Der Online-Handel stellt einen der wichtigsten Stützpfeiler der Wirtschaft dar, kein Unternehmen kann sich eine ungenügende oder gar fehlende Onlinepräsenz leisten. Verbraucher wie Gewerbetreibende nutzen das Internet als Plattform, Informationen stehen unter dem Einfluss von Transparenz und Ordnung. Hinzu kommen ein hoher Anteil elektronischer Zahlungsmittel und die Leistung von Zahlungsdienstleistern, sodass regionale Aspekte kaum mehr eine Rolle spielen.
Wer mit dem Gedanken spielt, mit einem Online-Shop in den Markt einzutreten, sollte die Grundlagen des modernen E-Commerce kennen. Dieser Beitrag widmet sich der aktuellen Entwicklung bezüglich Online-Trends, speziell mit Fokus auf Online-Shops und ihren Charakteristika.
Inhalt
Der Online-Shop als visuelles Geschäft
Die Zugangswege zu Online-Angeboten sind heute durch Smartphones, Tablets und Co. vielfältig. Die Mentalität, die durch ein scheinbar jederzeit verfügbares Angebot vorherrscht, basiert auf dem Grundgedanken des Vergleichs.
Wie im klassischen Einzelhandel auch, nutzen Verbraucher bestimmte Marken/Läden für eine Reihe bestimmter Produkte und Marken – sie verhalten sich, so zeigen jüngste Studien, ähnlich loyal wie im regionalen Kontext mit einer alt hergebrachten Verbraucher/Händler-Beziehung. Jenseits der großen Online-Händler bieten sich unzählige Nischen, selbst viele andere Massenprodukte sind nicht zwangsläufig das uneinholbare Metier der „Großen“.
Online-Shops gelten aufgrund dessen als deutliches und sichtbares Zeichen eines Unternehmens, sie übernehmen alle wichtigen Repräsentationsaufgaben. Schnell rächt es sich daher, auf fehlerhafte oder unsachgemäß genutzte Software zu setzen.
Ähnlich wie bei Ladenausstattungen oder Kassen-Equipment, gibt es auch in diesem Segment die nötige „Hardware“ von der Stange. Dies sind seit Jahren bewährte Systeme, die umfassende Steuerungsmöglichkeiten bieten und sich mit anderen Peripherie-Systemen synchronisieren lassen. Es ist also nicht notwendig, die komplette IT nur aufgrund der Wahl eines Shop-Systems umzukrempeln – vielmehr bieten sich diverse Schnittstellen, die ein sicheres Ineinanderwirken aller beteiligten Systeme ermöglichen.
Bekannte Shop-Systeme im Vergleich
Um die Möglichkeiten derartiger Software aufzuzeigen, vergleichen wir im Folgenden drei bekannte Systeme miteinander. Dabei zeigen wir die wesentlichen Vor- und Nachteile, woraus sich etwa Präferenzen für bestimmte Branchen (Zweck des Onlineshops) ableiten lassen. Vielfach existieren Demoversionen online, zudem sind viele Systeme tiefgehend anpassbar – in den meisten Fällen bilden sie also nur die Grundlage, die man ganz nach Belieben für eigene Zwecke nutzen kann.
Magento | Shopware | Oxid eShop | |
Vorteile | Modular aufgebautes Shop-System, einfach erweiterbar
Tausende verfügbare Extensions (Erweiterungen), dadurch bessere Anpassbarkeit Mehrsprachige Umsetzung möglich Vielfältige Möglichkeiten von SEO (Suchmaschinenoptimierung) |
Intuitive Steuerung im Backend (Steuerungsmodul)
Hohe Anzahl von Funktionssteuerungen Individuelle Anpassbarkeit der Seite Erfahrener Support durch den Hersteller Skalierbarkeit gegeben |
Hohe Anzahl an Erweiterungen
Einfache Steuerung über Backend Hoher Anpassungsgrad bei vorhandenen Programmierkenntnissen |
Nachteile | Vergleichsweise hoher technischer Aufwand bei Anpassung von Templates (Designvorlagen)
Relativ hohe Anfangskosten aufgrund der Konfigurationsschritte Experte bei fehlenden Grundkenntnissen erforderlich |
Hoher finanzieller Wartungsaufwand bei bestimmten Erweiterungen
Entsprechende Anforderungen an leistungsstarke Server |
Relativ unorganisiertes Backend
Geringe Anzahl fertiger Templates |
Magento ist als Shop-System sehr beliebt, da es zahlreiche Features bietet. Da es jedoch für Laien zunächst schwer verständlich erscheint, können Magento-Dienstleister wie beispielsweise Basecom aus Osnabrück oft Gold wert sein.
Rechtliche Aspekte beim Betrieb eines Online-Shops
Die besonderen Risiken wettbewerbsrechtlicher Natur ergeben sich bei Online-Shops allein aufgrund der einfacheren „Beweislage“. Hat es jemand darauf abgesehen, lässt sich ein Wettbewerber relativ einfach schädigen.
Erschwerend kommt hinzu, dass viele Problematiken noch nicht eindeutig geregelt sind – viele Gerichte haben in den letzten Jahren gegensätzliche Urteile gefällt, nur in wenigen Fällen gibt es höchstrichterliche Sprüche. Allerdings sorgt die EU für eine durchgreifende Rechtsordnung, allen voran mit der seit dem 13. Juni 2014 europaweit einheitlichen EU-Verbraucherrechte-Richtlinie. Hier geht es beispielsweise um Kosten für Retoursendungen, was ein hohes wirtschaftliches Risiko für Online-Shops im Nischenbereich darstellt.
Nachfolgend einige Knackpunkte, die es zu vermeiden gilt.
- Die EU-weit einheitlich zweiwöchige Widerrufsfrist kann bei fehlender oder falscher Widerrufsbelehrung bis zu zwölf Monate nach Ablauf der urtümlichen Widerrufsfrist betragen. Der Händler hat reguläre Rücksendekosten zu erstatten.
- Verletzungen der datenschutzrechtlichen Bestimmungen können Abmahnungen und Bußgelder nach sich ziehen. Die hierfür notwendigen Einwilligungen sind nachweisbar einzuholen, wozu sich beispielsweise das Opt-In-Verfahren bei der Eintragung von Newslettern eignet.
- Wettbewerbsrechtlich von Belang sind fehlerhafte Preisangaben. Einerseits falsche oder unvollständige Angaben, andererseits aber auch die fehlende Gegenüberstellung mit veralteten UVP-Angaben oder situativ die Angabe von Grundpreisen bei bestimmten Produktgruppen.
Trends im E-Commerce 2016
Dass mittlerweile auch ältere Menschen einen immer größeren Anteil an Onlineaktivitäten nehmen, ist nicht zuletzt auf die durchgreifende Verbreitung mobiler Endgeräte zurückzuführen. Smartphones sind nach Angaben des BITKOM, des Branchenverbandes der deutschen Digitalwirtschaft, bei mehr als jedem zweiten Bundesbürger vorhanden.
Das Meinungsforschungsinstitut IPSOS belegt zudem, dass mehr als ¼ aller Deutschen ihr Smartphone explizit auch für Aktivitäten im Onlinehandel nutzen. Entwicklungen in anderen Ländern, die wesentlich früher für entsprechende Infrastruktur gesorgt haben, deuten auf anhaltend hohe Wachstumsraten hin.
Ein weiterer Trend zeichnet sich im Segment des sogenannten „Social Shopping“ ab, der zwangsläufig auf die hohen Nutzerzahlen der sozialen Netzwerke zurückzuführen ist. Eine TNS-Befragung ergab, dass 44 Prozent der 14- bis 29-Jährigen in derartigen Netzwerken auf Werbemaßnahmen von Onlinehändlern aufmerksam geworden sind.
Internetportale, die bestimmte Gutscheine oder andere Deals vertreiben, waren und sind weiterhin im Fokus preisbewusster Verbraucher. Insbesondere im regionalen Kontext bieten sich Wachstumschancen für neu in den Onlinehandel eintretende Unternehmen, ein gewisses Branding ihrer Marke aufzubauen.
Die Implementierung von Applikationen, die eine Reihe sozialer Netzwerke beinhalten, gehört daher zum guten Ton. Verbraucher werden dadurch immer auch zum Aushängeschild und dienen als authentische Werbeträger.
Hinweis: Viele der Online-Trends erfordern zwangsläufig eine auf mobile Endgeräte ausgelegte Optimierung der Systeme. Diesen Punkt darf man in der mittelfristigen Planung bei Auswahl eines Shopsystems nicht vernachlässigen.
Fazit
Unternehmen und Verbraucher sind mit steigender Tendenz in immer weiteren Kanälen online „präsent“. Die Kontrolle innerhalb der Peergroup, also den Verbraucher derselben Zielgruppe, erfolgt in wachsendem Maße durch Bewertungen. Produkt- und Anbieterbeschreibungen stehen damit in direkter Kontrolle des Verbrauchers. Transparenz ist daher ein Schlüssel für Erfolg.
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