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Erfolgreich fühlen – Die unterschätzte Relevanz von Emotionen

Emotionen, Erfolgreich fühlen
Gastbeitrag von Christoph Theile und Nadja Kahn

Ein Hamburger Experten-Duo hat ein unterhaltsames wie lehrreiches Buch darüber geschrieben, warum wir im Arbeitsleben mehr auf unsere Emotionen hören sollten – und wie wir lernen, sie als Erfolgsfaktor präzise zu nutzen.

Denken wir noch oder fühlen wir schon?*“ kombiniert auf innovative Weise einen Business-Roman mit einem Sachbuch rund um den „Globe of Emotions“.

Erfolgsfaktor Emotionen

Menschen, die im Berufsalltag auf ihre Emotionen hören, sie deutlich zeigen und auch bewusst einsetzen, sind erfolgreicher. Wir würden sogar so weit gehen zu sagen, dass Emotionen die Schlüsselkompetenz für die persönliche Karriere sind – noch wichtiger als ein gewinnendes Auftreten, rhetorische Fähigkeiten oder Intelligenz.

Eine gute Nachricht für Frauen, denn ihnen wird nachgesagt, sie hätten einen leichteren Zugang zu ihrer Gefühlswelt als Männer.

Aber dieses Urteil ist vorschnell: Viele Frauen, die beruflich nach oben wollen, haben sich ihre Emotionen quasi abtrainiert, zumindest im beruflichen Kontext. Denn in einer großen Zahl von Unternehmen und Branchen herrscht immer noch die Meinung, erfolgreiche Frauen müssten besonders tough sein, dürften sich gerade nicht von ihren Emotionen leiten lassen.

Der schlechte Ruf von Emotionen

Tatsächlich genießen in unseren Kulturkreisen Emotionen im Berufsleben immer noch einen denkbar schlechten Ruf. Sie hätten im Job nichts zu suchen, und wenn jemand sagt, ein Kollege sei „immer so emotional“, dann bedeutet das, dass er nicht professionell agiert. Tränen gelten als Karrierekiller, Gefühlsausbrüche werden belächelt, Zorn ist ein Fall fürs Coaching.

Im Business zählen, so die landläufige Meinung, nur Fakten und Sachargumente.

Diese Meinung ist verkehrt. Emotionen im Job sind nicht nur etwas, das man ausnahmsweise mal tolerieren darf. Sie sind vielmehr erfolgsentscheidend. Bestimmte Prozesse in Unternehmen sind ohne Emotionen gar nicht möglich.

Warum bis zu 70 Prozent aller Change-Prozesse scheitern, liegt vor allem an einem: Change-Prozesse erfordern ein sensibles Erkennen und Berücksichtigen der Gefühlslage der betroffenen Mitarbeiter*innen; auch das Zeigen eigener Gefühle ist dabei extrem hilfreich.

Kurz: Wir müssen bei Veränderungen nicht nur umdenken, sondern vor allem „umfühlen“.

Gleiches gilt für das Einschwören eines Teams auf ein neues Projekt. Und für die meisten Formen der Kommunikation – ob mit Kollegen, Kunden oder Dienstleistern – sind Emotionen entscheidend fürs Gelingen.

Denn Wörter und Argumente können Menschen nur rational erreichen. Für ein echtes „Mitnehmen“ anderer Menschen sind Emotionen erforderlich.

Wie kann ich Emotionen aktiv als Ressource nutzen?

Wieso haben viele Menschen ein negatives Bild von Emotionen?

In der Tat können sie äußerst lästig sein. Wenn wir nicht im Einklang mit ihnen leben. Wenn wir sie sorgsam unterdrücken und sie dann plötzlich – ähnlich einem Vulkanausbruch – hervorbrechen. Wenn sie uns übermannen und den Verstand ausschalten.

Aber diese destruktive Kraft besitzen Emotionen nur, wenn wir sie ignorieren und als Störfeuer wahrnehmen. Wenn wir ihnen hingegen Respekt zollen und ihnen Raum geben, dann können wir sie aktiv als Ressource nutzen.

Und die gute Nachricht ist: Jeder Mensch ist emotional. Und jeder kann lernen, seine Emotionen präzise wahrzunehmen und sie als Werkzeug bewusst einzusetzen.

Jede Emotion unterstützt ein Ziel und ein Bedürfnis

Um diesen Gedanken zu erläutern, müssen wir ein wenig ausholen. Es gibt sieben Basis-Emotionen, die der amerikanische Anthropologe und Psychologe Paul Ekman in den 1970er Jahren erforscht hat und die mittlerweile global anerkannt sind.

Es handelt sich um Freude, Zorn, Furcht, Trauer, Ekel, Verachtung und Erstaunen.

Jede dieser Emotionen verfolgt ein bestimmtes Ziel und unterstützt uns damit in unseren Vorhaben.

Die Furcht hat beispielsweise ein Gefühl von Sicherheit zum Ziel. Wenn man sich in einer bestimmten Situation nicht sicher fühlt, kommt diese Emotion mit großer Kraft hoch. Sie signalisiert, dass man etwas für seine Sicherheit tun muss.

Insofern hat jede Emotion ihre Berechtigung – und ganz wichtig: es gibt keine negativen Emotionen! Selbst wenig positiv besetzte Emotionen wie Ekel oder Verachtung sind wertvoll im Job.

Ekel hilft uns zum Beispiel, Abstand gegen übergriffige Chefs oder despektierliches Verhalten aufzubauen und damit unsere geistige Gesundheit zu schützen. Denn, ganz richtig, Ekel verfolgt das Ziel Gesundheit.

Verachtung hingegen schafft Klarheit über die eigene Identität und Bedürfnisse – auch ein wichtiger Faktor hinsichtlich Resilienz und Work-Life-Balance.

Wie lassen sich Emotionen spontan erzeugen?

Wer seine eigenen Emotionen gezielt einsetzen, sie quasi hoch- oder runterfahren kann, kann damit auch die Emotionen seines Gegenübers beeinflussen. So lassen sich Begeisterung verstärken, Ängste abbauen, Widerstände reduzieren und Neugierde wecken.

Zugegeben, es erfordert ein bisschen Training, bis man seine Emotionen nutzen kann wie eine gut sortierte Werkzeugkiste. Aber es gibt für jede Emotion Übungen und eine bestimmte innere Haltung, die sich erzeugen lässt. Zudem geht jede Emotion mit einer typischen Mimik einher, die man ebenfalls einsetzen kann, um die Emotion zu erzeugen.

Emotionen verstärken Argumente auf der Sachebene

Natürlich sind im Businesskontext auch Fakten und Sachargumente wichtig – egal ob im Kunden- oder Mitarbeitergespräch, beim Präsentieren neuer Ideen oder beim Verkünden unangenehmer Themen.

Aber genauso, wie man seine Worte sauber platziert, lassen sich auch Emotionen präzise in einem Gespräch einsetzen.

Idealerweise gehen Emotionen und Argumente Hand in Hand.  Wenn sie richtig ineinandergreifen, gelingt es, andere Menschen wirklich mitzunehmen. Denn unsere Gesprächspartner*innen werden ebenfalls von Emotionen geleitet: Sie freuen sich vielleicht auf ein neues Projekt oder haben Respekt vor mehr Verantwortung. Sie haben Angst vor Veränderungen oder fühlen sich bei einer Beförderung übergangen.

Mit Worten allein lassen sich keine Emotionen auflösen oder positiv verstärken. Emotionen kann man nur mit Emotionen begegnen, sie nur damit in die eine oder andere Richtung lenken.

Die Autoren

Nadja Kahn Christoph Theile

Christoph Theile ist Autor und mehrfach ausgezeichneter Business-Coach und Trainer für Führungskräfte. Nadja Kahn ist Autorin und betreibt seit 2003 eine erfolgreiche Eventagentur in Hamburg und hat in dieser Zeit über 1000 Veranstaltungen für Unternehmen konzipiert und erfolgreich umgesetzt, die stets das Ziel verfolgten, Menschen emotional zu bewegen.

In 12 Jahre Entwicklungszeit wurde mit einem interdisziplinären Team von Emotionen-Experten und dem Feedback von mehr als 10.000 Teilnehmern aus Trainings, Coachings und Veranstaltungen das Konzept Globe of Emotions® entwickelt. Es ist ein einzigartiges und innovatives System zur aktiven Nutzung der sieben Basis-Emotionen, das aufzeigt, warum alle Emotionen ihre Berechtigung in unserem Berufs- und Privatleben haben.

Buchempfehlung

Titel: Denken wir noch oder fühlen wir schon?: Emotionen als Schlüsselfaktor für beruflichen Erfolg – ein Businessroman und Sachbuch zum „Globe of Emotions®“*

Inhalt: Christoph Theile und Nadja Kahn haben ein Buch über den konstruktiven Umgang mit Emotionen geschrieben. Der Business-Roman „Denken wir noch oder fühlen wir schon?“ ist soeben erschienen im renommierten Wissenschaftsverlag Wiley. Er hat 320 Seiten, kostet 24,99 €, ist leicht zu lesen – und gespickt mit Ideen, Ratschlägen und Handlungsanweisungen für ein glücklicheres, erfolgreicheres und emotionaleres Leben.

Die beiden Autoren haben dafür eine Verbindung aus Roman und Sachbuch gewählt. Sie verknüpfen eine fiktive Handlung mit realen wissenschaftlichen Erkenntnissen ihrer Arbeit. So erhalten Leser einen wertvollen Business- und Lebensratgeber, verpackt in einen unterhaltsamen Kontext.

Herausgeber: Wiley-VCH
Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
ISBN-13: 978-3527511341
Preis: 24,99 EUR

Emotionen, Erfolgreich fühlen

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Foto: Wiley-VCH

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