Fulfillment ist für etliche große und kleine Unternehmen aus dem E-Commerce, Großhandel, Retail-Bereich oder Produktherstellung inzwischen ein probates Mittel, eigene Ressourcen im Unternehmen zu schonen und Prozesse rund um die Logistik & Co. auszulagern.
Selbstverständlich fragen sich diejenigen, die dies ebenfalls in Erwägung ziehen: Was kostet mich Fulfillment eigentlich? Ganz so einfach lässt sich die Frage jedoch nicht beantworten. Lesen Sie jetzt, welche Punkte in die Bezifferung der Fulfillment-Kosten einfließen.
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Individuelle Faktoren bestimmen den Preis
Großhändler, Produkthersteller oder Betreiber von Onlineshops haben jeden Tag eine Menge zu tun – und nebenbei packen viele noch ihre Pakete allein und senden sie zum Kunden. Sie nehmen Waren an, lagern diese ein, verpacken sie und kümmern sich um den ganzen Logistik-Berg an Arbeit, der täglich anfällt.
Sie sollen dann noch weiter an Ihrer Produktqualität feilen, sich auf Events und Messen nach neuen Trends umschauen und nebenbei noch neue Kunden akquirieren?
Nun, das ist gar nicht mal so einfach, wenn man nicht gerade das Personal und die Infrastruktur zur Verfügung hat, um alle Prozesse vor und nach einer Kundenbestellung abzubilden oder Waren selbst einzulagern. Viele Unternehmer haben deshalb auch schon darüber nachgedacht, einen Fulfillment-Dienstleister zu engagieren, der einem all diese Dinge abnimmt.
Wenn es um die Frage nach den Fulfillment-Kosten geht, ist eine konkrete Antwort auf den Websites der Anbieter in der Regel nicht zu finden – und das hat gute Gründe.
Es liegt nicht etwa daran, dass ein großes Geheimnis unter den Fulfillment-Dienstleistern darum gemacht wird, um sich nicht gegenseitig in die Karten schauen zu lassen. Vielmehr liegt es an den sehr unterschiedlichen Bedürfnissen der Auftraggeber.
Jeder von ihnen hat ein anderes Sortiment, verschiedene Warenarten, andere Ansprüche in puncto Verpackung und so weiter. Und damit bleibt einem Fulfillment-Anbieter auch nur übrig, aus all diesen individuellen Faktoren ein ganz individuelles Angebot zu schnüren.
Die Kostenfaktoren
Die nachfolgenden fünf Punkte liefern nur einen kleinen Einblick in die Faktoren, die maßgeblich für die Bestimmung der Fulfillment-Kosten nötig sind. Doch Sie kennen Ihr Unternehmen am besten und wissen daher auch am besten, was Ihnen von diesen Punkten am wichtigsten ist – und im Zweifel stellt Ihnen Ihr potenzieller Fulfillment-Dienstleister die richtigen Fragen.
1. Art und Umfang der Aufgaben
Zunächst muss sich der Händler fragen: Was und wie viel an Aufgaben möchte ich in die Hände eines Fulfillment-Dienstleisters übergeben? Soll sich dieser lediglich um Warenannahme und -lagerung kümmern? Benötige ich Unterstützung bei der Verpackung und Versandvorbereitung? Kümmere ich mich selbst um das Retouren-Management?
Die einen benötigen mehr, die anderen weniger Hilfe bei diesen Aufgaben.
2. Umgang mit den Waren
Wenn der Auftraggeber seine Waren beim Fulfillment-Service einlagern lassen möchte, müssen diese auch erst einmal angenommen werden.
Und so kommen weitere Kostenfragen zusammen: Wie oft erfolgt die Anlieferung der Waren? Welche Warenart ist es? Sollen die Waren bei der Annahme kontrolliert werden? Gibt es besondere Lagerbedingungen? Erfolgt die Anlieferung auf Paletten oder in Kartons?
Der Fulfillment-Dienstleister muss hier seinen Aufwand kennen, um später einen genauen Preis nennen zu können.
3. Verpackung, Versand und Logistik
Auch die Frage, ob der Auftraggeber im B2B- oder B2C-Bereich aktiv ist, ist entscheidend für die Kostenstruktur des Fulfillment-Gesamtpakets. Schließlich macht es einen Unterschied, ob zum Beispiel ein Großhandel Waren sortenrein oder auf Mischpaletten beim Fulfillment-Dienstleister einlagern lassen möchte, um später etwa einzelne seiner Filialen zu versorgen oder aber ob es ein Onlineshop mit einer Bestellmenge X pro Tag ist, bei welchem die Bestellungen jeweils zusammengestellt, also kommissioniert werden müssen.
Muss die Ware zudem noch besonders verpackt werden? Wie sieht es mit Füllmaterial zum Schutz empfindlicher Waren aus? Ist eine Personalisierung in Form von Logo-Aufdrucken auf der Verpackung oder auch in Form von Paketband mit eigenem Branding gewünscht? Ist die Ware für einen Postversand geeignet oder muss eine Spedition ran? In welche Länder sollen die Bestellungen verschickt werden?
Sie sehen: Die To-Do-Liste kann ziemlich lang werden. Nicht zu vergessen ist auch die Frage, wie groß die Menge an Bestellungen pro Monat ausfällt.
4. Retouren- und Kundenservice
Es wäre schön, wenn es wirklich 100 Prozent Kundenzufriedenheit gäbe, doch Rücksendungen machen noch immer einen beträchtlichen Anteil aus. Man kann als Händler zwar daran arbeiten, die Quote auf ein Minimum zu reduzieren und das Kauferlebnis weiter zu verbessern, doch gänzlich werden sich Retouren wohl nie vermeiden lassen.
Je nach Umfang kann auch das Retouren-Management eine Aufgabe für den Fulfillment-Dienstleister sein. Er kümmert sich um die Annahme der Retouren, bereitet die Waren erneut auf, lagert sie wieder auf und erledigt den Umtausch beziehungsweise den Neuversand an den Kunden.
Einen guten Fulfillment-Dienstleister erkennen Sie übrigens auch daran, dass er Ihnen aus Erfahrung Tipps und Hinweise geben kann, wie Sie Prozesse in Ihrem Unternehmen so verbessern können, dass auch die Zahl der Rücksendungen sinkt.
5. Die Schnittstellen
Auch wenn sich der Händler selbst nicht mehr um Bestellungen, Lagerung, Verpackung & Co kümmert, darf es für den Kunden keine Stolpersteine im Bestellprozess geben. Der Fulfillment-Dienstleister muss daher genau über den aktuellen Lagerbestand Bescheid wissen, Liefertermine einhalten können und Engpässe vermeiden.
Damit all dies reibungslos klappt, braucht es eine perfekte Anbindung und Einrichtung von Datenschnittstellen. Mit welchen Shopsystemen arbeitet der Auftraggeber? Wie sieht es mit Vertriebsplattformen außerhalb des Onlineshops aus? Welche Zahlungsarten werden angeboten? Auch dies muss bei den Fulfillment-Kosten berücksichtigt werden.
Fazit: Es kommt drauf an
Eine pauschale Aussage wie: „Fulfillment kostet Sie pro Monat den Betrag X“ gibt es nicht. Denn Fulfillment ist mehr als nur Einlagern, Verpacken und Verschicken. Der Aufwand ist von Kunde zu Kunde unterschiedlich – insofern ist es nur sinnvoll, wenn der Auftraggeber auch nur den Aufwand bezahlt, der tatsächlich entsteht.
Erläutern Sie Ihrem potenziellen Fulfillment-Dienstleister daher genau, in welchen Bereichen Sie entlastet werden möchten und seien Sie sicher: Ein guter Fulfillment-Service stellt Ihnen auch die richtigen Fragen zu den Details, die er wissen muss, um Ihnen ein Angebot zu machen, das ganz auf Sie zugeschnitten ist.
Handling und Fulfillment ist ein komplexes Thema. Von daher ein guter Artikel…
Dankeschön :-)