Die meisten Unternehmer möchten mit ihren Firmen Geld verdienen. Dafür sollte man einige grundlegende Mathematik-Kenntnisse besitzen oder sich aneignen – denn Geld hat auch immer etwas mit Zahlen und Rechnen zu tun.
In diesem Beitrag zeige ich dir ein paar der wichtigsten kaufmännischen Rechenwege, die du im Alltag brauchst – ohne Taschenrechner-Phobie, versprochen! Es war schließlich nicht jeder im Mathe-Leistungskurs ;-)
Inhalt
Einfacher Dreisatz
Der einfache Dreisatz ist eine der praktischsten Rechenmethoden im Unternehmeralltag: Egal ob du Preise vergleichst, Währungen umrechnest oder wissen willst, wie lange dein Kaffeebestand reicht – mit drei bekannten Werten findest du blitzschnell den vierten.
Mit der Dreisatzrechnung kann man aus drei bekannten Werten einen vierten unbekannten Wert errechnen.
Man nutzt ihn um Preise bei unterschiedlichen Mengen zu vergleichen, Währungen umzurechnen, Prozente von etwas zu errechnen, Reisedauer in Bezug auf Geschwindigkeit zu ermitteln etc.
Eine ausführliche Anleitung zum Thema Dreisatzrechnung findet ihr hier:
Link zum BeitragDreisatz mit geradem Verhältnis, d.h. je mehr X desto mehr Y
Der einfache Dreisatz ist eine der praktischsten Rechenmethoden im Unternehmeralltag: Egal ob du Preise vergleichst, Währungen umrechnest oder wissen willst, wie lange dein Kaffeebestand reicht – mit drei bekannten Werten findest du blitzschnell den vierten.
„Wert unten links“ x „Wert oben rechts“ / „Wert oben links“ = „Wert unten rechts“ (s. Abbildung)

Dreisatz mit geradem Verhältnis
Beispiel A:
Wenn 4 Kilo Äpfel 6 Euro kosten, was kosten dann 5 Kilo Äpfel?
Aussage: 4 kg Äpfel = 6 EUR
Frage: 5 kg Äpfel = X EUR
Antwort: X = 5 x 6 / 4 = 7,5 (5 kg Äpfel kosten also 7,50 EUR)
Dreisatz mit ungeradem Verhältnis, d.h. je weniger X desto mehr Y
„Wert oben rechts“ x „Wert oben links“ / „Wert unten links“ = „Wert unten rechts“ (s. Abbildung)

Dreisatz mit ungeradem Verhältnis
Beispiel B:
Wenn 5 Mitarbeiter den Vorrat an Kaffee in 16 Tagen verbrauchen, wie lange hält der Vorrat in der Urlaubszeit bei nur 3 anwesenden Mitarbeitern?
Aussage: 5 Mitarbeiter = 16 Tage
Frage: 3 Mitarbeiter = X Tage
Antwort: X = 16 x 5 / 3 = 26,66 (bei nur 3 Mitarbeitern reicht der Kaffee also für 26,66 Tage)
Währungsrechnen – wie viel ist das in Euro?
Sobald du mit Kunden oder Lieferanten im Ausland zu tun hast, wird’s spannend: Andere Länder, andere Währungen – und du musst schnell wissen, was ein Angebot oder eine Rechnung in Euro bedeutet.
Ob US-Dollar, Schweizer Franken oder Kanadischer Dollar – mit ein bisschen Dreisatz-Rechnen kommst du auch ohne Online-Tool zügig ans Ziel.
Natürlich kannst du einfach Google fragen oder einen Währungsrechner wie z. B. Oanda nutzen (praktisch, weil man dort auch historische Kurse nachschlagen kann). Aber wer den Dreisatz beherrscht, hat das Ergebnis oft genauso schnell im Kopf.
Beispiel 1: Euro in Kanadische Dollar
Kurs: 1 EUR = 1,35827 CAD
Frage: 500 EUR = X CAD
Rechnung: 500 x 1,35827 / 1 = 679,14 CAD
Beispiel 2: Schweizer Franken in Euro
Kurs: 1 CHF = 0,73610 EUR
Frage: 463,50 CHF = X EUR
Rechnung: 463,50 x 0,73610 / 1 = 341,18 EUR
Prozentrechnen – gar nicht so kompliziert
Prozente begegnen dir im Alltag ständig – nicht nur im Schlussverkauf, sondern auch im unternehmerischen Alltag: Rabatte, Steuern, Umsatzanteile, Kostenvergleiche. Wer mitreden (und rechnen) will, sollte die Grundform beherrschen.
Die gute Nachricht: Du brauchst keinen Taschenrechner mit Prozenttaste – ein einfacher Dreisatz reicht völlig aus.
Beispiel: Wieviel Prozent sind 13,50 m von 75 m?
Ausgangspunkt: 75 m = 100 %
Frage: 13,50 m = X %
Rechnung: 13,50 x 100 / 75 = 18
Antwort: 13,50 m sind 18 % von 75 m.
Du siehst: Prozentrechnen ist nichts anderes als ein Verhältnis vergleichen – und genau dafür ist der Dreisatz gemacht.
Wenn du tiefer einsteigen willst: Hier gibt’s eine ausführliche Anleitung inklusive vieler Beispiele:
Link zum BeitragZinsrechnung – was dein Geld so treibt
Zinsen sind nicht nur was für Banker. Auch als Unternehmer oder Selbständiger solltest du wissen, wie dein Kapital arbeitet – oder eben Kosten verursacht. Ob bei der Finanzierung, beim Investieren oder einfach beim Vergleich von Angeboten: Wer Zinsen versteht, trifft bessere Entscheidungen.
Die Grundformel ist simpel:
(360 Tage als Basis, so rechnet man kaufmännisch)
Ein Beispiel:
Du legst 10.000 € für ein halbes Jahr (180 Tage) zu 5 % an.
Dann ergibt sich:
10.000 × 5 × 180 / (100 × 360) = 250 € Zinsen
Klingt logisch, oder?
Wichtig zu wissen: Es gibt zwei Varianten der Zinsrechnung:
- Einfache Zinsrechnung – wie im Beispiel: Die Zinsen werden nur auf das Anfangskapital berechnet.
- Zinseszinsrechnung – hier werden die erwirtschafteten Zinsen dem Kapital zugeschlagen und verzinsen sich mit. Der Effekt wächst über die Zeit – deshalb spricht man hier vom berühmten Zinseszinseffekt.
Mehr zur Zinsrechnung und viele weitere Praxisbeispiele findest du im Beitrag:
👉 „Kaufmännisches Rechnen – Zinsrechnen“.
Durchschnitts- und Verteilungsrechnung – wenn du den Überblick brauchst
Wer ein Unternehmen führt, jongliert ständig mit Zahlen. Mal geht’s um Preise, mal um Mitarbeiterkosten – aber oft hilft ein einziger Wert: der Durchschnitt. Klingt unspektakulär, ist aber goldwert.
Einfacher Durchschnitt (ungewogenes arithmetisches Mittel)
Der Klassiker. Du zählst alle Werte zusammen und teilst durch die Anzahl. Fertig.
Beispiel:
Drei Mitarbeitende haben Tagessätze von 250 €, 560 € und 1.200 €.
(250 + 560 + 1.200) / 3 = 670 € durchschnittlich.
Aber Achtung: So ein Mittelwert kann täuschen. Wenn nur einer der drei für 1.200 € arbeitet und die anderen beiden für 250 €, ist der Durchschnitt zwar nett, aber realitätsfern.
Gewogener Durchschnitt (gewogenes arithmetisches Mittel)
Hier wird’s genauer. Du schaust, wie oft ein Wert tatsächlich vorkommt. So erkennst du, was unterm Strich wirklich drin ist.
Beispiel:
10 Mitarbeitende mit 250 €, 5 mit 560 € und einer mit 1.200 € Tagessatz.
Dann rechnest du:
(250 × 10 + 560 × 5 + 1.200 × 1) / 16 = 406,25 €
Das ist ehrlich. Und damit kannst du besser planen.
Verteilungsrechnung
Jetzt geht’s ums Aufteilen: Wie verteilst du z. B. 2.500 € Verwaltungskosten auf deine Mitarbeitenden?
Zwei Möglichkeiten:
-
Pro Kopf:
2.500 € / 16 Personen = 156,25 € je Mitarbeitendem
(Funktioniert – ist aber grob.) -
Prozentual nach Leistung:
Du berechnest erst die Tagessätze aller Mitarbeitenden und ermittelst daraus den Anteil je Person. Daraus ergibt sich ein fairer, leistungsbezogener Verteilungsschlüssel.
Beispiel:
Jemand mit 1.200 € Tagessatz zahlt mehr als jemand mit 250 €.
Klingt gerecht, oder?
Mehr Informationen – weil Übung den Buchhalter macht
Genug gerechnet für heute? Verständlich. Aber wenn du dein Unternehmen im Griff haben willst, kommst du ums kaufmännische Rechnen nicht herum. Die gute Nachricht: Du musst kein Mathe-Genie sein – nur wissen, wo du nachschauen kannst.
👉 In der Kategorie Finanzen findest du viele weitere Beiträge, die dir das Leben leichter machen.
Oder du wirfst einen Blick in unseren kleinen, aber feinen Mathematik-Kurs für Unternehmer – verständlich, praxisnah und garantiert ohne Taschenrechner-Zwang:
Rechnen für Unternehmer
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Hallo,
das obige Beispiel ist leider total verwirrend bzw. falsch. Im obigen Beispiel kommt nämlich 38,5% raus.
2.500 /(6.500)=0,385.
Wo kommt denn auf einmal der Faktor „10“ her?
Wenn ich den Overhead-Anteil der Verwaltung auf den Tagessatz zuschlagen will, muss ich Gleiches mit Gleichem vergleichen. Ich muss die Monatskosten der Verwaltung auf einen Tag runterbrechen. Also muss ich wissen, mit wie vielen Arbeitstagen pro Monat zu rechnen ist. Bei Annahme von 20 AT je Monat käme dann heraus:
(2.500/20)/(6.500)=0,1925
Hi Buckyball,
da fehlte tatsächlich der Hinweis, dass wir (wie im Beispiel darüber), mit 10 Tagen pro Monat rechnen.
Habe das ergänzt.
Danke für den Hinweis!
Viele Grüße
Heike lorenz
Danke!
Gerne :-)
Verteilung nach Tagessatz: 2.500 / 10 x (250 x 10 + 560 x 5 + 1.200 x 1) = 3,85% pro Tag
Wie kommt man hier auf 3,85% ? Wenn man diese Rechnung so rechnet wie sie hier geschrieben ist kommt man auf ein Ergebnis von 1625000, oder sehe ich hier irgendetwas falsch ?
Huch!!!!
Die erste 10 x war natürlich zu viel – ist wohl beim kopieren aus Word reingerutscht!
Danke fürs Hingucken – habe ich sofort geändert :-)
Viele Grüße
Heike
[…] Denn, wer eine Berechnung vornimmt, sollte seine Grundlage prüfen. Geht so nicht kaufmännisches Rechnen? (vgl. Verteilungsrechnen) […]