Derzeit schauen sich nicht nur viele Privatpersonen, sondern auch viele Selbstständige und Unternehmer nach einem Kreditangebot um. Der Grund dafür sind die vielfach gestiegenen Kosten, die kurzfristig nicht durch höhere Einnahmen kompensiert werden können. Besonders leiden kleine und mittlere Unternehmen mit einem vergleichsweise hohen Anteil der Energiekosten an ihren Produkten, wie beispielsweise Bäcker.

Aber auch im Handwerk oder in der Baubranche werden insbesondere kleine Betriebe durch stark gestiegene Einkaufskosten für Material und Vorprodukte vor große Herausforderungen gestellt. Hinzu kommen noch die normalen Gründe – wie Übergangsfinanzierungen, Vorleistungen, Änderungen des Geschäftsfeldes, Unternehmenswachstum etc. – für die Aufnahme eines Darlehens. Es ist daher nicht verwunderlich, dass zahlreiche Anbieter mit verschiedenen Kreditmodellen um diese potenzielle Kundschaft werben.

Den individuell passenden Kredit zu finden, wird aufgrund der entstehenden Unübersichtlichkeit immer schwerer, obwohl sich das Angebot in den letzten Jahren grundsätzlich eher verbessert hat. Ein immer beliebteres Angebot ist dabei der sogenannte Online-Kredit. Dieser Artikel klärt über die Vorteile im Vergleich zu einem normalen Ratenkredit bei der Hausbank auf.

Niedrigere Zinssätze

Im Grunde handelt es sich bei einem Online-Kredit um einen regulären Ratenkredit. Seine Beurteilung fußt daher auch auf den gleichen Kriterien wie etwa

• der Höhe der Darlehenssumme,
• dem effektiven Zinssatz,
• der Gesamtlaufzeit sowie
• den Möglichkeiten der Sondertilgung beziehungsweise der frühzeitigen Ablösung und
• dem Zeitraum, für den die Zinsen festgeschrieben sind.

Dabei überzeugt der Online-Kredit im Vergleich zum regulären Ratenkredit bei der Hausbank vor allem meist durch niedrigere Darlehenszinsen. Beim effektiven Zins (Nominal- beziehungsweise Sollzins plus alle weiteren Kosten und Gebühren) können so Differenzen von circa 1–3 Prozent entstehen. Die Erklärung für die oftmals günstigeren Konditionen eines Online-Kredits ist dabei denkbar leicht gegeben.

Online- und Direktbanken betreiben kein Filialnetz und sparen somit eine Menge an Mitarbeitern und Gehältern sowie Mieten und weiteren Betriebskosten für Immobilien ein. Sie können daher Kredite zu günstigeren Konditionen anbieten und trotzdem die gleiche Rendite erzielen wie Filialbanken.

Unter Umständen bieten aber auch Filialbanken günstigere Online-Kredite als normale Kredite an. Das ist zum einen auf die höhere Konkurrenz und die besseren Vergleichsmöglichkeiten im Internet und zum anderen auf die Möglichkeit, durch digitale Verfahren Verwaltungskosten einzusparen, zurückzuführen.

Flexibilität und schnelle Verfügbarkeit

Ein weiterer Vorteil der Online-Kredite ist die schnelle Bearbeitung des Kreditantrags, sodass das Darlehen in der Regel in einigen Tagen oder wenigen Wochen zur Verfügung steht, wohingegen klassische Bankkredite oft erst nach mehreren Wochen oder gar Monaten endgültig beschieden werden. Je nach Verwendungszweck kann die Bearbeitungsgeschwindigkeit ein entscheidender Vorteil sein.

Haus- beziehungsweise Filialbanken zeigen sich häufig zudem deutlich weniger flexibel, was die Rückzahlungsmodalitäten angeht. Nicht selten stehen nur bestimmte Zeiträume der Zinsbindung zur Verfügung oder werden erhebliche Mehrkosten berechnet, wenn Sondertilgungsoptionen verabredet werden sollen. Bei Online-Krediten hingegen sind die Laufzeit, die Tilgungsoptionen sowie die Zinsbindung meistens frei verhandelbar und resultieren nicht in unverhältnismäßigen Aufschlägen.

Größeres Angebot und Markttransparenz

Angebote von Online- oder Direktbanken stehen mit allen zugehörigen Konditionen im Netz und sind jederzeit recherchierbar. Hausbanken hingegen nennen realistische Konditionen oft erst im Verlauf eines Beratungsgesprächs oder nachdem eine Schufa-Auskunft eingeholt wurde, was sich wiederum negativ auf den Schufa-Score eines Interessenten auswirken kann. Somit sind die Angebote für Online-Kredite transparenter und eine unverbindliche, Schufa-neutrale Auskunft in der Regel leichter einholbar.

Zusätzlich sind Online-Kredite auch für Kreditvergleichsportale leichter zugänglich und besser vergleichbar. Durch die Nutzung von Kreditvergleichen erhöht sich die Zahl der in Betracht gezogenen Angebote automatisch und man findet leichter die Bank mit den besten Konditionen. Nicht nur die einzelnen Angebote, sondern die gesamte Marktlage wird dadurch transparenter. Dies wissen selbstverständlich auch die Banken, die online deshalb häufig bessere Angebote machen, um nicht hinter die Konkurrenz zurückzufallen.

Vorteile der Hausbank

Haben Hausbanken also überhaupt keine Vorteile im Vergleich zu Anbietern von Online-Krediten?

Grundsätzlich ist dies tatsächlich nicht der Fall, aber die individuellen Umstände können gerade für kleine und mittlere Unternehmen auch für einen Kredit bei der Hausbank sprechen. Durch das langfristige Verhältnis zur Hausbank sind viele relevante Daten und Unterlagen bereits bekannt. Dadurch lässt sich die Bearbeitungszeit verkürzen, auch wenn die Bearbeitung umfangreicher und intensiver ist.

Das langjährig bestehende Vertrauensverhältnis kann sich außerdem positiv auf die Beurteilung der Bonität auswirken und dadurch die Wahrscheinlichkeit, dass überhaupt ein Kredit bewilligt wird, erhöhen oder die Konditionen verbessern.

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