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Praktische Beleuchtungstipps zur Vermeidung von Augen- und Kopfschmerzen am Arbeitsplatz

Beleuchtung Arbeitsplatz
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Gastbeitrag von Philip Platino

Herr und Frau Ottonormalverbraucher verbringen oft die meiste Zeit des Tages im Büro, vorm Bildschirm, am Arbeitsplatz eben, und da dort nicht immer die Sonne hin scheint und man aber trotzdem eine gute Sicht braucht, muss man sich mit allerlei Beleuchtung behelfen – idealerweise mit einer richtigen Beleuchtung für den Arbeitsplatz.

Stimmen nämlich Helligkeit, Temperatur, Ausrichtung, etc. nicht, kann das gar unangenehme Konsequenzen nach sich ziehen. Augen- und Kopfschmerzen sind die häufigsten Beschwerden, die von falscher Beleuchtung herrühren. Sie lesen im Folgenden, wie Sie dem aus dem Weg gehen und ihre Augen trotz Kunstlicht schonen.

Wirkung des Lichts auf Augen und Kopf

Widmen wir uns zunächst der Wirkung, die das Licht überhaupt auf uns hat. Licht, und insbesondere Tageslicht, steuert unseren Biorhythmus. Es spricht nämlich das vegetative zentrale Nervensystem an und steuert damit die Hormondrüsen und den Stoffwechsel. Auch direktes Sonnenlicht ist für den Menschen wichtig, da es einen gesunden Vitamin D Spiegel erhält.

Je nachdem, welche Lichtwellen (langwellige oder kurzwellige) die Erdoberfläche treffen, erscheint das Licht in einer anderen Farbe. Tageslicht hat ein unglaublich großes Spektrum, bestehend aus sichtbaren und unsichtbaren Farbanteilen, die jeweils unterschiedliches in unserem Organismus auslösen. Dieses breite Farbspektrum ist aber von keiner handelsüblichen Lampe nachstellbar. Deshalb kann künstliches Licht, wenn es gar stark vom Tageslicht abweicht, den Rhythmus durcheinanderbringen, oder den Organismus stark in eine Richtung beeinflussen.

Außerdem ist künstliches Licht weniger hell als Tageslicht. Wenn das Licht effektiv zu dunkel ist und für die Augen nicht ausreicht, um alles gut erkennen zu können, stellen sich Anstrengungsbeschwerden ein, wie tränende Augen, oder eben auch Kopfschmerzen. Auch bei einem zu viel an Licht, bei Blendung, oder Spiegelung ist dies der Fall. Wir kneifen zudem die Augen zusammen, die Muskeln verspannen sich und diese Verspannung kann in den Kopf, aber auch in den ganzen Körper ausstrahlen.

Fallen bei der Beleuchtung vom Bildschirmarbeitsplatz

Am Arbeitsplatz hat man, sofern man im Büro vor einem Bildschirm arbeitet, zumeist folgende Probleme:

Lichtfarbe

Das Bildschirmlicht strahlt in einem zu bläulichen Farbton. – welches dem morgendlichen Tageslicht gleicht. Dies ist generell anregend, bzw. hält wach. Morgens bis mittags passt das gut, allerdings können zu blau eingestellte Bildschirme (lässt sich meist am Monitor regeln) auch Schlafprobleme verursachen.

Da Bürofenster häufig verdunkelt werden müssen um Spiegelungen oder zu helle Umgebungen zu vermeiden, sind selbst im Sommer häufig die Büroleuchten die Hauptlichtquellen. Auch da stellt sich dasselbe Problem mit der Lichtfarbe.

Zu kühle Lichtfarben können anregend wirken, aber gegen Abend kontraproduktiv sein. Zu warme Lichtfarben können beruhigend wirken und die Leistungsfähigkeit drosseln.

Flackern

Woran auch selten jemand denkt, ist die Technik, beispielsweise, in den Leuchtstoffröhrenlampen. Diese flackern aufgrund des Wechselstroms nämlich mit 50-100 Hz/Sek. Unter 50 Hz/Sek würde man das Flackern sogar bewusst wahrnehmen, aber dadurch, dass man es bei der etwas höheren Frequenz nicht wirklich sehen kann, vergisst man schnell drauf. Das Problem ist, dass das Gehirn die Frequenz sehr wohl merkt und dadurch strapaziert wird.

Was die Wenigsten wissen, ist, dass auch viele LED’s eine Wiederholungsrate haben, besonders günstige Modelle ohne Trafo. Ganz besonders kommt dieser Effekt bei gedimmten hochvolt-LED’s zum Tragen. Diese haben deshalb in der Büroumgebung nichts zu suchen. Oder eben nur dann, wenn dieser sogenannte „Flicker“ Effekt nicht vorhanden ist.

Diese Wiederholungsrate kann man messen. Primitiv könnte man diese mit einer Handykamera einfangen (man sieht streifen und Flecken auf dem Bildschirm wie früher bei den Röhren), allerdings ist das dann nur ein Schnelltest und kann durch nicht-synchrone Frequenzen verfälscht sein. Richtige Messgeräte kosten relativ viel Geld und werden von Spezialisten verwendet um die optimale Umgebung zu schaffen.

Die optimale Beleuchtung

Da man aber nicht nur den Status Quo bekritteln, sondern Antworten suchen und finden sollte, kommen wir nun zu konkreten Lösungsansätzen und Vorschlägen für eine ergonomische Arbeitsplatzbeleuchtung. Von der richtigen Helligkeit bis zu praktischen Gimmicks gibt es nämlich so einiges, um die Augen lichtmäßig zu schonen.

Der richtige Licht-Mix

Wie schon in aller Kürze angedeutet, kommt es bei einer ausgeglichenen Beleuchtung darauf an, verschiedene Lichtquellen zu nutzen. Nur eine Grundbeleuchtung reicht meist nicht aus, um den ganzen Raum, inklusive aller Details auf dem Schreibtisch, so auszuleuchten, dass alles genügend sichtbar ist.

Eine leistungsstarke Deckenleuchte (im Büro sind sogenannte Rasterleuchten oder LED Leuchten mit mikroprismatischen Abdeckungen besonders beliebt), oder Wandleuchten, die das Licht über die Wand schön gleichmäßig streuen, sind ein guter Anfang.

Man spricht dabei von indirekter Beleuchtung, die meistens die Allgemeinbeleuchtung bildet. Diese Allgemeinbeleuchtung sollte drei wichtige Kriterien erfüllen:

  • Sie sollte blendfrei sein. Verwendet werden sollten dabei Leuchten mit einem UGR Wert von < 19 – oder falls eine UGR Berechnung nicht gemacht wird, damit die Leuchten richtig positioniert werden können.
  • Sie sollten die richtige Lichtfarbe besitzen, oder noch besser dynamisch sein (dazu kommen wir noch).
  • Sie sollten nicht flickern (flimmerfrei sein) und die richtige Lichtstärke besitzen.

Diese sollte dann von sogenannter Akzentbeleuchtung ergänzt werden, zumeist direktes Licht, etwa von einer Schreibtischlampe. So sind alle Dokumente, die Tastatur, kurzum der Arbeitsbereich, zusätzlich erhellt, damit sich die Augen nicht anstrengen müssen.

Bei diesen Lichtquellenkombinationen ist entscheidend, welche Form und Größe der Raum hat. Eine Akzentbeleuchtung kann auch das Problem von unterschiedlichen Bedürfnissen bei unterschiedlichen Mitarbeitern lösen. Es gibt Tischlampen mit dynamischen Leuchtmitteln (der Weißton ist einstellbar) und Dimm-Funktionen. So können sich einzelne Mitarbeiter außerhalb des Allgemeinlichts ihre gewünschte Lichtumgebung schaffen.

Auch der natürliche Lichteinfall in den Raum ist ausschlaggebend für das restliche Lichtkonzept. Wie stark variiert die Tageslichtzufuhr in den Raum über den Tag verteilt? Wo fällt das Licht genau hin? Wie viel zusätzliches, künstliches Licht wird benötigt? Grundsätzlich gilt, dass eine Mischung aus natürlichem und künstlichem Licht für den Arbeitsplatz ausgezeichnet wäre.

Wie viel Lux im Büro?

„Für die Arbeitsbereiche ‚Bildschirm- und Büroarbeit‘ […] soll die mittlere horizontale Beleuchtungsstärke Ēh mindestens 500 Lux betragen.“ Die Informationsbroschüre zur Beleuchtung im Büro der VGB spricht eine klare Sprache. Und ‚mindestens‘ heißt in dem Fall, dass 500 lx wirklich die Untergrenze darstellen. Die Beleuchtungsstärke am Arbeitsplatz sollte eher 500-2000 lx betragen, damit es für das Auge angenehm ist. Je nach Bereich im Raum und Anforderungen an diesen Bereich, variiert das natürlich.

Standort des PCs bei Tageslicht

Mit einem Bildschirm vor sich sollten Sie keinesfalls mit dem Rücken zum Fenster sitzen. Das Licht fällt so nämlich auf den Bildschirm und die Anzeige wird unlesbar. Die Konsequenz sind Augenzukneifen und eigenartige Kopf- und Nackenpositionen, um vielleicht doch etwas zu sehen, was zu Verspannungen führt. Hier am besten mit Jalousien regulieren, damit keine Blendungen entstehen können.

Auch umgekehrt ist schlecht – also mit dem Gesicht direkt zur Sonne oder zum Tageslicht. Hier wird das Auge durch zu viel Hintergrundlicht geblendet, was sehr anstrengend sein kann und schnell zu Ermüdung führt.

Welche Lichtfarbe im Büro?

Wie bereits erwähnt, beeinflusst die Lichtfarbe unseren Biorhythmus. Deshalb ist anzuraten, beispielsweise, kein allzu bläuliches Licht zu verursachen. Die Rede ist hier meistens von den Bildschirmen, denn diese strahlen ein sehr blaues Licht aus, das reizender auf das Auge wirkt, als andere Lichtfarben.

Besonders am Abend sollte man es meiden, da man sonst nicht, oder schwerer einschläft. Die Lichtfarbe der Leuchten selbst sollte zwischen 3000 und 4000k liegen und von einer hohen Farbwiedergabe (CRI90) begleitet sein. Am besten sind dynamische Lösungen, welche im Tagesverlauf die Lichtfarbe automatisch anpassen. Diese sind aber relativ kostspielig.

Bei der Regulierung der Bildschirmlichtfarbe helfen verschiedene Bildschirmsoftwares, wie f.lux und twilight. Sie passen die Farbtemperatur des Bildschirms kontinuierlich an und färben nachts zum Beispiel den Bildschirm in ein rötliches, weiches Orange.

Aber Achtung: zu warmes Licht beeinträchtigt eventuell die Konzentration, denn es wirkt entspannender und ruhiger.

Der Autor

Philip PlatinoPhilip Platino leitet mit viel Engagement das Südtiroler Unternehmen Platinlux.

Mit Erfahrung und Zuverlässigkeit hat sich das italienische Familienunternehmen am Beleuchtungsmarkt einen Namen gemacht. Philip Platino legt als Unternehmer größten Wert auf den guten Umgang mit Kunden sowie auf eine professionelle Beratung.

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