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Souveränität 2021: Wie trotz tiefer Einschnitte der Dialog gelingt

Souveränität
Gastbeitrag von Theo Bergauer

Wie eine Klamm trennt Teams gerade etwas auf ihrem gemeinsamen Weg. Der große Einschnitt hat so wohlklingende Namen wie Circuit, GoTo oder Zoom. Was technisch inzwischen halbwegs möglich ist, verlangt uns menschlich unendlich viel Souveränität ab. Ein guter Grund, für ein besser gelingendes 2021 an dieser Fähigkeit zu arbeiten: Einer souveränen Kommunikation auf Distanz.

Die Phasen des Zusammen-seins sind 2020 immer weniger geworden. Zugegeben, vieles ist auch Online möglich. Geht es allerdings um das gemeinsame Erleben, wird das Ganze schon schwieriger. Der Teamgeist bleibt da oft auf der Strecke. Ohne den sozialen Aspekt, kommt es schnell(er) zu Unstimmigkeiten oder gar Konflikten. Unerkannt schwelen sie vor sich hin. Ungelöst tragen sie zum weiteren „Auseinanderleben“ bei.

In Unternehmen fühlt sich das für alle manchmal an, die der Weg durch eine Klamm. Einzeln erklimmen wir enge Treppen. Jeder im Team befindet sich an einem anderen Punkt und hat andere Perspektiven. Diese unterschiedlichen Sichtweisen erschweren die Kommunikation ebenso wie die tosenden Wassermassen – pardon wohl eher die Störgeräusche eines Smartphones, der Postbote, der an der Haustür klingelt … oder was auch immer sich mitten im virtuellen Meeting Gehör verschaffen will.

Technik und Haltung

Die Herausforderung in der Enge der Klamm heißt: Trotz Rutschgefahr sichere Haltung zu bewahren. Gut, wenn wir einen Guide haben, der uns auf kritische Stellen hinweist, vielleicht im Vorfeld bereits die richtige Ausrüstung mit uns zusammenstellt.

Die Herausforderung im Team heißt: Die Professionalität, die wir uns im persönlichen Gespräch über Jahre hinweg angeeignet hatten, auf die digitale Welt zu übertragen. Niemand hat uns gezeigt, wie eine gelungene Mischung aus Technik und Haltung gelingt, wenn wir uns nur noch online treffen.

Auf uns alleine gestellt im Homeoffice. Selbstorganisation pur. Monologe im Online-Meeting. Technik, die im Kleinen wie im Großen hinterherhinkt. Viele hadern auch heute noch damit. Drei Souveränität-Hacks helfen uns dabei, leichter durch die Enge – in unserem Kopf wie in der digitalen Kommunikation – zu kommen:

Souveränität-Hack #1: Emotionalität in einer verdichteten Zeit

Gerade virtuell ist es wichtig, Inhalt und Daten mit aussagekräftigen Grafiken und emotionalen Bildern zu präsentieren. Damit diese Informationen allerdings nicht nur gut aufgenommen, sondern auch wirksam verarbeitet werden können, sind Pausen entscheidend.

Online-Zeit ist eine verdichtete Zeit. Spezielles Interesse am einzelnen Gegenüber und individuelle Wertschätzung gehen oft unter. Vor allem, wenn der Kreis der Beteiligten sehr groß ist. Auch für ein „Wie geht es Dir?“ bleibt meist zu wenig Zeit.

Zusätzliche Telefongespräche „unter zwei Ohren“ oder exklusive Online-Treffen sind hier eine gute Maßnahme. Oder wie wäre es mit einer Verabredung auf einen kurzen privaten Plausch in der virtuellen Kaffeeküche?

Souveränität-Hack #2: Regeln und führende Moderation

Gilt „Kamera an“ dann bitte für jeden, Handzeichen für Wortmeldung und Abstimmungen im Chat. Bestimmte Regeln – sozusagen den sozialen Kit – einzufordern ist Aufgabe des Moderators.

Höchste Kommunikationsdisziplin ist es, sich auch Virtuell das Steuer nicht aus der Hand nehmen zu lassen. Dazu gehört auch wie in Präsenz-Meetings bei den üblichen Wortführern bewusst kurze Antworten einzufordern. Und diejenigen, die im Online-Meeting völlig verstummen, aktiv um einen Beitrag zu bitten.

Nur wenn man die komplette Gruppe gleichmäßig einbindet, lassen sich Konflikte und Motivation leichter und schneller erkennen.

Souveränität-Hack #3: Transfer durch Feedback und Anerkennung

Feedback als Geschenk betrachten. Anerkennung als Investition in eine Beziehung sehen. Situative Führung als werteorientierte Einzigartigkeit erkennen. So gelingt der Transfer in den Team-Alltag.

Wichtig dafür ist es, gemeinsame Erlebnisse zu schaffen. Möglich ist das auch online. Wenn möglich – und natürlich mit Abstand – helfen aber auch ein Ausflug, ein Zusammentreffen, ein Team-Coaching, das Erlebte zu reflektieren. Lernbuddys (Kollegen aus dem Team) können dann die kommunizierten Veränderungsziele über längere Zeiten begleiten.

Fakt ist: Wir können die Enge – im Kopf wie im richtigen Leben – überwinden. Statt unbedingt irgendetwas mühsam zurückgewinnen zu wollen, sollten wir lieber souverän nach vorne blicken. Auch wenn der Wandel und Wechsel uns – wie in der Klamm – manchmal stresst, so hilft beides uns doch auch dabei, aufmerksam zu bleiben. Nicht immer sind es nur Chancen, auch wenn uns das viele einreden wollen. Aber durch Veränderungen ergeben sich immer Möglichkeiten. Für ein souveränes 2021!

Der Autor

Theo BergauerDiplom-Bauingenieur (FH), Diplom- Wirtschaftsingenieur (FH), zertifizierter Unternehmenstrainer, Coach und Experte für Souveränität mit den Schwerpunkten Training, Coaching und Moderation – Theo Bergauer hat langjährige Führungserfahrung im Sport und Management, ist Fachbuchautor und Dozent an verschiedenen Hochschulen.

Damit jeder Mensch seine individuellen Ziele nachhaltig verwirklichen und so zum Erfolg des Ganzen beitragen kann, lebt und trainiert er nach seinem Grundsatz: erleben, erlernen, erreichen. Dabei geht es ihm nicht nur um kurzfristige Wissensvermittlung, sondern vielmehr um die Begleitung von Prozessen für emotionale Leidenschaft, sichere Orientierung und wertvolle Souveränität.

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