Existenzgründung, Recht & Steuern
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Nebenberuflich selbstständig: Was du zu Steuer und Recht wissen musst

nebenberuflich selbstständig (Zwei Laptops auf einem weißen Schreibtisch, umgeben von einer Kerze, einer kleinen Pflanze, einem Notizbuch und einer Schale mit Keksen.)

Immer mehr Menschen wagen den Schritt in die nebenberufliche Selbstständigkeit. Egal, ob du deine Leidenschaft zum Beruf machen möchtest oder einfach ein zweites Standbein suchst – die nebenberufliche Tätigkeit bietet viel Flexibilität. Allerdings solltest du dich rechtzeitig mit steuerlichen und rechtlichen Fragen beschäftigen, um rechtliche Fallstricke zu vermeiden.

Hier findest du die wichtigsten Informationen kompakt zusammengefasst.

Was bedeutet nebenberuflich selbstständig?

Eine nebenberufliche Selbstständigkeit liegt vor, wenn du weiterhin in einem Hauptberuf angestellt bist und deine selbstständige Tätigkeit zeitlich und finanziell nachgeordnet ist. Entscheidendes Kriterium ist, dass dein Haupteinkommen aus der angestellten Tätigkeit stammt.

Beispiele für nebenberufliche Selbstständigkeit:

  • Verkauf selbst hergestellter Produkte (z. B. auf Etsy oder eigenen Plattformen).
  • Beratung oder Coaching in einem Fachgebiet.
  • Freelance-Tätigkeiten wie Grafikdesign, Texterstellung oder IT-Support.

Steuerliche Aspekte: Was musst du beachten?

1. Anmeldung beim Finanzamt

Sobald du eine selbstständige Tätigkeit aufnimmst, bist du verpflichtet, dies dem Finanzamt mitzuteilen. Dafür musst du den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung ausfüllen.

Darin gibst du unter anderem an, welche Einkünfte du erwartest und ob du Kleinunternehmer nach § 19 UStG sein möchtest.

2. Kleinunternehmerregelung

Kleinunternehmerregelung (Künstlerische Darstellung einer farbenfrohen Straßenansicht mit bunten Gebäuden auf beiden Seiten und einem einzelnen Baum im Hintergrund.)

Foto: Generiert mit OpenAI DALL-E

Wenn dein Jahresumsatz im ersten Jahr unter 25.000 Euro liegt, kannst du von der Kleinunternehmerregelung profitieren. In diesem Fall weist du keine Umsatzsteuer auf deinen Rechnungen aus und sparst dir viel Verwaltungsaufwand.

Bedenke aber, dass du keine Vorsteuer geltend machen kannst.

Aktuelle Informationen zum Thema Kleinunternehmerregelung findest du hier:

Kleinunternehmerregelung 2025: Wichtige Änderungen und neue Chancen für Unternehmer

3. Einkommensteuer

Deine Gewinne aus der nebenberuflichen Selbstständigkeit musst du in der Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) erfassen und in der Steuererklärung angeben. Dein Gewinn wird mit deinem Einkommen aus der Haupttätigkeit zusammengerechnet und entsprechend versteuert.

Weitere Informationen zum Thema Einkommensteuer und Einnahmen-Überschuss-Rechnung findest du hier:

Die Einkommensteuer Die Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) – so geht’s!

4. Sozialversicherung

Die Sozialversicherungsbeiträge aus deiner angestellten Tätigkeit bleiben bestehen. Zusätzliche Beiträge können anfallen, wenn du aus der nebenberuflichen Selbstständigkeit erhebliche Einkünfte erzielst. Informiere dich rechtzeitig bei deiner Krankenversicherung.

Rechtliche Rahmenbedingungen

1. Genehmigung durch den Arbeitgeber

Wenn du angestellt bist, solltest du deinen Arbeitsvertrag prüfen. Oft ist die Zustimmung des Arbeitgebers erforderlich, insbesondere wenn deine selbstständige Tätigkeit ähnliche Dienstleistungen anbietet und dadurch zu einem Interessenkonflikt führen könnte.

2. Gewerbeanmeldung

Für viele Tätigkeiten ist eine Gewerbeanmeldung notwendig. Freiberufliche Tätigkeiten wie Ärzte, Steuerberater oder Künstler sind hiervon ausgenommen.

Wenn du unsicher bist, ob du ein Gewerbe anmelden musst, hilft dir dein zuständiges Gewerbeamt weiter.

3. Haftungsfragen

Als Selbstständiger haftest du für deine Tätigkeit. Eine Berufshaftpflichtversicherung kann dich vor finanziellen Risiken schützen.

Prüfe auch, ob eine private Haftpflichtversicherung bereits ausreichenden Schutz bietet.

Tipps für einen erfolgreichen Start

  1. Klare Trennung von Haupt- und Nebentätigkeit: Stelle sicher, dass deine Arbeitszeiten eingehalten werden und keine Konflikte mit deinem Arbeitgeber entstehen.
  2. Zeitmanagement: Plane deine Wochen im Voraus, um neben Beruf und Selbstständigkeit auch Zeit für Erholung zu finden.
  3. Steuerliche Rücklagen: Lege von Beginn an einen Teil deines Gewinns zur Seite, um unerwartete Steuernachzahlungen abzufedern.
  4. Professioneller Auftritt: Auch in der Nebentätigkeit solltest du einen professionellen Eindruck hinterlassen – dazu gehören eine eigene Website, klare Angebote und ein einheitliches Branding.

Weitere Tipps für einen Start in die Selbständigkeit findest du hier:

Voraussetzungen für einen guten Start in die Selbständigkeit

Dein Start in die nebenberufliche Selbstständigkeit

Die nebenberufliche Selbstständigkeit ist eine hervorragende Möglichkeit, erste unternehmerische Erfahrungen zu sammeln und zusätzliches Einkommen zu generieren. Mit der richtigen Vorbereitung, einem guten Zeitmanagement und einer klaren Trennung zu deinem Hauptberuf steht deinem Erfolg nichts im Weg.

Vergiss dabei nicht, rechtliche und steuerliche Pflichten einzuhalten, um stressfrei durchzustarten.

nebenberuflich selbstständig

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Kategorie: Existenzgründung, Recht & Steuern

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