Personal & Weiterbildung
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Blended Learning: Personal mit optimierten Lernstrategien weiterbilden

Blended Learning

Qualifiziertes Personal ist für Unternehmen der wertvollste Aktivposten. Das Fachwissen, das dem Unternehmen über die Qualifikation der Mitarbeiter zur Verfügung steht, setzt die Maßstäbe, die Unternehmen im marktwirtschaftlichen Wettbewerb positionieren.

Im Zeitalter der Globalisierung und des technischen und wissenschaftlichen Fortschritts kann das Fachwissen von heute Morgen schon veraltet sein. Führungskräfte wissen längst, dass die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter eine Investition in die erfolgreiche Zukunft des Unternehmens ist. Die Möglichkeiten der personellen Weiterbildung sind vielfältig und können heute optimal auf die strukturellen Anforderungen des Unternehmens und die persönlichen Stärken einzelner Mitarbeiter angepasst werden.

Besonders erfolgreich ist das Prinzip des Blended Learning, bei dem Fachwissen über verschiedene Kanäle und Lernstrategien vermittelt wird. Beim Blended Learning wird der klassische Face-to-Face-Unterricht durch eine digitale Lernumgebung ergänzt, in der die Mitarbeiter in Eigenleistung weitere Lerneinheiten nutzen können. Beim Blended Learning wird die Eigeninitiative des Personals ausgeschöpft, um einen zeitoptimierten und hoch effizienten Lernerfolg zu erzielen.

Mit Blended Learning alle Möglichkeiten ausschöpfen

Beim Blended Learning können Mitarbeiter Lerninhalte in verschiedener Form nutzen. Die Basis bilden Präsenzseminare mit einem oder mehreren Lehrern. Moderne Unternehmen nutzen allerdings zunehmend die Möglichkeiten des modernen E-Learnings, die ihnen fortwährende Weiterbildungen mit einem Höchstmaß an Flexibilität ermöglichen. Die Kombination aus Face-to-Face-Unterricht und digitaler Lernumgebung verschiebt sich zunehmend zugunsten des flexibleren E-Learnings.

Qualifizierte Fachkräfte sind in vielen Unternehmen heute Mangelware. Kaum ein Unternehmen kann es sich deshalb leisten, seine Mitarbeiter zu Weiterbildungszwecken langfristig freizustellen. Flexible Lerneinheiten in einer digitalen Lernumgebung sind in diesem Zusammenhang zeiteffizient und sparen Kosten.

Das neue Lernen on Demand hat sich für die meisten Unternehmen bewährt. Dabei werden zumeist digitale Lerninhalte wie zum Beispiel Erklärvideos, themenspezifische Podcasts, interaktive Lernspiele und Webinare zur Verfügung gestellt, die die Mitarbeiter flexibel nutzen können. Häufig geht ein komprimiertes Präsenzseminar voraus, in dem die Mitarbeiter in das geplante Lernkonzept eingeführt und mit den digitalen Angeboten und ihrer Nutzung vertraut gemacht werden. Die eigentlichen Lektionen sind dann vielfach für das Selbststudium entwickelt.

Diese Lernform lässt sich besonders flexibel in die bestehenden Strukturen der meisten Unternehmen integrieren. Damit das Blended Learning den gewünschten Erfolg zeigt, sollte das jeweilige Lernkonzept unbedingt berücksichtigen, für welche Zielgruppe es entwickelt wird. Dabei geht es vor allem um das Alter, das bereits vorhanden Fachwissen, das gewünschte Lernziel und nicht zuletzt die Affinität zu digitalem Lernen und dem Umgang mit digitalen Medien.

Eine wertvolle Entscheidungshilfe bietet dabei auch das wissenschaftliche Prinzip der Lerntypen.

Der individuelle Lerntyp ist entscheidend

Es gibt Menschen, denen das Lernen leichtfällt, während andere sich durch jede neue Lektion quälen müssen. Ging man früher noch davon aus, dass dies ausschließlich mit den kognitiven Grundvoraussetzungen zusammenhängt, haben Wissenschaftler inzwischen herausgefunden, dass es auch darauf ankommt, in welcher Form Wissen vermittelt und aufgenommen wird.

Aus dieser Erkenntnis hat sich die Lehre von den unterschiedlichen Lerntypen entwickelt, die heute in der Aus- und Weiterbildung breite Anwendung findet. Lernmaterialien und Präsentationskanäle können jetzt an die individuellen Bedürfnisse einzelner Lerntypen angepasst werden, damit jeder sein Lernpotenzial optimal ausschöpfen kann.

Das Institut für Integrative Lerntherapie und Weiterbildung (IFLW) unterscheidet sechs wesentliche Lerntypen, wobei die Realität in den meisten Fällen eine Mischform aus zwei oder mehreren Lerntypen ist:

1. Der Auditive Lerntyp

Der auditive Lerntyp nimmt Wissensinhalte am besten auf, wenn er sie hören oder lesen kann. Niedergeschriebene Inhalte werden häufig laut vorgelesen.

Die Stärke von Menschen dieses Lerntyps liegt im aufmerksamen Zuhören. Dabei nehmen sie den Inhalt des Gehörten sehr detailliert wahr und können ihn sich meist sehr schnell und umfassend einprägen.

Für auditive Lerntypen sind Hörbücher, Hörspiele, mit Musik kombinierte Inhalte oder Erklärvideos mit sprachlich vermittelten Inhalten besonders effektiv.

2. Der Visuelle Lerntyp

Der visuelle Lerntyp kann besonders gut über das Sehen lernen. Wenn er Wissensinhalte grafisch dargestellt vor sich sieht, prägen sie sich ihm besonders gut ein.

Menschen dieses Lerntyps machen sich oft viele Notizen oder fassen das Gehörte in Skizzen zusammen. Grafisch aufgearbeitete Lernmaterialien sind für sie ebenso wertvoll wie Videos, die die Lerninhalte bildlich darstellen.

Ein gutes Auge für Details und ein sehr genaues Einprägen kleinster grafischer Elemente sind die Stärke des visuellen Lerntyps.

3. Der Motorische Lerntyp

Der motorische Lerntyp verbindet Lernen gerne mit Bewegung. Die Aktivität hilft ihm, Lerninhalte besser zu verinnerlichen. Praktische Anwendungen unterstützen den Lernerfolg dieser Mitarbeiter besonders gut.

Müssen schriftliche oder akustische Lektionen verinnerlicht werden, laufen motorische Lerntypen gerne beim Lesen oder Zuhören herum oder verfolgen ein Seminar am liebsten im Stehen.

4. Der Kommunikative Lerntyp

Der kommunikative Lerntyp schätzt die Interaktion mit anderen Seminarteilnehmern. Er gestaltet den Unterricht gerne aktiv mit und tauscht sich mit Anderen aus. Von ihm sind sehr qualifizierte und konstruktive Fragen zu erwarten.

Gruppenarbeiten und interaktive Lerneinheiten wie zum Beispiel Rollenspiele oder in der Gruppe auszuarbeitende Projekte gestalten eine Weiterbildung für diesen Lerntyp besonders effektiv.

5. Der Personenorientierte Lerntyp

Für den personenorientierten Lerntyp steht und fällt der gesamte Lernerfolg mit dem Lehrpersonal. Ein kompetenter Seminarleiter als Ansprechpartner ist für ihn sehr wichtig. Für Mitarbeiter dieses Lerntyps kommen auch Online-Seminare mit einem konkreten Lehrer in Frage, die eine virtuelle Form des Einzelunterrichtes darstellen können.

Besonders gut lernt der personenorientierte Lerntyp aber in Präsenzveranstaltungen in möglichst kleiner Gruppe, bei der er einen persönlichen Kontakt zum Seminarleiter aufbauen kann.

6. Der Medienorientierte Lerntyp

Der medienorientierte Lerntyp profitiert ganz besonders von den Möglichkeiten des Blended Learnings. Er fühlt sich mit digitalen Lerninhalten äußerst wohl und bringt beim Selbststudium über Videolektionen und ähnliche mediale Inhalte viel Eigeninitiative und Arbeitseifer mit. Optimal sind audiovisuelle Lerninhalte, einen digitalen Lehrer, auf den er nach seinem eigenen Zeitmanagement zugreifen kann, zieht er einem persönlichen Unterricht meist vor. Medienorientierte Lerntypen sind meist sehr technikaffin und können aus den modernen Möglichkeiten von Computer, Tablet und Smartphone echten Lernnutzen ziehen.

Fazit

Für jeden Lerntyp gibt es besonders effektive Methode, um neue Wissensinhalte aufzunehmen und zu verinnerlichen. Je nach Lerntyp sind Mitarbeiter mehr oder weniger gut für die digitalen oder analogen Bestandteile des Blended Learnings geeignet. Hier kommt es darauf an, eine optimale Mischung zu kreieren, die es jedem Mitarbeiter ermöglicht, sein individuelles kognitives Potenzial optimal auszuschöpfen.

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Kategorie: Personal & Weiterbildung

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