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Digitale Herausforderung im Handwerk

Digitalisierung, Handwerk

Die Welt hat gerade auf digitale Kommunikation umgeschaltet – und es scheint zu funktionieren. Gewohnheiten ändern sich. Auch für das Handwerk wird es jetzt noch wichtiger als vor der Krise, digitale Chancen zu nutzen.

Die Enkel sprechen nur noch per Video-Chat mit den Großeltern, große Meetings gibt’s nur noch virtuell. Was beim Kontakt der Generationen auch eine bedauerliche Komponente hat, entpuppt sich in der Wirtschaft durchaus als Segen: Videokonferenzen fressen im Gegensatz zur Präsenzveranstaltung deutlich weniger zeitliche Ressourcen. Das Home-Office spart Wege zum Arbeitsplatz.

Die Krise als Chance

Videokonferenzen als Face-to-Face-Alternative haben gezeigt: Es ist schon mehr möglich, als Unternehmen im täglichen Geschäft oft genutzt haben. Die Krise kann für alle Branchen und gerade auch das Handwerk eine gute Gelegenheit sein, die digitale Präsenz zu überdenken und neu aufzustellen. Denn eine Sache scheint sicher: Viele in der Krise etablierte Abläufe, vor allem die ohne physischen Kontakt, werden in Zukunft noch wichtiger werden. Corona war – zumindest aus dieser Perspektive betrachtet – wie ein Katalysator, der alles beschleunigt hat.

IT-Schmieden haben sich längst darauf spezialisiert für verschiedene Branchen maßgeschneiderte, also individuelle Lösungen auszuarbeiten, die das Maximum an Effektivität in Sachen Kundenfreundlichkeit und -kommunikation sowie interner Prozessabwicklung bieten.

Bisher nutzt nur jeder zweite Handwerksbetrieb digitale Technologien

Digitales Handwerk ist mehr als ein vor zehn Jahren gelaunchter und völlig autonom gehosteter Internetauftritt. Intelligente Lösungen integrieren verschiedene mobile Softwarelösungen und sorgen unter anderem für schnellere Übertragungswege von der Baustelle ins Büro. Selbst Datenbrillen können dabei zum Einsatz kommen. Aber bisher nutzt nur jeder zweite Handwerksbetrieb in Deutschland digitale Technologien und Anwendungen.

66 Prozent der Betriebe sehen die Digitalisierung als Chance

Dabei steht das Handwerk in Deutschland der Digitalisierung durchaus aufgeschlossen gegenüber. Nach einer kürzlich vorgestellten gemeinsamen Studie des Digitalverbands Bitkom und des ZDH sehen 66 Prozent der Betriebe die Digitalisierung als Chance.

Aber: 56 Prozent der deutschen Handwerksbetriebe betrachten die Digitalisierung als Herausforderung, und 36 Prozent haben bei der Umsetzung im eigenen Betrieb Probleme. 13 Prozent sehen die Digitalisierung eher als Risiko.

Bereiche, in denen das Handwerk aktuell digital schon gut aufgestellt ist:

  • 97 Prozent haben eine eigene Handwerker-Webseite.
  • 84 Prozent sind in digitalen Verzeichnissen wie Google Maps oder werliefertwas.de gelistet.
  • 30 Prozent nutzen soziale Medien wie Pinterest, Facebook, Instagram oder YouTube.
  • 17 Prozent nutzen Auftragsplattformen wie MyHammer oder Treatwell.

Digitalisierung verändert das Handwerk

„Die Digitalisierung verändert nicht nur das Handwerk, sie verändert auch die Anforderungen und Wünsche der Kunden, die mit ihrem Smartphone immer und überall online sind“, sagt Bitkom-Geschäftsleiter Niklas Veltkamp. „Darauf müssen sich die Betriebe einstellen, indem sie auf allen relevanten Kanälen erreichbar sind.“

Größte Hürde bei der Digitalisierung sind die relativ hohen Investitionskosten. Das haben laut der Studie 76 Prozent der Unternehmen angegeben. Gleich dahinter (74 Prozent) kommt die Sorge um IT- und Datensicherheit. Die mangelnde Kompetenz der eigenen Mitarbeiter gaben 65 Prozent der Befragten als Hinderungsgrund an. Und fast jeder zweite Betrieb beklagte eine unzureichende Internetanbietung.

Trotzdem: „Es gibt inzwischen viele positive Beispiele dafür, wie die Digitalisierung erfolgreich im Handwerk umgesetzt wird„, erklärt Karl-Sebastian Schulte, Geschäftsführer des Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH). „Wichtig ist, dass sich alle Betriebe mit dem Thema Digitalisierung beschäftigen, um auch künftig am Markt bestehen zu können.“

Link zur Studie

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Holger Schöttelndreier

Freier Journalist und Autor. Jahrelange Erfahrung in Führungspositionen (Print und Online). U. a. Büroleiter BILD, Chefreporter Hamburger Morgenpost, Ressortleitung und Chefredaktion TV Hören + Sehen, Chefredakteur WOM Magazin, stellv. Chefredakteur Metal Hammer, Objektleiter Wirtschaftsmedien online Heinrich Bauer Verlag.

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