüren.

Dieses Urbedürfnis wird nicht immer erfüllt. Zu oft trifft man auf Unternehmen, wo sich Menschen ansammeln, die mit Frust, Unlust, Ärger und Sorgen ihre Lebenszeit „absitzen“. Wie passt das ins Bild heutiger Führungskultur beziehungsweise in unsere Erfahrung von „Arbeit“?

Bereitschaft zur Veränderung

Um etwas zu bewegen, werden von Führungskräften gerne Change-Projekte lanciert, die Abläufe und Verhaltensweisen ändern sollen. Doch die Mitarbeiter beobachten ganz genau, inwieweit auch Führungskräfte dazu bereit sind, sich selber zu verändern.

Der Unterschied zwischen Mitarbeitern und Führungskräften ist gar nicht so groß. Meist wünschen sich alle Mitarbeiter eines Unternehmens das Gleiche: Sicherheit, Fairness, Wertschätzung, Klarheit, Orientierung und Sinn.

Eigenverantwortung zählt

Leider wissen die Mitarbeiter in vielen Unternehmen weder wohin dieses wirklich will, noch warum es dorthin kommen will. Ist also die Führungskraft „schuld“, wenn der Mitarbeiter nicht motiviert ist?

Statt von Schuld sollte man besser von Verantwortlichkeit sprechen. Jeder, der unglücklich mit seiner Arbeit ist, trägt auch selbst eine gewisse Verantwortung dafür!

Und Mitarbeiter, die gar keine Freude haben an dem, was sie tun, schaden dem Unternehmen. Führungskräfte, Unternehmer und auch Mitarbeiter sollten also mehr darüber nachdenken, ob ihnen das, was sie da täglich acht bis zehn Stunden tun, wirklich Spaß macht. Und wenn nicht, was man daran ändern kann.

Keine wertvolle Lebenszeit vergeuden

Ändern kann man schließlich immer was – und jeder: Führungskräfte können sofort beginnen, anders zu kommunizieren, anders zu führen. Und Mitarbeiter können bewusster wahrnehmen, was ihnen an ihrer Arbeit Spaß macht und was eben nicht. Sie können daran arbeiten, etwas ins Positive zu verändern.

Funktioniert das durch Widerstände im Unternehmen nicht, bleibt immer noch die Möglichkeit, dieses zu verlassen. Aber genau diese Option wird von vielen als „mühsam“ empfunden.

Doch ist es nicht unglaublich mühsamer, die beschränkte Lebenszeit mit etwas zu verbringen, das absolut keinen Spaß macht und nicht in einem inspirierenden, aufbauenden und wertschätzenden Umfeld passiert?

Neues Selbstverständnis

Laut Statistik leben wir rund 30.000 Tage, wovon wir ungefähr 13.000 Tage arbeiten. Zählen wir die Sonntage hinzu, an denen viele denken: „Mist, morgen ist wieder Montag“, sind das nochmals etwa 1.750 Tage, an denen wir uns wegen einer unbefriedigenden Arbeit nicht gut fühlen.

Zu viele, um nichts zu verändern!

Manche Firmen haben das schon erkannt und bieten ihren Mitarbeitern Programme an, die sich mit Achtsamkeit, Emotionaler Intelligenz, Selbstwahrnehmung und Selbstvertrauen befassen. Der Wandel heißt nicht Industrie 4.0 oder 5.0 und auch nicht Digitalisierung X.0. Der Wandel besteht darin, uns so zu verändern, dass wir mit diesen Entwicklungen richtig umgehen können. Selbstreflektierte Unternehmer, Führungskräfte und Mitarbeiter sind dafür unabdingbar.

Der Autor

Stefan DudasStefan Dudas ist Leadership-Experte für Sinngebung. Der Keynote-Speaker und Buchautor legt humorvoll und tiefsinnig das Fundament für neue Denk-Ansätze.

Sein Online-Impulsvortrag «Lockdown – Sinn, Wertschätzung & Motivation in schwierigen Zeiten» gibt Tipps und Impulse, wie man im Home-Office leistungsfähig und gesund bleibt.

Weitere Informationen unter  www.stefandudas.com.

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Stefan Dudas zeigt in diesem Buch, dass dies keine romantischen Fragen für Träumer sind, denn »Sinn« und »Erfüllung« sind es, wonach wir letztlich alle im Leben suchen. Sich darauf einzulassen, ist die Herausforderung. Der Autor zeigt auf ebenso tiefgründige wie humorvolle Art, wie jeder von uns mehr Sinn in sein Leben bringen kann – nicht nur im Privatleben, sondern auch bei der Arbeit.

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Was liegt also näher als die Frage nach dem Sinn im Leben, dem Sinn im Business? Das sind keine romantischen Fragen für Träumer. «Sinn» ist das Ziel im Leben. Sich darauf einzulassen, ist die Herausforderung.

Stefan Dudas spricht in seinem neuen Buch Klartext. Humorvoll, aber immer tiefgründig zeigt er, wie jeder von uns mehr Sinn in sein Leben bringen kann. Nicht nur im Privatleben, sondern auch bei der Arbeit. Wenn Montag bis Freitag nur als Plackerei und eine eigentliche Lebenszeit-Verschwendung wahrgenommen wird, wird es höchste Zeit, etwas zu verändern. Schließlich geht es um nichts weniger als um Ihr Leben. Das macht VOLL SINN. Oder?

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