Finanzen & Buchhaltung
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Die Grundbegriffe im Inventar

Inventar

Ein gut geführtes Inventar ist essenziell für den Erfolg eines jeden Unternehmens. Es hilft dabei, den Überblick über alle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zu behalten und bildet die Grundlage für eine präzise Finanzplanung.

Das Inventar = ausführliches Verzeichnis der bewerteten Vermögensteile und Schulden eines Unternehmens

In diesem Artikel erklären wir die wichtigsten Grundbegriffe des Inventars und zeigen, warum sie für dein Unternehmen von Bedeutung sind. Lerne, wie du dein Anlagevermögen, Umlaufvermögen und deine Verbindlichkeiten korrekt erfasst und welche Rolle sie in der Bilanz spielen.

Die drei Oberbegriffe im Inventar

Damit die Inventar-Aufstellung nicht in ein wildes Durcheinander ausartet, erfolgt die Aufstellung nach drei Oberbegriffen.

1. Das Anlagevermögen

Das ist das Vermögen, das dem Unternehmen langfristig dient. Dazu gehören beispielsweise Maschinen oder Grundstücke.

2. Das Umlaufvermögen

Das ist das Vermögen, das sich durch die Geschäftstätigkeit häufig ändert. So wie z.B. der Kassenbestand sich nach jedem baren Zahlungsvorgang ändert.

3. Verbindlichkeiten

Alle Schulden, die das Unternehmen hat – beispielsweise gegenüber Lieferanten – werden unter diesem Begriff zusammengefasst.

Beispiele zur Verdeutlichung der Grundbegriffe

Anlagevermögen

Ein Unternehmen besitzt einen Fuhrpark bestehend aus zehn Firmenwagen. Diese Fahrzeuge werden langfristig genutzt und stellen daher Anlagevermögen dar.

Umlaufvermögen

Ein Einzelhändler hat Rohstoffe im Wert von 50.000 Euro auf Lager, die zur Herstellung von Produkten verwendet werden. Diese Rohstoffe zählen zum Umlaufvermögen, da sie kurzfristig verbraucht werden.

Verbindlichkeiten

Ein Unternehmen hat einen Kredit bei einer Bank aufgenommen, um eine neue Maschine zu finanzieren. Diese Schulden gegenüber der Bank sind Verbindlichkeiten.

Wenn Ihnen diese Begriffe erstmal geläufig sind, ist die Zuordnung der einzelnen Positionen ein Klacks.

Positionen im Anlagevermögen

1. Fuhrpark

Wie viele Fahrzeuge (PKW; LKW) Ihrem Unternehmen zur Verfügung stehen, sollten Sie unter dem Punkt Fuhrpark im Anlagevermögen feststellen.

2. Betriebsausstattung

Einrichtungsgegenstände wie Möbel oder Computer zählen zur Betriebsausstattung. Wenn diese Gegenstände in der Produktionshalle des Unternehmens stehen, spricht man von Betriebsausstattung.

3. Geschäftsausstattung

Stehen oben genannte Einrichtungsgegenstände hingegen in der kaufmännischen Verwaltung z.B. in einem Büro oder der Werbeabteilung spricht man von Geschäftsausstattung.

Positionen im Umlaufvermögen

1. Rohstoffe

Das Material, das nach Bearbeitung oder Verarbeitung der Hauptbestandteil des fertigen Produkts ist, nennt man Rohstoff. Bei der Herstellung eines Stuhls ist beispielsweise Holz der Rohstoff.

2. Hilfsstoffe

Material, das als Nebenbestandteil verbraucht wird, um das Produkt herzustellen, nennt man Hilfsstoffe. Im Falle der Stuhlherstellung wären Schrauben und Leim typische Hilfsstoffe.

3. Betriebsstoffe

Eine Maschine arbeitet nicht von selbst. Stoffe, die zum Betreiben einer Maschine benötigt werden und kein Bestandteil des hergestellten Produkts sind, gehören deshalb zu den Betriebsstoffen. Bei der Herstellung von Kunststoffboxen wären Schmierstoffe beispielsweise als Betriebsstoff notwendig.

4. Fertigerzeugnisse

Das vom Industriebetrieb selbst hergestellte Produkt, das direkt an den Kunden weiterverkauft wird, ist ein Fertigerzeugnis.

5. Handelswaren

Immer wenn man glaubt es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Produkt her. Und genau diese Waren, die Sie von einem anderen Unternehmen einkaufen und unverändert an die Kunden weiterverkaufen, sind die Handelswaren. Bei einer Fahrradfabrik, die Fahrräder herstellt und gleichzeitig noch Fahrradhelme verkauft, wären die von einem Helmhersteller eingekauften Helme die Handelsware.

6. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Jetzt sind Sie geliefert. Die Fahrräder, die Stühle, die Handys oder was auch immer. Und sobald der Kunde sein gewünschtes Produkt mitsamt der gestellten Rechnung in Händen hält, hat er diese bis zu dem angesetzten Stichdatum zu begleichen. Das ist die Forderung aus der erbrachten Leistung, die solange besteht, bis der Kunde bezahlt hat.

Positionen bei den Verbindlichkeiten

1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Was für Kunden nach erbrachter Leistung des Unternehmens gilt, gilt auch für das Unternehmen selbst. Wenn Sie als Unternehmer, dass von einem Lieferanten bekommen haben, was Sie zur Herstellung Ihres Produkts benötigen, dann sollten Sie fristgerecht die Rechnung beim Lieferanten begleichen. Bevor Ihnen als Unternehmer die Schulden über den Kopf wachsen. Die Verbindlichkeiten – also Schulden gegenüber dem Lieferanten – bestehen nämlich ebenfalls solange bis sie beglichen wurden.

2. Verbindlichkeiten bei Kreditinstituten

Große Summen von Geld sind bei einem Unternehmen nicht selten im Spiel. Und wenn einem da doch mal das Geld kurzfristig ausgeht oder eine wichtige, unumgängliche Investition bevorsteht, helfen einem meistens die Banken mit Krediten aus.

Diese Verbindlichkeiten gegenüber den Kreditinstituten kann es auf drei verschiedene Weisen geben:

  • Als Schulden aus einem längerfristigen Bankkredit (Darlehensschulden)
  • Als Schulden aus einem längerfristigen Bankkredit mit einem Grundstück als Sicherheit (Hypothekenschulden)
  • Oder indem man nach vorheriger Absprache mit der Bank sein Konto überzieht (Kontokorrent) => bei Privatpersonen: Dispokredit

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